Das deutsche Parlament berät heute über die Verlängerung
der Bundeswehreinsätze in Afghanistan, Mali und Iraq. Bei von der Leyens erstem
Auftritt als Verteidigungsministerin in der neuen Legislaturperiode, wurde
wieder einmal in erschreckender Weise deutlich, mit welcher Konsequenz unsere
Regierung Fehlbesetzungen fortführt und das Leben unserer Soldaten aufs Spiel
setzt.
„Die USA hat unsere Verteidigungskräfte ausdrücklich zu
einem größeren Engagement bei Einsätzen im Ausland eingeladen“, so ihre Wortwahl
vor dem Plenum. Um ein Haar hätte ich mich heute Morgen an meiner ersten Tasse
Kaffee verschluckt. Die Bundeswehr ist also in Kriegsgebiete "eingeladen" worden.
Vermutlich handelt es sich in Afghanistan oder Mali um Kindergeburtstage, zu denen
unsere Soldaten Sahnetörtchen und Gummibärchen mitbringen. Alleine die Wortwahl
der Ministerin lässt an ihrem klaren Verstand zweifeln. Doch sie setzte gleich noch
einen drauf.
Sie betonte, dass die Bundeswehr-Einsätze im Ausland
„immer Priorität“ hätten und deshalb auch gut ausgestattet“ seien. Ah ja…,
denke ich mir. Das ist logisch. Weil irgendein Schwachsinn immer den höchsten Stellenwert
hat, ist man darauf zwangsläufig auch optimal vorbereitet. Als wenn diese
Schlussfolgerung an Schlichtheit nicht noch zu unterbieten wäre, setzt sie in ihrer Rede fort: „Einer
geplanten Verlängerung der Bundeswehreinsätze im Ausland steht somit nichts im
Weg. Die „hohlen Strukturen zu Hause“ müssten allerdings weiter geschlossen
werden.“
Du liebe Güte, ich möchte mir nicht vorstellen, wie
sich ein Soldat in Mali oder Afghanistan fühlen muss, wenn ihm die Granaten um
die Ohren fliegen und er sich mangels Munition schnell ein tiefes Loch buddeln
muss. Ach, ich vergaß, Schaufeln oder Pickeln hat er ja auch nicht. Nun ja,
dann wird höchstwahrscheinlich schnell einer der vielen defekten Hubschrauber
repariert, um dem armen Kerl hinterm Gebüsch effektive Schützenhilfe zu
leisten. Im Notfall kann der Truppenführer im Camp den ADAC anrufen. Dort hat
man mittlerweile hinreichend Erfahrung mit der Ausbildung beim fliegenden
Personal der Bundeswehr, weil die TIGER mitsamt Bewaffnung als Schrott im Hangar
stehen.
Wie führte Frau von der Leyen ihre
Argumente vor dem Bundestag so schlüssig aus? „Das Grundproblem ist die
Ausstattung zu Hause, weil dort wieder mehr Aufgaben gekommen sind durch die
wachsende Notwendigkeit der Landes- und Bündnisverteidigung.“ Auch wenn man einmal
von ihrer schrägen Grammatik und ihrer bejammernswerten Satzkonstruktionen
absieht, sollte man sich von der inhaltsleeren Substanz ihres Vortrages nicht
ablenken lassen. Jeder Gefreite könnte ihr fachlich auf die Sprünge helfen. Die
Sache nennt man im Bundeswehrjargon „Nachschub“, der von zu Hause aus
organisiert, durchgeführt, aber im Zweifelsfall nicht oder nur unzureichend zur
Verfügung steht. Macht nichts, das scheint Frau von der Leyen zu denken und
stockt schnurstracks die Truppenstärken im Iraq auf.
Vor 14 Tagen ließ ein weiterer Skandal die Generalität
aufhorchen, und nicht nur die. Der Bundeswehr droht ein neues Desaster: Jetzt
werden sogenannte „EPa“, Einmannpackungen mit Fertiggerichten oder
Nährstoffpulver, knapp. Die „schmackhaften Pakete“ haben meist Kampfsoldaten
dabei. Alle Wetter, entfleucht es mir. Ob wohl jener Soldat im Kampfeinsatz in
seinem Erdloch, das er sich ja mangels Schaufel und Eimerchen nicht graben
kann, wohl verhungert, bevor ihn der reparierte Hubschrauber rettet oder ihm
vorher der Garaus von einem Taliban im Hinterhalt gemacht wird.
Die Bundeswehr hat nicht erst seit gestern Probleme
und Versorgungslücken bei technischem Gerät. So ist derzeit kein einziges
U-Boot voll einsatzfähig, 60% aller Panzer stehen in der Werkstatt, Hubschrauber,
Militärtransporter und gepanzerte Fahrzeuge lassen sich wegen schwerwiegender Defekte
nicht wie gefordert einsetzen. Ersatzteilmangel. Zelte, Decken, Schutzwesten
fehlen. Und nun auch noch Verpflegungslücken. Es würde hier den Rahmen
sprengen, zählte ich alle schwerwiegenden Versäumnisse und Fehlleistungen
dieser Ministerin in den letzten 4 Jahren auf. Jedes Unternehmen hätte diesen
weiblichen Blindgänger achtkantig auf die Straße gesetzt und sie wegen vorsätzlicher Sabotage vor den Kadi gezerrt. Immerhin funktionieren die
Kindergärten in den Kasernen.
Wie man sich angesichts eines solch desolaten
Zustandes der eigenen Armee ans Rednerpult des Bundestages treten und für die
Verlängerung der Einsätze in Kampfgebieten werben kann, nenne ich vorsätzliche Desinformation
im Amt. Selbst der Wehrbeauftragte Bartels wirft der Regierung vor,
„Trendwenden“ bei der Bundeswehr im Schneckentempo umzusetzen – trotz großer
Lücken bei Material und Personal. Gerät fehle „an allen Ecken und Enden“.
Im Zusammenhang mit der oben zitierten Logistik äußert
sich Bartels in der WELT: „Manchmal hat man den Eindruck, dass es, was
Feldlager und Logistik betrifft, mit jedem neuen Einsatz wieder bei null
losgeht.“ Eine wohlwollende Umschreibung der Tatsachen in Kriegsgebieten. Es
gibt eine schwere Vertrauenskrise, so der Wehrbeauftragte. „Die Ministerin
versucht derzeit, mit vielen Besuchen und Gesprächen an den Standorten
gegenzusteuern.“
Und dennoch lässt unsere Bundeskanzlerin diese Frau in
ihrem Amt? Meiner Ansicht nach gibt es kaum eine Person im Kabinett, die
ungeeigneter, ja unfähiger ist, als Uschi. Ich bin wahrlich kein Chauvinist,
aber in diesem Falle plädiere ich dafür, die Dame in die Bundeswehrküche zu
beordern. Ich fürchte nur, kochen kann sie auch nicht.
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