Wenn sich Merkel bereits bei ihrer Wiederwahl schon
schwertat, so beschleunigte sich ihr Niedergang in den ersten zwei Wochen nach
ihrer Inthronisation. Doch der Besuch in den USA hat den freien Fall
eingeläutet. Nicht nur die internationale Presse geht hart mit ihr ins Gericht.
Der Verlust an Reputation, Einfluss und Respekt ist offenkundig.
Merkels desaströse Verhandlungs-Ausbeute war der
Schlusspunkt eines geradezu entwürdigenden Empfangs im Weißen Haus. Mit einer ähnlich mageren Ausbeute kehrte auch Macron nach Hause. Der scharfe
Gegensatz zur prunkvollen Begrüßung beider Staatsvertreter allerdings konnte nicht
deutlicher ausfallen. Trump zeigte der Welt, welche Wertschätzung unsere Frau
Merkel in seinen Augen genießt. Er hat ihr genau den Platz zugewiesen, der ihr
nach seiner Meinung gebührt. Der Lack der einst von renommierten Zeitungen in
den USA als mächtigste Frau hochgejubelte Kanzlerin ist ab.
Nicht nur Merkel muss sich an ihre Nase
fassen. Unser gesamtes politische Personal hat sich mit ihrer kleingeistigen
Debattenkultur selbst zu einem lächerlichen Popanz entwickelt. Ein Blick in die
vorderen Reihen unseres Bundestages zeigt kaum mehr als die Ansammlung bejammernswerter
Bedenkenträger, die sich nach der Wahl intellektuell „downgegraded“ hat. Vorbei
sind die Zeiten, in denen wir in Deutschland von großen Staatslenkern und
klugen politischen Schachzügen sprechen durften. Sowohl die Grünen als auch die
Roten sind mit ihren schlichten Geistern eine Zumutung für unser Land.
In der westlichen Welt wird uns mittlerweile eine tief
verwurzelte Passivität unterstellt. Unserer sogenannten politischen Elite fehlt
es an allem, was man für einen überzeugenden Auftritt benötigt, um in den USA,
aber auch in Europa ernst genommen zu werden. Wäre die weltpolitische Lage
nicht so dramatisch, könnte man sich über die fehlende strategische und
taktische Kompetenz unserer Regierung, über deren unterentwickelte Weitsicht
nur noch amüsieren.
Deutschland duckt sich weg, sobald ernste Themen auf
dem Tisch liegen. Parteigrößen debattieren ausschließlich der Profilierung
und nicht der Lösung wegen über Nichtigkeiten, Petitessen und Belanglosigkeiten.
Man könnte meinen, dahinter steckt Vorsatz. Niemand hat den Mumm, auch einmal
Risiken einzugehen, besonders, wenn es um die schwierigen Fragen der
Verteidigung oder der Sicherheit geht. Alle reden von klarer Kante. Die Ergebnisse
sind zumeist an politischer Erbärmlichkeit nicht zu überbieten. Wir verschanzen
uns hinter der schmachvollen Vergangenheit, um unseren Pazifismus zu
rechtfertigen, wir machen uns öffentlich in die Hose, wenn wir eigentlich
Selbstbewusstsein in der Welt zeigen sollten. Nirgends wird das deutlicher als in
der völlig verhunzsten Flüchtlingspolitik. Kleine Nationen wie Ungarn oder
Österreich machen uns vor, wie Politik geht.
Die US-Presse wirft Frau Merkel zu Recht vor, sie
entziehe sich dem nationalen Diskurs. Die Kanzlerin gebe sich in allen Belangen
selbstgefällig. Deutschlands Wirtschaft ist inzwischen verwundbarer als es
sich die deutsche Regierung eingestehen möchte und habe nach Ansicht des „Wallstreet
Journal“ kein Interesse daran, irgendetwas daran zu ändern. Die Politik redet
sich wahre Situation schön. Digital sind wir längst im Tal der Ahnungslosen
angekommen. Man redet von Hausaufgaben, die zu machen seien. Liebe Frau Merkel:
Hausaufgaben sind die Pflichten von Schülern, und genau auf diesem Niveau bewegen
Sie sich auch.
Das Treffen zwischen Merkel und Trump ist mehr als nur
gescheitert, es ist für unsere Kanzlerin ein Armutszeugnis, das mit der
freundlich-nichtssagenden Vokabel „konstruktiv“ verpackt wird. Unübersehbar
waren die Differenzen, die sich zwischen Trump und Merkel als unüberwindlicher
Graben hinsichtlich Stil und Inhalt gezeigt hat. Ich frage mich, ob deutsche
Journalisten, in Berlin, Frankfurt oder München noch alle Sinne beisammen haben,
wenn sie dem Besuch in den USA nur Positives abgewinnen können. Ich habe
dergleichen nichts feststellen können. Den Vogel schoss die Berliner Zeitung
ab. Sie titelte: „Mit diesen Fakten knackte Angela Merkel den Trump-Code.“ Dem Verfasser
dieser Headline kann man bestenfalls „geistigen Stuhlgang“ bescheinigen.
Ob nun Handelskrieg oder nicht, ob Trump aus dem
Atomvertrag Irans aussteigt oder nicht, Angela hätte sich den Besuch sparen
können, zumal auch Macron nichts erreicht hat, wenn man einmal von Trumps
präsidialen Küsschen absieht. Unsere alimentierten Selbstversorger in Minister-
und Abgeordnetensessel haben nicht ansatzweise das Zeug, auf der
internationalen Bühne mitzuspielen. Längst haben sie den rang politischer Loser
eingenommen. Und Merkel hat den eigenen Absturz in die Bedeutungslosigkeit
beschleunigt. Mit ihr wird auch die ganze Jämmerlichkeit der Parteiführer der
Oppositionen offenbar. Ich kann nur für sie hoffen, dass sie sich beim
Arbeitsessen nicht den Magen verdorben hat.
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