Um es vorweg zu
sagen, mir fällt bei bestem Willen kein einziges Mitglied im Bundestag ein, dem
ich das Zeugnis eines „großen politischen Geistes“ ausstellen könnte. Es ist
zum Mäusemelken, wenn man anlässlich einer Parlamentsdebatte den Blick über die
Anwesenden schweifen lässt und mit leeren Mienen, dumpfen Physiognomien und
trägen Figuren konfrontiert wird. Denkt man nur 30 oder 40 Jahre zurück, da war
im Parlament noch Feuer unterm Dach, da haben charismatische Köpfe klug, hart
und engagiert debattiert.
Der Anblick aufgeblasener Redner und konturloser Gestalten ist kaum zu ertragen, von der mentalen Schlichtheit unserer staatstragenden Volksvertreter will ich erst gar nicht reden. Und wenn dann
einer dieser bejammernswerten Parteitränen ans Rednerpult tritt, und seine,
von wem auch immer verfassten, ideenlosen Standardpositionen herunterleiert, drängt sich bei mir
das Gefühl auf, dass sie nicht einmal wissen, über was sie gerade referieren,
ganz zu schweigen, dass sie ihren Text begreifen. Die Opposition stimmt ihr gruppendynamisches Hohngelächter an und erstickt damit doch nur die eigene Unfähigkeit.
Ich will fair bleiben, zumal mir bewusst ist, dass
Politiker mit missionarischem Sendungsbewusstsein gefährlicher sein können als
eine Atombombe. Insofern haben wir Bürger trotzdem Glück im Unglück. Nicht nur
deshalb, weil es derzeit niemanden gibt, der mit Verve und Geist etwas bewegen
könnte, sondern auch weil geistig niemand anwesend ist und zuhört. Ein Jammer
unserer Zeit, es gibt zu viele Volksvertreter, die fehlende Politik durch bloße
Anwesenheit ersetzen. Fehlt nur noch, dass irgendwann im Bundestag eine
Abwesenheitspauschale eingeführt wird. Einzig in den Reihen der AFD tut sich
etwas. Wie mir scheint, verärgern sie mit ihren intelligent-provozierenden Vorträgen die Etablierten nicht etwa deshalb, weil sie inhaltlich meist den Kern unserer Probleme treffen, sondern weil sie den geistigen Dämmerschlaf der Oppositionellen stören.
Dennoch oder gerade auch deshalb übte heute der Bund
der Steuerzahler scharfe Kritik an dem massiven Stellenzuwachs in der
Bundesregierung. Die Regierungsparteien haben ihren parasitären Personalstand erweitert. Der neue Bundestag ist somit der größte und teuerste aller
Zeiten. Mit einer völlig überzogenen Personalaufstellung von 709 Abgeordneten
und zusätzlichen 209 Spitzen-Beamten, die beim Steuerzahler mit jährlichen
Belastungen von mehr als 50 Millionen zu Buche schlagen, wächst auf den
Regierungsbänken zwangsläufig auch das Potential der Verblödung. Ich fordere
deshalb für den Bundestag einen Hofnarren im Ministerrang, damit wir Bürger
wenigstens ab und zu eine ernstzunehmende Stellungnahme bei Anhebungen von
Diäten erhalten.
Als wenn das noch nicht alles wäre. Alleine im
Bundsinnenministerium von Horst Seehofer, das um den Bereich „Heimat“ erweitert
wurde, sollen 100 Stellen geschaffen werden. Für welche Aufgaben die Leute
vorgesehen sind, ist nicht bekannt. Vielleicht müssen neuerdings Kühe auf
oberbayerischen Weiden gezählt werden. Angesichts dieser Entwicklung keimt bei
mir der Verdacht auf, dass Teile des hohen Hauses in die Alpen verlegt wird,
zumal sich in Bayern bereits bekannte Seilschaften auf ihren pekuniären
Aufstieg vorbereiten. Gleichzeitig wächst das Finanzministerium um weitere 41
Stellen, was unser allseits geliebter Olaf Scholz, Vizekanzler von Merkels
Gnaden, mit seinem Karrieresprung begründet.
Vom gleichwertigen Abbau im Auswärtigen Amt, in dem
Siggi (SPD) der Beleibte als Vizekanzler sein Unwesen trieb, gibt es allerdings
nichts, was auf Einsparungen hinweisen könnte. Im Gegenteil. Scheinbar verhalten sich verschlissene
Politiker wie Fallobst, die entgegen physikalischer Gesetze nach oben, statt
nach unten fallen. Schlimmstenfalls verfaulen sie in Brüssel. Ja, ja, die Nasen
bleiben uns erhalten, auch wenn sich AFD, Grüne und die FDP echauffieren. Aber was dem blutarmen Olaf (SPD) recht ist, das ist unserer Angela
billig. Auch sie bekommt 39 nagelneue Rentenberechtigte in spe, die sich mit
Elan und vollem Einsatz an den Fleischtöpfen breit machen werden.
Das Problem der Überhangmandate, die den Bundestag
aufblähen, ist seit Jahren bekannt. Die Fraktionen hätten seit Jahren die
Gelegenheit gehabt, das Bundestagswahlrecht zu reformieren. Sogar Appelle des
scheidenden Bundestagspräsidenten Norbert Lammert blieben folgenlos. Wenn sich
durch den permanenten Personalzuwachs wenigstens das geistige Niveau erhöhen
und die Arbeitsergebnisse der Abgeordneten verbessern würden, könnte man dem
Versorgungswahnsinn noch etwas abgewinnen. So aber werden wir mit noch mehr Geld auf lange Zeit noch mehr Pfeifen versorgen.
Aber was soll man noch dazu sagen? Kürzlich wurde auf
der Toilette des Bundestages massive Rückstände von Kokain gefunden. Ich kann
mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, zumal Kokain ja kurzzeitig die
Leistung steigern soll. Aber davon hätten die Bürger doch etwas mitbekommen
müssen… Wie heißt es so schön? Nach den Wahlen sind versorgte und käufliche
Politiker noch billiger.
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