Direkt zum Hauptbereich

Wahlnachlese - Aus der politischen Mitte ist ein Loch geworden

Der Bürger staunt nach den Wahlen nicht schlecht, wenn er in den Medien miterleben muss, dass fast alle Parteien die politische Mitte für sich beanspruchen. Es ist ein erbitterter Kampf entbrannt, die zentrale Position als Bestätigung eigener Wichtigkeit einzunehmen. Sieht man sich die letzten Landtagswahlen und deren Ergebnisse an, scheinen so einige noch nicht mitbekommen zu haben, dass dort, wo sie vermeintlich sicher stehen, nichts mehr ist, außer einem gähnenden Loch. 



Die Wähler haben den etablierten Parteien CDU und SPD den Boden unter den Füßen weggezogen, auf dem man bis vor kurzem noch so einen schönen, sicheren Stand hatte. Jetzt befinden sie sich im freien Fall. Die ach so verhassten Ränder – dort, wo man noch festen Halt hatte, schauen die Todfeinde und Erzrivalen vergnügt zu, wie die Vertreter der Schwarzen und Roten im Strudel der selbst gewählten Verortung verschwinden, die sie mit Zähnen und Klauen verteidigten.

Jetzt sind die im Absturz befindlichen Mitte-Zombies auf rettende Koalitions-Seile angewiesen, die die Gegner großmütig nach unten werfen sollen, wollen sie unbeschadet überleben. Die Psychologie jedoch kennt das Phänomen, dass aus einer Gruppe am Ufer mit hoher Wahrscheinlichkeit keiner ins Wasser springt, um einen Ertrinkenden zu retten.

Deshalb werden die Lebensretter natürlich keinen Finger ohne Gegenleistung rühren, wenn überhaupt. Ob sich die Galionsfiguren Kramp-Karrenbauer und unsere Kanzlerin Merkel mit Hurra und Freudengeheul ausgerechnet vom politischen Gegner retten lassen, bleibt dahingestellt. Ich fürchte, beide glauben fest daran, dass sie fliegen können. Und wahrscheinlich haben sie diesen Bären ihren Parteigenossen und politischen Mitstreitern auf die Nase gebunden, die unserer Regierungs-Elite wie Lemminge von der Mitte aus in den Abgrund hinterher gesprungen sind.

Viele Wähler, so zumindest mein Eindruck, reiben sich schadenfroh die Hände. Einzig der rotgebürsteten Journaille und den links-indoktrinierten Jubel-Humanisten in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern geht der Allerwerteste auf Grundeis, ahnen sie doch, dass das Bollwerk des staatsgelenkten Umerziehungsauftrages an allen Ecken und Enden bröckelt. Bald dürfte es ins Eingemachte gehen. Gestern bei Plasberg konnte man beobachten, wie sich der Sprachduktus der Teilnehmer signifikant verändert hat. Spitzenpolitiker fehlten ebenso, wie die übliche, handverlesene Hau-Drauf-Fraktion. Bei Anne Will hat man gar einem AfD-Vertreter applaudiert - bis vor Kurzem undenkbar.

Es ist zu vermuten, dass in den Redaktionen für den Fall, dass die Parteien der „bürgerlichen Mitte“ im Abgrund auf Nimmerwiedersehen verschwindet und eine Rettung unwahrscheinlich wird, an neuen, euphorischen Sprachregelungen arbeiten. Immerhin kann man nicht ausschließen, dass die Parteien der „politischen Ränder“ das Loch einfach zuschütten, um sich auf neue Aufgaben vorzubereiten. Die Medienvertreter werden alle Hände voll zu tun haben, dem Bürger glaubhaft zu erklären, weshalb die AfD oder die Linken schon immer die wahren Heilsbringer waren und man vor Jahren bereits Besserung herbeigesehnt habe.  Wer dann am besten lügt hat gewonnen. Einzig die Verdammungsbeauftragten einiger Polit-Talk-Shows müssen ihren schnellen Abgang befürchten.

Kaum anzunehmen, dass die Wähler unsere Annegret, den Heiko und die Annalena, Julia, den Anton, die Manuela oder den Ralf so sehr vermissen, dass sie sich entschließen, fortan ihr Leben in einem Kloster zu verbringen. Gewiss, sie waren einmal wertvolle Stützen gelebter Inkompetenz, ohne die wir ein besseres Deutschland gehabt hätten, aber man muss auch verzeihen können. Beinahe hätte ich in meiner Aufzählung Angela vergessen, doch die ist bereits, wie Friedrich Merz gestern so blumig formulierte, im Nebel der Untätigkeit verschwunden.

Eines ist gewiss: Es ist eine neue Zeit angebrochen und es werden noch viele Monate ins Land ziehen, bis sich ein zarter Streifen am Vernunfthorizont zeigt, der uns hoffen lässt, mit neuen, kompetenten Kräften, mit hoffnungsvollem Einsatz und mit solider Arbeit wieder etwas zu schaffen, auf das der Bürger stolz sein kann. Ich jedenfalls gebe die Hoffnung nicht auf.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Wenn Tatbeteiligte die Haupttäter reinwaschen

Der erste Lockdown in der Corona-Pandemie jährt sich zum vierten Mal. Nachdem sich die Schlinge um die Hälse der politischen „Impf-Orgiasten“, Lockdown-Fetischisten, Maskenprofiteure und Weltuntergangsprediger Tag für Tag enger zuzieht, sucht Olaf Scholz nun Hilfe bei seinen Komplizen. Der Bundeskanzler hat einen neuen Expertenrat Gesundheit und Resilienz einberufen. Ethikrat-Chefin Alena Buyx soll die sich anbahnende Apokalypse mit ihren „Mannen“ aufhalten, oder zumindest in Bahnen lenken, um den allzu forschen politischen Predigern des Impfheils das „Volkstribunal“ zu ersparen. Die Stimmen in Regierungskreisen und auch in der Opposition werden immer mehr, immer lauter und immer eindringlicher, den vorsätzlich inszenierten pandemischen Supergau aufzuarbeiten. Dass unsere Regierung bereits vorbaut, ist unübersehbar. Sie greift angesichts der kaum noch zu verschleiernden Katastrophenmeldungen zur „Ultima Ratio“. Wer, wenn nicht die höchste und über jeden Zweifel erhabene Instanz de

…und immer lockt das Weib! Was man bei Statistiken beachten sollte.

Gerade bin ich auf eine Erhebung der Universität of California in Berkeley gestoßen, die meine ungeteilte Aufmerksamkeit fand. Eine Professorin am Lehrstuhl für vergleichende Sexualforschung hat ihre neuesten Ergebnisse präsentiert.  Die Dame hat offenkundig länderübergreifende Untersuchungen hinsichtlich des Balzverhaltens und die erzielten Erfolge, insbesondere bei den Männern und deren Vorlieben angestellt.   Nun will ich nicht jedes Detail der Ergebnisse aufgreifen, nichtsdestoweniger scheinen mir ein paar bemerkenswerte Passagen doch ein wenig fragwürdig. Ich wills kurz machen: Nach den statistischen Erhebungen von Professorin Ann McCormick haben Italiener im Schnitt 146-mal im Jahr Sex, also umgerechnet knapp 3-mal pro Woche.  Damit stehen die Südländer im internationalen Vergleich an Platz eins. Eine durchaus akzeptable Quote, wie ich meine und die ich jederzeit bestätigen kann. Demgegenüber steht das erschütternde Resultat eines Landes jenseits der Alpenkette, was mich dazu