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Deutschland – Supermarkt der Politiker

Die Bürger warten ungeduldig darauf, dass unsere Politiker endlich zu Potte kommen und so etwas, wie eine Regierung bilden. Viele Bürger sind frustriert, viele verärgert und die meisten beobachten mit Skepsis und auch mit Unverständnis, was sich derzeit in Berlin abspielt. Der Wählerwille ist klar. Und das seit drei Monaten. Eine handlungsfähige Regierung muss her. Schnellstens.



Auch wenn jede wichtige oder unwichtige Politnase nicht zu betonen müde wird, nur das Beste für Deutschland und seine Bürger zu wollen, sie handeln, als seien sie alleine das Maß aller Dinge. Das Verhalten unserer „Vorbilder“ vermittelt den Anschein, als seien die Ministersessel und die Macht ein reich sortierter Supermarkt, bei dem sie das Vorrecht haben, sich erst einmal selbst zu bedienen. Allerdings gibt es ein Problem. Seit 24 September stehen sie vor der Ladentür und debattieren darüber, wer das Privileg hat, das Sortiment zu plündern, natürlich mit sozialen, verantwortungs- und pflichtbewussten Argumenten.

Wie ein wütendes Wolfsrudel verteidigen sie die besten Plätze vor der Ladentür, fletschen die Zähne, knurren und beißen Mitglieder des gegnerischen Rudels rücksichtslos zur Seite, als sei die Beute im Inneren des Geschäftes ihr Eigentum, das es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt. Richten sich Fernsehkameras auf die rabiate Meute, zeigen sie die Physiognomien unschuldiger Lämmer und geben sich engagiert und uneigennützig.  Danach geht es wieder zur Sache, obwohl jeder von ihnen weiß, dass das breite Angebot im Supermarkt den Bürgern zusteht. Doch was scheren selbstsüchtige Politiker die Lieferanten?

Doch weil der Futterneid bisher den Zugriff auf weitere Selbstversorgung verhindert hat, spielen sie die Geduldigen. Ärgerlich ist es trotzdem. Da selbst nach Monaten noch keiner an die Delikatessen herangekommen ist, glauben nun diese Fressmaden, mit raffiniertem, hinterfotzigem und verschlagenem Verhalten und der besseren Taktik, die größten Futtertröge zu ergattern. Man braucht nicht viel Fantasie, sich auszumalen, was geschieht, wenn der Markt von diesem gnadenlos gierigen Haufen geentert wird. Dann stürmen sie die Bude. Das Lager voller Reformen, Neugestaltungen, Reorganisationen und dringend benötigten Verbesserungenlassen lassen sie links liegen, zu unattraktiv und unbequem. 

Das Interesse gilt den Regalen weiter hinten. Sie quellen über von appetitlichen Diäten, Versorgungs- Übergangs- und Tagesgelder, Vitrinen voller Besoldungs-, Pensionsansprüchen und Privilegien. Wie eine wild gewordene Büffelherde fallen sie über die Pfründe her, als gäbe es kein Morgen. Und erst, wenn alles abgegrast ist und sie den Laden verlassen, treffen sie auf Jene, die den Supermarkt gefüllt haben. Die Steuerzahler.

Jetzt gilt es, den willfährigen Wirten, die seit Jahren gemolken wurden, etwas von Aufbruch, von Anpassungen und von verantwortlichem Umgang mit Ressourcen zu erzählen. Die Parasiten unserer Gesellschaft sprechen jetzt von Zukunft, von Möglichkeiten, Chancen und Perspektiven.  Bildung, Renten, Bürgerversicherung oder alternativ auch Netzausbau, das sind vielversprechende Stichworte, die in die hungrige Menge ungeduldiger Vasallen geworfen werden. Dass Worte alleine den Bürger nicht satt machen wird, spielt erst einmal keine Rolle. Im Supermarkt der Wohltaten liegen noch einige Reste, mit denen man die unbequemen Störenfriede für die nächsten 4 Jahre ruhigstellen kann. Doch wehe denen, die der Annahme sind, sie könnten ewig so weitermachen und uns leere Regale als Verlockung verkaufen.


Mein Märchen von den bösen Wölfen mag vielen nicht schmecken. Aber auch die Kritiker werden eines Tages spüren, dass sie längst unterernährt sind. In unserem Land sind bereits Fremde eingedrungen, die sich mit ihrem unstillbaren Hunger über jene kümmerlich gefüllten Sozialnäpfe hermachen, die unseren armen und ärmsten Bürger zustehen. Aber auch das scheinen unsere satten Eliten nicht begriffen zu haben. Vor unseren Türen aber warten weitere Millionen, die uns das Fürchten lehren werden, wenn wir die Vorratskeller nicht verteidigen. Ich befürchte, es wird ein hoffnungsloses Unterfangen.

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