Ja, ja, möchte man mit sarkastischem Unterton sagen, die Überzeugungen der Prognostiker, Wahrsager, der
Allwissenden und besonders Schlauen sind nicht aufgegangen. Der Wunsch ist der
Vater des Gedankens, so sagt man gewöhnlich. Doch wenn Wünsche zu Überzeugungen
mutieren und das Undenkbare plötzlich Realität wird, kann das Zurückrudern sehr
hohe Wellen schlagen.
Die politischen Ruderschläge erfolgen gerade dermaßen
geräuschlos, dass einem Angst und Bange werden kann. Die opportunistische
Polit-Elite in Deutschland, mit ihrer blauäugigen „Welcome-Kultur“, mit ihrem
Allmachtsgehabe und ihrer weit verbreiteten Attitüde der Besserwisserei, sie wurde
nun auf dem falschen Fuß erwischt. Trump, der Rassist, der Prolet, der
Supermacho und Geschäftemacher hat die Wahl scheinbar spektakulär gewonnen. Warum? Weil er mit einzigartigem
Instinkt erkannt hat, was dem Bürger stinkt.
Seine einfachen, wie unterirdischen Formeln haben
gegriffen. „Ich baue eine Mauer an der mexikanischen Grenze.“ „Moslems haben in
unserem Land nichts zu suchen.“ „Ich sorge für Arbeit und sichere Löhne.“ „America
First“! Wehe, in Deutschland käme jemand auf die Idee, die erste Strophe des
Deutschlandliedes zu trällern, weil er stolz auf sein Land sein will. Er liefe
Gefahr, verhaftet zu werden. Bereits der leiseste Anflug von deutschem Nationalstolz wird mit einem Aufschrei der Entrüstung verbal niedergeknüppelt.
Ich höre sie schon
aufschreien, die gut erzogenen und angepassten Leser. Jene Pseudo-Linken, jene mit ihren indoktrinierten Schuldgefühlen, jene scheinheiligen Überhumanisten, die nur allzu gerne jedem Nationalstolz mit schuldbeladener Miene die Gräueltaten des zweiten Weltkrieges zitieren und ihre Generalschuld wie eine Monstranz vor sich hertragen, wenngleich sie erst
10, 20 oder gar 30 Jahre später geboren wurden, sie wissen oft genug nicht, worüber sie eigentlich reden. Nun werden sie mich als rechten Nazi beschimpfen. Und jenen sage ich: Jeder Mutter ist das eigene Kind das Wichtigste im Leben. Und natürlich sorgt jeder Vater erst einmal seine eigene Familie,
bevor er an den Nachbar denkt. Das gleiche erwartet auch das Volk von seinen
Regenten, das Wohl der eigenen Bürger vornan zu stellen, denn ich frage mich:
An welcher Stelle kommt eigentlich Deutschland? Wir verfügen über eine gesunde
Industrie, eine starke Wirtschaft, über eine solide Bildungslandschaft. Und
wenn wir uns schon als Vorbild für viele andere Nationen sehen, weshalb traut
sich dann niemand zu sagen: Deutschland zuerst?
Trump hat in der
Schlammschlacht genau jene Vokabeln hinausgebrüllt, wie wir sie auch von der
AFD gehört haben, und die unsere etablierten Parteien mit Entrüstung, ja, mit
aggressiver Verdammung, Verhöhnung und Ächtung stigmatisiert haben. Mit der
gleichen und logischen Konsequenz haben diese grünen, roten und schwarzen
Schreihälse Trump und seine Wahlhelfer bombardiert, in enger Zusammenarbeit mit
unseren Medien, versteht sich. Immerhin war sich bis gestern jeder Experte,
jeder noch so dümmliche Moderator und jede Zeitungshure sicher, dass es Frau
Clinton schon richten wird.
Und jetzt? Jetzt haben sie Trump und die Eliten hierzulande
ducken sich ängstlich weg, weil sie eine gefährliche Brandung erwarten, die
demnächst unseren Kontinent überrollen könnte. Jetzt kriechen Politiker jeder
Couleur mehr kleinlaut als selbstbewusst aus ihren gemütlichen Parteilöchern
und finden mit zusammengebissenen Zähnen versöhnliche Formulierungen.
Schließlich gilt es zu retten, was zu retten ist. Hoffentlich wissen diese ach
so selbstverliebten Politschleimer auch, was sie retten wollen?
Was war des Pudels wahrer Kern in der Aussage der
Trump-Wähler? Es war eine Protestwahl. Der gemeine Bürger hatte die Schnauze
endgültig voll vom politischen Establishment an der Ostküste. Und wenn die sich
selbst beweihräuchernden Mitglieder unseres Bundestages in Berlin mitsamt
unseren politischen Berufsduckmäusern an der Front ein einziges Mal ein
interessiertes Auge auf die Gefühlslage und Verfassung breiter
Bevölkerungsschichten geworfen hätte, würden sie möglicherweise erkannt haben:
Auch hierzulande haben die Bürger die Schnauze voll von Politikern, die nicht
ans Gemeinwohl denken, sondern vorwiegend an das Eigene.
Zugegeben, ich bin kein Trump-Anhänger, dafür ist er mir zu
schlicht im Gemüt, doch Berlin sollte nicht unterschätzen, wie viele brave
Bürger auf ihren heimischen Sofas sitzen und bis jetzt geschwiegen haben. Noch
säubern sie lieber den Rasen im Vorgarten und beschneiden die Sträucher. Trump
und sein Wahlsieg könnten schwerwiegende Folgen in Deutschland haben, wenn jene Kleingärtner den Besen wieder in die Garage zurückstellen und aufwachen.
Mit großen Interesse sehe ich den nächsten Wahlen entgegen.
Ob sich unsere Demoskopen vielleicht auch irren werden?
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