Direkt zum Hauptbereich

Deutschlands Regierung schützt Geldwäscher Saudi-Arabien

Saudi-Arabien stand seit mehreren Jahren auf einer so genannten schwarzen Liste von 29 Steueroasen. Aufgrund einer Zusicherung des Königshauses, in Zukunft mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten, dem Jean-Claude Junker als Präsident vorsitzt, hatte man die Daumenschrauben ein wenig gelockert. Schließlich will man ja nicht alle aufsässigen Länder verärgern.


Im Jahr 2017 strich man deshalb die „schwarze Liste“ auf 17 Länder zusammen und erfand eine „graue Liste“ für „ungefährliche“ Länder, die derzeit 40 Staaten umfassen und unter Beobachtung stehen. Da die EU keine Strafmaßnahmen definiert hat, sondern auf eine Art „Prangerwirkung“ setzt, haben die Steueroasen derzeit keine Sanktionen zu befürchten. So weit, so gut, wenn es da nicht auch schwer reiche Menschen mit alternativen Ideen der Geldanlage gäbe, die sich an solchen Auskünften erfreuen.

Doch nun hat die EU Saudi-Arabien erneut auf eine Liste von Staaten gesetzt, die der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung verdächtigt werden. Juncker und die zuständige Justizkommissarin Vera Jourova wollten in dieser Woche das Verzeichnis renitenter Staaten, die sich den EU-Regularien entziehen. Darüber hinaus gibt die FATF (Financial Task Force of Money Launderin) seit Juni 2000 eine Liste mit Ländern und Regionen so genannter NCCT-Länder (non-cooperative countries and territories)) heraus, die sich aufgrund fehlender Rechtsvorschriften oder mangelnder Umsetzung, im Kampf gegen die Geldwäsche unkooperativ zeigen.

Zu den Staaten, die die internationalen Standards zur Prävention von Geldwäsche nicht einhalten, gehören beispielsweise die Cookinseln, Nauru, Nigeria, die Philippinen und Indonesien. Nun sollte auch Saudi-Arabien eingenordet werden, was bei unseren europäischen Nachbarn für erheblichen Wirbel sorgte. England, Spanien, Frankreich – wen wundert’s, Finnland, Italien, Belgien, Bulgarien und Deutschland stellen sich urplötzlich gegen diese Listung. Nach den Gründen muss man nicht lange suchen. Die USA und Saudi-Arabien übten auf Jean-Claude, seine Wadenbeißerin Jourova und selbstredend auch auf oben genannte Länder massiven Druck aus. 

Der Grund? Auch der ist schnell gefunden. Amerikas Waffendeal mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman von mehr als 100 Milliarden Dollar ist ein starkes Argument, zumal das gekrönte Haupt mit weiteren Milliarden-Projekten in der neuen Digital-Metropole Neom - mitten in der Wüste – winkt. Ganz nebenbei bemerkt gehört der Wüstenstaat zu den wichtigsten Investoren in westliche Technologie-Unternehmen und in weltweit führende Universitäten. Wem kann man es verdenken, wenn Donald Trump sich ein wenig ziert, nur weil der vom Ischias geplagte Juncker dämliche Listen entwickelt.

Deutschland schließt sich natürlich der USA an, wie immer, wenn es darum geht, einen Bückling zu machen. Schlimm genug, dass man sich mit eigenen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien ein wenig einschränken musste, weil blöderweise der Fall Khashoggi dazwischenkam. Wir erinnern uns, das war dieser arabische Blogger, den man in der arabischen Botschaft in Istanbul wegen Majestätskritik kurzerhand zerstückelt hat. Agnes Callamard, die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen (UN) kam in ihrem Untersuchungsbericht zu dem Ergebnis: „Herr Khashogghi war das Opfer eines brutalen und vorsätzlichen Tötungsdeliktes, das von Vertretern des Staates Saudi-Arabien sowie Personen unter ihrer Anleitung geplant und ausgeführt wurde.“

Nun ja, der König in Riad sieht das ein wenig anders. Er beteuert, dass Khashoggi während eines Handgemenges versehentlich umkam, während der US-Geheimdienst ein Abhörprotokoll des Kronprinzen Mohammed bin Salman zitiert, er habe Anweisung gegeben, dem Nestbeschmutzer die Kugel zu geben, sollte er nicht freiwillig mit nach Arabien kommen. Scheinbar hat man sich des Lärmes wegen dann doch lieber fürs Hackebeil entschieden.

Doch auch Deutschland ficht dieser Vorgang nicht sonderlich an, denn außer dem vorübergehenden Verbot, Rüstungsgüter nach Riad zu liefern, will man es sich finanztechnisch gesehen, lieber nicht mit den gekrönten Wüstenhäuptern anlegen. Überhaupt gibt es für deutsche Regierungsverantwortliche ja immer eine Lösung, wenn es darum geht, das deutsche Gemüt nicht zum Kochen zu bringen. Jetzt liefert eben der französische Technologie- und Waffenkonzern Thales unter der Federführung des Ex-Rheinmetall-Managers Andreas Schwer die gewünschten Produkte. Denn der handelte mit dem Rüstungskonzern Saudi Arabian Military Industries (SAM) den lukrativen Deal für bewaffnete Multifunktions-Türme bei gepanzerten Fahrzeugen ein.

Unter diesem Blickwinkel gesehen, will weder Deutschland, noch die USA die gedeihlichen Geschäfte wegen einer blöden Liste oder unkooperativer Haltung der Saudis hinsichtlich Geldwäscheaktivitäten das gute Verhältnis stören. Vergessen sind die Flugzeug-Attentate vom 11. September 2001, bei dem saudische Staatsbürger in Hamburg koordinativ und vorbereitend beteiligt waren. Es spielt auch keine Rolle, dass die Saudis extreme islamistische Organisationen in Europa, salafistische Moscheen in Deutschland, Bosnien und anderen europäischen Ländern finanzieren. Und Deutschland will auch unter keinen Umständen saudische Geldströme, mit denen auch Terroristen alimentiert werden, überbewerten. Die einzige Frage, die im Kanzleramt Relevanz hat ist doch: Welche vernünftige Sprachregelung finden wir für den deutschen Michel, damit er Ruhe gibt.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Wenn Tatbeteiligte die Haupttäter reinwaschen

Der erste Lockdown in der Corona-Pandemie jährt sich zum vierten Mal. Nachdem sich die Schlinge um die Hälse der politischen „Impf-Orgiasten“, Lockdown-Fetischisten, Maskenprofiteure und Weltuntergangsprediger Tag für Tag enger zuzieht, sucht Olaf Scholz nun Hilfe bei seinen Komplizen. Der Bundeskanzler hat einen neuen Expertenrat Gesundheit und Resilienz einberufen. Ethikrat-Chefin Alena Buyx soll die sich anbahnende Apokalypse mit ihren „Mannen“ aufhalten, oder zumindest in Bahnen lenken, um den allzu forschen politischen Predigern des Impfheils das „Volkstribunal“ zu ersparen. Die Stimmen in Regierungskreisen und auch in der Opposition werden immer mehr, immer lauter und immer eindringlicher, den vorsätzlich inszenierten pandemischen Supergau aufzuarbeiten. Dass unsere Regierung bereits vorbaut, ist unübersehbar. Sie greift angesichts der kaum noch zu verschleiernden Katastrophenmeldungen zur „Ultima Ratio“. Wer, wenn nicht die höchste und über jeden Zweifel erhabene Instanz de

…und immer lockt das Weib! Was man bei Statistiken beachten sollte.

Gerade bin ich auf eine Erhebung der Universität of California in Berkeley gestoßen, die meine ungeteilte Aufmerksamkeit fand. Eine Professorin am Lehrstuhl für vergleichende Sexualforschung hat ihre neuesten Ergebnisse präsentiert.  Die Dame hat offenkundig länderübergreifende Untersuchungen hinsichtlich des Balzverhaltens und die erzielten Erfolge, insbesondere bei den Männern und deren Vorlieben angestellt.   Nun will ich nicht jedes Detail der Ergebnisse aufgreifen, nichtsdestoweniger scheinen mir ein paar bemerkenswerte Passagen doch ein wenig fragwürdig. Ich wills kurz machen: Nach den statistischen Erhebungen von Professorin Ann McCormick haben Italiener im Schnitt 146-mal im Jahr Sex, also umgerechnet knapp 3-mal pro Woche.  Damit stehen die Südländer im internationalen Vergleich an Platz eins. Eine durchaus akzeptable Quote, wie ich meine und die ich jederzeit bestätigen kann. Demgegenüber steht das erschütternde Resultat eines Landes jenseits der Alpenkette, was mich dazu