Angela kann einem wirklich leid tun. Den erniedrigenden
Besuch bei Russlands Machthaber Putin in Sotschi ist das Ergebnis ihres politischen
Dilettantismus. Jahrelang hat sich Deutschland dem scheinbar zuverlässigen
Partner Amerika und deren Dominanz im Weltgeschehen bedingungslos untergeordnet,
ohne einen einzigen Augenblick darüber nachzudenken, ob sich das Blatt auch
einmal wenden könnte.
Mit dem rücksichtslos agierenden Donald Trump weht ein
neuer Wind. Merkel und Konsorten spielen dabei höchstens als Randnotiz eine
Rolle. Die Liste dramatischen Politikversagens ist lang und Spiegelbild einer
völlig hilflosen, teilweise einer völlig verblödeten Außenpolitik, die sich
durch fehlende Weitsicht, verkümmertes Selbstbewusstsein und anmaßender Ignoranz in den
letzten Jahren verschärft hat. Das transatlantische Verhältnis könnte nicht
schlechter sein, ja, es steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte.
Kurzum, die Entwicklung haben wir überwiegend unserem willfährigen und
amerikahörigen, politischen Personal zu verdanken und nicht etwa äußeren
Umständen.
Ob es sich um den Syrienkrieg handelt oder dem
aufgekündigten Atomabkommen mit dem Iran, ob das Ukraine-Problem oder eine
überhebliche EU-Kommission, die Russland per Verordnung vorschreiben will, wie
viel Gas durch die Ölleitung fließen darf, es gibt kaum ein sensibles Feld, auf
dem Deutschland eine bedeutsame Rolle spielen könnte. Es ist ein Jammer mit
anzusehen, wie viel politische Naivität und Stümperhaftigkeit sich in Berlin
unter einem Dach versammelt. Die Auftritte unseres neuen Außenministers und
dessen Arbeit bedarf ohnehin keiner Erwähnung, es ist jedes Wort überflüssig.
Bedenkenlos verteufelte man Putin, schob ihm so
ziemlich alles Böse in die Schuhe, gleichgültig ob es sich dabei um den
Giftanschlag auf Sergej Skripal handelte oder die Unterstützung des
Assad-Systems in Syrien. In vorauseilender Gefolgschaft zu unseren „Partnern“
beteiligte man sich an Sanktionen, strafte Putin auf Basis dubioser Beweise ab,
ohne die fragwürdige Rolle des BND in dieser Gelegenheit zu erwähnen. Denn wie
sich jetzt herausstellte, kennen auch die deutschen, französischen und
englischen Geheimdienste seit vielen Jahren die Novichok-Giftgas-Formeln.
In Italien entsteht gerade eine Regierung, die das
Ende der Russlandsanktionen in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. Der
Krieg in Syrien ist in Putins Augen weitgehend beendet. Und als sei das nicht
genug, wurde auch noch der Doppelagent Skripal aus dem Hospital
entlassen, für den Kreml-Herrscher der beste Beweis, dass alle Anschuldigungen
des Westens, Moskau habe den Ex-Agenten vergiftet, haltlos sind. Europa und
insbesondere unsere Regierung spielt ein erbärmliches Spiel im Poker zwischen
Trump und Putin.
Und nun? Trumps Wild-West-Aktionen lassen Merkel keine
Wahl. Sie wurde zur Bittstellerin bei einem russischen Macho, der sie zu allem
Überfluss nicht ernst nimmt. Hatte er Angela damals mit ihrer Angst vor Hunden
mit seinem Labrador konfrontiert, gab er sich gestern mit einem Rosenstrauß
charmanter. Ich wills mal so sagen: Als Hundebesitzer misstraue ich per se
allen Hundehassern, sie sind mir suspekt. Putin wird es nicht anders gehen.
Angelas Flehen, Russland möge einer Uno-Mission in der
Ostukraine zustimmen, damit der Minsker Prozess wieder in Gang kommen kann,
rang dem Potentaten ein leises Lächeln ab, weiß er doch nur zu genau, dass es
dabei um viel deutsches Geld geht. Geradezu niedlich Angelas Bitte, Russland
möge zusagen, nach dem Bau der geplanten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 einen
Teil des Gases, das über die Ukraine nach Westen fließt, für das gebeutelte
Land abzuzwacken. Fehlte nur noch ihr Kniefall.
Nach dem schweren Zerwürfnis der Ukrainekrise bemüht
sich unsere Kanzlerin plötzlich um russisches Vertrauen und will deutschen
Bürgern suggerieren, dass Putin durchaus wieder ein verlässlicher Partner sein
könnte. Ein richtiger, längst überfälliger Schritt, nichtsdestoweniger bleibt
die Rolle unserer allseits „geliebten“ Merkel jämmerlich. Den Tritt in den
Hintern wird Putin jetzt teuer in Rechnung stellen. Für Syrien erwartet Putin
humanitäre Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau, er forderte die Kanzlerin
auf, "unverständliche Restriktionen" gegenüber der syrischen
Regierung aufzugeben.
Wie klug und souverän Putin agiert, mag man an seinem
Angebot an die Deutsche Wirtschaft ablesen. Während Trump sich in der Manier
eines hemdsärmeligen Proleten zu bestimmen anmaßt, jedes Unternehmen in Europa
zu „bestrafen“ das mit Iran weiter Geschäfte macht, bietet Putin betroffenen
deutschen Unternehmen wirtschaftlichen Ausgleich an. Weshalb Frau Merkel
deutschen Unternehmen nicht selbst ein solches Angebot unterbreitet und damit
auch Rückgrat gezeigt hätte, disqualifiziert sie erneut als große politische
Vordenkerin.
Jede Entscheidung des selbstverliebten Egomanen Trump,
die den europäischen Interessen zuwiderläuft, macht Putin stärker, das ist
offenkundig. Deutschlands Politiker zeichnen sich derweil durch bandenmäßige
Unfähigkeit und konzertierte Arbeitsverweigerung aus. Außer dem Hang zur humanitären
Selbstzerstörung durch grenzenlose Einwanderungsorgien haben Merkel und
Vasallen auf der weltpolitischen Bühne weder in intellektueller noch hinsichtlich
weitsichtigen Handelns etwas Substantielles zu bieten. Mehr und mehr kommt man
hierzulande zur Erkenntnis, dass für die Qualifizierung zum Politiker ein
dreiwöchiger Häkelkurs im Handarbeitsunterricht einer Hauptschule ausreicht.
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