Direkt zum Hauptbereich

Sondierung, lahmer Gaul oder Arbeitspferd

Seit sich unsere politische Elite zu Sondierungsgesprächen zusammenfinden, frage ich mich, welcher Wähler sich vor der Bundestagswahl eine Jamaika-Koalition gewünscht hat. Wenn ein Wähler seine Stimme einer Partei gibt, hat er damit keineswegs den Wunsch damit verbunden, dass er sich nach der Wahl eine Regierungskoalition mit 4 Parteien wünscht.



Auch wenn unsere professionellen Vielredner jedweder Couleur unisono behaupten, das Wahlergebnis am 24 September drücke einen klaren Wählerwillen aus, muss man ihnen entweder jede Menge Fantasie unterstellen oder vorsätzliche Wählertäuschung. Wählerwillen? Wollen wir doch einmal festhalten: Über einen solchen verfügt nur der einzelne Wähler und nicht ein abstrakter „Gesamtwähler“. Eine Koalition ist ein nachträglich geschaffenes Kunstgebilde jener Parteien, die sich vor den Wahlen nicht durch vorzeitige Festlegungen die Möglichkeit verbauen, auf eine simple Weise eine neu zu schaffende Regierung zu konstruieren. Mit ihrer Beteiligung, versteht sich. Legal, ja... Vom Wähler legitimiert? Wohl kaum, zumal er davon ausgeht, dass die eigenen Partei ernsthaft eine Mehrheit zu erringen versucht oder eine echte Opposition einnimmt.

Eine Jamaika-Koalition verheißt nichts Gutes. Es werden auf Biegen und Brechen Kompromisse angestrebt, die vermutlich mit den jeweiligen ursprünglichen Wahlprogrammen der Parteien kaum etwas zu tun haben werden. Mit anderen Worten, der Bürger darf sich jetzt schon darauf einstellen, dass so gut wie keine der so vollmundig angepriesenen politischen Ziele umgesetzt werden. Wählerwillen also! Für mich gleichen diese Wahlvergewaltiger eher ausgebufften Rosstäuschern, die uns einen lahmen Gaul, anstatt ein gutes Arbeitspferd unterjubeln wollen.

Ich sehe es jetzt schon kommen, nicht nur die staatspolitische Verantwortung wird dem Run nach Ministersesseln geopfert, sondern auch die Regierbarkeit unseres Landes. Und während in Schwerin ein islamistischer Dreckfinger seelenruhig an einer Bombe bastelt, in New York ein selbsternannter IS-Sympathisant nach dem Berliner Vorbild 8 Menschen umbringt, versuchen Merkel, Seehofer und die Grünen unter Aufgabe zentraler Wahlversprechen die Flüchtlingsfrage auf einen gleichen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Ich bin mir sicher, dass es im Interesse aller Deutschen läge, Sondierungsgespräche abzubrechen und möglicherweise eine Minderheitsregierung mit Merkel zu bilden. Zu verhindern ist sie ohnehin nicht. Die Kanzlerin wäre unter den gegebenen Umständen das kleinste Übel, weil sie dann echte Arbeits-Politik und nicht etwa bewahrende Verwaltungspolitik machen müsste. Sie wäre überdies gezwungen stets dem Parlament klar zu machen, wohin sie will und warum andere Parteien ihr bei wichtigen Entscheidungen folgen sollten. Nun ja, und was nicht geht, das geht eben nicht. Der Spuk, da bin ich mir allerdings auch ziemlich sicher, der wäre spätestens nach zwei und nicht erst nach 4 Jahren vorbei.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie Netzwerker das ZDF und Dunja Hayali disziplinierten

Der Shitstorm war gewaltig und ist immer noch nicht abgeebbt. In den Netzwerken hat, wenn man den Vergleich bemühen darf, die Erde gebebt, als die sozialistische Kampfmoderatorin des Staatssenders ZDF, Dunja Hayali, den ermordeten Blogger und liebevollen Familienvater Charlie Kirk als Sexisten, Rechtsradikalen und gefährlichen Demagogen brandmarkte. Sowohl in den roten Redaktionskloaken der Printmedien wie BZ, FAZ, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, STERN oder SPIEGEL, als auch in den staatlich geförderten Erziehungsanstalten ARD und ZDF brennt offensichtlich immer noch die Hütte. Noch während die erschütternden Videoaufnahmen der heimtückischen Exekution des Polit-Aktivisten auf dem Campus der Utah University in allen Nachrichtensendern verpixelt gezeigt und in den sozialen Netzwerken der Video-Clip in seiner ungefilterten Grausamkeit viral gingen, profilierte sich Dunja Hayali als einzig maßgebliche moralische Instanz. Ihr gesellte sich der ganz und gar unzumutbare ZDF-Hochleistungsmoralist Elm...

Friedrich Merz – zur Blockade verurteilt – Eine bittere Analyse

Die Lage der Nation könnte furchterregender nicht sein, auch wenn unsere Eliten nahezu alles tun, um den Bürgern nicht nur Normalität, sondern sogar „Aufbruchsstimmung“ zu suggerieren. Halten wir zunächst die Problemfelder fest, deren Explosions- und Vernichtungskraft alles Vorstellbare übersteigt.  Nahezu jedem Bürger, jedem Wähler und jedem klardenkenden Menschen sind die Themen bekannt und nur eine kleine kritische Minderheit scheint zu begreifen, an welchem seidenen Faden das eigene Wohlergehen hängt. Dennoch nehmen die Bürger nahezu teilnahmlos zur Kenntnis, dass das Jahr 2025 das vierte Jahr in Folge sein wird, an dem Deutschland ein neuerliches Minuswachstum von mindestens 0,3 Prozent hinnehmen muss und von Aufbruch keine Rede sein kann.  Mit den nachfolgenden Schlagworten sei hier noch einmal aufgezählt, in welch einem katastrophalen und unauflösbaren Dilemma unser aller Bundes-Fritz steckt.  1.)  Klima, 2.) Energie, 3.) Sozial- und Rentensysteme, 4.) Mig...

Schutzsuchende Merz-Afghanen verpassen in Istanbul den Flug ins gelobte (Deutsch)Land

47 Schutzbedürftige aus Afghanistan waren in Hannover avisiert, 45 Personen stiegen aus dem Flieger. Der Sonderflug aus Pakistan, mit Zwischenlandung in Istanbul und einem Anschlussflug der Turkish Airlines nach Hannover, landete pünktlich um 14 Uhr. Allerdings ohne ein Ehepaar, das im Flughafen Istanbul-Atatürk wegen dringender Einkäufe in der Edel-Shopping-Meile das Boarding für den sogenannten „Connecting-Flight“ ins Paradies verpasste. Der gut situierte Reisende kennt ja das Szenario auf internationalen Großflughäfen, wenn er auf dem Weg nach Dubai einen Zwischenstopp in Rom einlegen muss. Dann überbrückt er aus schierer Langeweile die Wartezeit im Duty-Free-Bereich mit Einkäufen bei den Premium-Marken Gucci, Hermes, Chloé, Burberry oder Yves Saint Laurent. Nun ja, der herkömmliche Deutsche mit begrenztem Budget macht große Bögen um die völlig abgefahrenen Protzläden, zumal unsereiner schon in den Cafébars der Abflughalle bei der Investition in einen bescheidenen Espresso im Pla...