Direkt zum Hauptbereich

Der jähe Tod am Joghurt-Regal

Im gestrigen Artikel der FAZ formuliert ein sich intellektuell gebender Schreiberling die folgende Eingangsfrage: „Wie viele Menschenleben darf es kosten, ohne Maske vor dem Joghurtregal im Supermarkt zu stehen?“, um gleich mit seinem maßlos überheblichen Duktus dem Leser zwar eine halbherzige, aber immerhin ansatzweise kritische Gegenthese zu präsentieren. Wie man das eben so macht, um sich den Anschein von Seriosität zu verleihen.

 


Ich will es einfacher formulieren. Ich fordere die FAZ auf, ihrem Autor Justus Bender ein Schreibverbot zu erteilen, zumal es angesichts der inflationären Verbotsentwicklung in nahezu allen Lebensbereichen deutscher Bürger auch mir erlaubt sein muss, den bundesweiten Schreibbann über schlichte Gemüter zu verlangen. Denn ein Autor, der mit dem Nimbus der Seriosität und dem Habitus eines hochkarätigen Insiders auftritt, jedoch in einer überregionalen Tageszeitung vollständig hirnrissige Thesen verbreitet, wird nur eines erreichen: Leser mit intaktem Beurteilungsvermögen zu beleidigen. 

Den Anschein zu erwecken, mit akademischer Akribie alles genau recherchiert zu haben, um kompetent zu wirken und Covod-Gefahren  fachmännisch beleuchten zu wollen, bedarf der Kombination maximaler Anmaßung, kranker Selbstverliebtheit und brandgefährlicher Profilneurose.

„Wir sollten ehrlich sagen, was uns unsere Bequemlichkeit (am Joghurt-Regal) wert ist: viele Tote, jeden Tag?“, so setzt dieser pseudo-intellektuelle Schmierfink den Artikel fort. Nun ist es ja nicht so, dass wir bei unserem Einkauf von Milchprodukten an Supermarktregalen andauernd über Leichen stolpern, die sich zwischen Senfgurken, Tiefkühlkost und Waschmittel auftürmen, oder wir den Marktleiter rufen müssen, weil wir wegen zuhauf herumliegender Toten nicht mehr an den Bananenjogurt kommen. 

In diesem Zusammenhang könnte man dem Autor auch die sicher sehr aufschlussreiche Frage stellen, sofern man ihn ernst nimmt -, ob Virenangriffe bei linksdrehendem Joghurt signifikant öfter vorkommen als beim Kauf der Vierfruchtvariante. Ist das Risiko in der Fleischabteilung oder bei den Schokoriegeln geringer oder höher, von Delta, Gamma oder Omikron umzingelt zu werden?

Und wer glaubt, die nächsten Sätze wären erträglicher, der irrt. Die Kloake geistigen Mülls verbreitet sich über ein Dutzend Absätze. Der FAZ-Autor Justus Bender differenziert sogar, indem er die Todesgefahr von „unschuldigen“ Menschen beim Erwerb von Milchprodukten im REWE oder ALDI hervorhebt. „Wie viele Menschenleben ist es wert“, so schwadroniert der FAZ-Vogel weiter, „wenn ich ohne Maske vor dem Joghurtregal im Supermarkt stehe?" Hat der Mann Tinte gesoffen und dann den Artikel geschrieben? Da ist man allerdings auf Vermutungen angewiesen.

"Wie viele Unschuldige können sterben, damit ich nicht mehr dauernd unangenehm kitzelnde Teststäbchen in der Nase habe?“ Ein Nonsense-Satz jagt den nächsten, zumal bei dem Kerl "schuldig Gestorbene" keiner Erwähnung wert sind. Sind den FAZ-Redaktionen klar denkende Autoren abhanden gekommen, oder haben die Topschreiber der FAZ alle Joghurt gekauft und sind kurz danach auf dem Parkplatz verendet?

Klar ist nach Benders Logik: Die Schuldigen sind jene ohne Test und Maske. Wenn man dann auch noch ungeimpft seinem Ernährungszwang im Supermarkt nachkommt, impliziert er den gnadenlosen Rauswurf aus Markt und der Gesellschaft, nichts anderes. Spätestens nach solchen Sätzen fühle ich den Wunsch in mir aufkommen, einen Baseball-Schläger anzuschaffen. Nicht einmal die schlichtesten Politiker wie beispielsweise Lauterbach kämen auf die Idee, die Anzahl von Verkehrstoten, Rauchertoten oder Akoholleichen mit der Anzahl der Covidtoten abzuwägen oder gar zu vergleichen, weil sie konsequenterweise dann auch das Autofahren, das Saufen und Rauchen komplett verbieten müssten. 

Wenn ich bislang den einen oder anderen Blick in das einst renommierte Blatt der FAZ geworfen habe, werde ich das Leseangebot im Internet für 30 Tage zum Preis von 2,95 nicht wahrnehmen, so viel ist sicher. Wie dem auch sei, die FAZ – in diesem Falle dieser Justus Bender -, fragt in seinem „Aufmacher“: Maske rauf oder Maske runter? Ich bin sicher, diese Frage wird ein Hypochonder womöglich anders beantworten als ein Mensch mit halbwegs gesunder Psyche. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich trotz einer Maske der Blitz beim Stuhlgang trifft, ist vermutlich exakt gleich hoch, wie ein heimtückischer Virenangriff beim unvermummten Pinkeln im heimischen Badezimmer oder beim leichtsinigen Zugriff auf Produkte von Müllermilch bei LIDL.

Genau solche Autoren wie Justus Bender verantworten mit ihren künstlich stilisierten Angst- und Schreckensartikeln einen ganz wesentlichen Anteil bundesweiter Umerziehung und Indoktrinierung. Schlimm genug, dass solche verantwortungslosen Schmierfinken trotz ihrer Bildung nicht einmal ansatzweise begreifen, was sie ihrem pseudo-intellektuellen Geschwafel anrichten. Das Ergebnis der staatlich angedrohten Todesgefahr durch „Killerviren“ und sonstigen Unsinn kann man nahezu überall bewundern. Einsame Autofahrer mit Maske. Leute, die mit Mund-Nasenschutz in Badegewässern mutterselenalleine ihre Bahnen ziehen oder per Fahrrad mit Gesichtswindel abgelegene Waldwege durchkreuzen.  

Es liegt auf der Hand, diesen überängstlichen Zeitgenossen ist wahrlich nicht mehr zu helfen. Längst ist es völlig sinnlos, über den Nutzen der Impfstoffe, die Sinnhaftigkeit des Maskentragens oder gar über Ansteckungswirkungen zu diskutieren. Jeder der will, kann sich in Bergen von seriösen Informationen schlauer als vorher machen. Doch bei jenen angstneurotichen Menschen ist eher Mitleid angesagt als amüsiertes Grinsen. Jeder, der ernsthaft über den Impf- und Maskenwahnsinn nachdenkt und noch alle Kekse in der Dose hat, müsste konsequenter aufschreien und den Urhebern und Verkündern von krank machenden Thesen die Rote Karte zeigen – auch diesem Justus Bender von der FAZ.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...