Was soll man dazu noch sagen? Christian Wulff nähert sich
beruflich allmählich dem Niveau an, auf dem er sich, was seine Qualifikation als
Männermodell angeht, noch nicht so ganz wohl fühlt. Angeblich betätigt er sich
dort als Prokurist. Und als neuer Chef steht er bald im Laden der türkischen
Modefirma Yargici, hängt Klamotten auf die Bügel und preist die Ware aus. Immerhin,
man hat ihm einen wichtigen Titel verpasst, wahrscheinlich wollte man sein
Selbstwertgefühl nicht über Gebühr beschädigen. Ja, ja, die Türken sind
manchmal schlauer als man denkt!
Der neue Nebenjob unseres Ex-Bundespräsidenten ist, was
seine Karriere angeht, an hohem Anspruch kaum noch zu überbieten, jedenfalls
für seine Verhältnisse. Schon Ende Mai waren Wulff und seine Ehefrau Bettina
Gäste bei der Ladeneröffnung des ersten deutschen Yargici-Geschäfts in Hamburg.
Ob die beiden dort im Lager schon mal die Kollektion vorsortiert haben, ist
nicht bekannt. Immerhin, es gab Häppchen und Prosecco.
Wie ließ der stellvertretende Parteivorsitzende Ralf
Stegner verlauten? "In der Regel übernehmen Altbundespräsidenten
Ehrenämter und werden nicht Prokuristen von Modefirmen. Der lebenslange
Ehrensold wird schließlich gewährt, damit ehemalige Staatsoberhäupter nicht
gezwungen sind, sich etwas dazuverdienen zu müssen." Ist diese
Politiker-Entwicklung nicht ein Paradebeispiel für das bejammernswerte
Selbstbewusstsein unserer angeblichen Elite? Ich will fair sein. Auf der
anderen Seite könnte ich mir auch Gabriel nach Feierabend sehr gut als
Eis-Verkäufer in Rimini am Strand vorstellen oder Schulz als Teppichhändler in
der Altstadt von Izmir. So ein kleiner Verdienst nebenher ist nicht zu
verachten und entspräche auch deren tatsächlichen Fähigkeiten.
Dass sich jetzt die SPD echauffiert, halte ich ohnehin für
eine schlecht geschlagene Wahltrommel. Aber was Stegner angesichts der
Persönlichkeits-Entgleisung eines Mannes mit dem höchsten Amt in der BRD so von
sich gibt, kann man eh nicht ernst nehmen, denn wer kann schon von 236.000 Euro
„netto“ im Jahr leben? Offen gestanden, wäre ich an Stelle von Wulff, dann ich
hätte den Ex-Parteikollegen Stegner abgeworben. Gute Mitarbeiter im Lager sind
in Deutschland Mangelware, zumal immer weniger potentielle Mitarbeiter der
deutschen Sprache mächtig sind. Ich fürchte nur, Ralf Stegner wäre auch in der
Position eines Lagerleiters überfordert, zumal er kein türkisch kann.
Bei der CDU hat man mit der Abwerbung bei der Konkurrenz
gute Erfahrungen gemacht. Die erfolglose Politikerin Elke Twesten von den
GRÜNEN wechselte in die CDU – nach dem Wahlmotto: Wir sind uns für nichts zu
schade - Avanti Dilettanti – Versager versammelt euch. Ob sie in der dortigen
Parteizentrale die Verantwortung für die Anpflanzung von Löwenzahn in den
Blumenkästen übernehmen wird, muss noch ausgehandelt werden. Angesichts solcher
Entwicklungen würde ich mich nicht wundern, wenn der Ministerpräsident von
Niedersachsen Stephan Weil nach seinem Rücktritt bald bei VW die
Qualitätskontrolle für die Abgasregelung übernimmt.
Auch Anton Hofreiter darf, ganz dem grünen Umweltgedanken
folgend, später einmal auf eine adäquate Beschäftigung hoffen. Wieder
verwertbare Pfand-Flaschen einsammeln. Schwamm drüber. Was Wulff angeht,
vermute ich, dass Bettina ihren Langweiler von Ehemann nur deshalb zum Arbeiten
schickt, damit er zu Hause endlich aus dem Weg ist. Kerle wie er sitzen den
ganzen Tag auf der Couch herum, schauen TV und stören nur, wenn Staubsaugen und
Flur putzen angesagt ist.
Nun gut, wenn schon unser Ex-Bundespräsident jetzt einer
geregelten Arbeit nachgeht und etwas Sinnvolles tut, erwarte ich, dass auch andere
gescheiterte Politiker in Zukunft ihren Fähigkeiten entsprechenden Tätigkeiten
nachgehen. Bleibt zu hoffen, dass Wulff seinen Arbeitsplatz bei den Türken
länger als die 20 Monate im Bundespräsidialamt erhalten kann. Unsereiner muss
ja bis zum 68 Lebensjahr schuften, bis er eine monatliche Rente von Tausend
Euro erhält. Gute Chancen hat er, denn immerhin bekennt sich der neue
Klamotten-Verkäufer immer noch zu dem anheimelnden Satz: Der Islam gehört zu
Deutschland. Irgendwie hatte er für sich selbst Recht, nun machte Wulff Ernst,
jetzt gehört er zum Islam...
Der Bürger in unserem Land kann nur noch den Kopf
schütteln, was sich derzeit in unserer politischen Landschaft abspielt. Fehlt
nur noch, dass Bettina sich mit Kopftuch leutselig hinter die Kasse stellt und
die Ware eintütet, während Christian sich darauf vorbereitet, zum Islam zu
konvertieren. Ich sehe es schon kommen, eines Tages werden unsere ausgedienten
Politiker in türkischen Basars ihre Rente aufbessern. Nur der Cem, der nicht,
den würde man wegen politischer Umtriebe schon an der türkischen Grenze bei der
Einreise verhaften.
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