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Corona – oder wie hoch ist der Wert eines Menschenlebens

An einer Erkenntnis werden wir nicht vorbeikommen. Das durch die Pandemie COVID 19 ausgelöste ökonomische Desaster wird weltweit eine nie gekannte Dimension erreichen. Sie wird in ihren Folgen alles übersteigen, was Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen jemals bewirkt haben. Auch in Deutschland.


Welch ein Glück für unser Volk, dass wir einen Wirtschaftsminister wie Peter Altmaier haben, der noch vor einer Woche öffentlich versprochen hat, dass kein einziger Arbeitsplatz verloren gehe. Bei diesem Mann geben sich geballte Inkompetenz und dümmlicher Optimismus die Corona-Hände. Na, darauf einen Cognac.

Das Ifo-Institut rechnet mit einem Einbruch in der deutschen Wirtschaft mit bis zu 20 Prozent. Das klingt für unbedarfte Ohren zwar nicht besonders dramatisch, wird uns jedoch jahrzehntelang zurückwerfen. Auch wenn unsere Politiker nicht müde werden, uns die Gefahren einer weiteren Ausbreitung der Epidemie vor Augen zu halten und ihre drastischen Maßnahmen und Einschränkungen der Bürger mit plausiblen Botschaften zu rechtfertigen, könnte für einige Nationen der Druck im Wirtschaftskessel zu einem unkalkulierbaren Risiko werden.

Die Formel, die nicht nur von Donald Trump, sondern inzwischen auch von einigen deutschen Wirtschafts-Schwergewichten aufgestellt wird, lautet: "Die Therapie wird teurer wird als das Problem." Aus dieser Kritik wird schnell eine ethische Frage. Was ist ein Menschenleben wert? Nehmen wir lieber Menschenleben in Kauf um selbst zu überleben? Es ist das bekannte Szenario eines überfüllten Boots im Sturm, das nur unbeschadet ans Land kommt, wenn man eine Person opfert. Es ist das klassische Dilemma. Und damit kommen wir zur Machtfrage, denn die Welt wird von ökonomischen und militärischen Parametern bestimmt.

Eines kann man deutlich erkennen. Die Wissenschaftler und Mediziner bilden zwei sich diametral gegenüberstehende Blöcke: Gesundheit und Menschlichkeit gegen gewaltige Wirtschaftsinteressen. Auch wenn es derzeit noch kein Medikament gegen COVID 19 gibt und auch noch niemand sagen kann, wann es eines geben wird, stemmt sich der US-Präsident mit den Worten gegen einen kompletten Shut-down: „Ich bin ein sehr schlauer Typ. Ich habe ein gutes Gefühl.“ Nein, schlau ist er wirklich nicht, sonst hätte er es nicht so formuliert. Dennoch, keine Nation ist in der Lage, die Produktivität des eigenen Landes länger als vier Monate still zu legen. Die unabwendbare Folge wäre der Suizid einer gesamten Volkswirtschaft, mit der Hungersnöte, Aufstände, Plünderungen, Revolutionen, Mord und Totschlag einhergingen.

Schon jetzt deutet sich eine millionenfache Arbeitslosigkeit an. Zigtausende Kleinunternehmer, Restaurants, Dienstleister und ganz sicher auch einige Großunternehmen werden in die Pleite rutschen. Der Absturz lässt sich auch nicht durch das 156 Milliarden schwere „Rettungspaket“ aufhalten lassen. Auf die wohlfeilen Beruhigungsbotschaften unserer Politiker sollten wir uns tunlichst nicht verlassen. Denn der von ihnen erweckte Eindruck, man müsse sich keine existenziellen Sorgen machen, ist nicht einmal die Verwendung des Begriffes „Versprechen“ wert. Den meisten Bürgern werden in wenigen Wochen die Augen übergehen.

Es geht längst nicht nur um den Verlust von Arbeitsplätzen. Schon gar nicht, wenn wir über mehrere Monate andauernden Stilllegungen von Unternehmen und Betrieben reden. Mieten, Energiekosten, Kredite, Ratenzahlungen, Handwerkerrechnungen und Autokäufe, Versicherungen, Mitgliedsbeiträge in Vereinen, notwendige Reparaturen, - sie können kaum mehr bedient und von vielen gar nicht mehr bezahlt werden. Dienstleister werden sterben wie die Fliegen. Einkaufszentren werdenden Gang alles Irdischen gehen. Eine unübersehbare Anzahl von Verkäufer und Verkäuferinnen werden in der Grundsicherung beim Sozialamt landen. Machen wir uns ehrlich. Mit 60 Prozent Kurzarbeitergeld kommt in Deutschland kaum ein Haushalt über die Runden. 

Doch das ist nur der wirtschaftliche Aspekt, den die Bürger und Arbeitnehmer betrifft. Wenn unsere Minister anfangs beteuerten, dass Konzerne und Großunternehmen selbst in der Lage sein müssten, sich über Wasser zu halten, sind das Botschaften, die den Bürger ruhigstellen sollen. Denn das Großkapital wird sich als erstes schadlos halten. Insbesondere Großkonzerne und Banken. Dafür gibt es den schönen Begriff: Systemrelevanz. Ohne deren Steuern sieht ein Staat verdammt alt aus. Politiker sollten schnell klären, ob sie einen faschistoid-hysterischen Gesundheitsstaat mit totaler Überwachung wollen oder ein Land, in dem kompetente Planung, Vernunft, Augenmaß und Weitsicht die Basis allen Handelns darstellt.

Die Schließung der Produktionsstätten von VW, BMW, Mercedes und Porsche kostet die genannten Konzerne täglich 100 Millionen Euro. Ähnliches gilt für Siemens, Bosch und andere. Der Traum neuer Mobilität mit E-Autos dürfte auf absehbare Zeit aufgrund mangelnder Liquidität für Jahre ausgeträumt sein. Von schweren Kündigungswellen wird auch die gesamte Zulieferindustrie mit Millionen Arbeitsplätzen betroffen sein. Auch von der Leyens "Green Deal" ist kaum noch realisierbar. Die beteiligten Geber-Länder werden ihr nach der Krise etwas husten.

Fast alle Möbelhäuser schließen, auch IKEA. Sie legen damit ganze Produktions- und Zulieferketten ketten lahm. Die Kosmetikindustrie wird vollständig zum Erliegen kommen, wie auch Mode- und Bekleidungsindustrie. Von Accessoires, Dekos oder Bereiche, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind, will ich erst gar nicht reden. Dass damit Ausfälle von Steuereinnahmen in astronomischer Höhe einher gehen, dürfte selbst dem schlichtesten Geist klar sein.

Eine gigantische Geld- und Arbeitsplatzvernichtung steht uns bevor, auch wenn sich Experten und Politiker trotz dieser offenkundigen Gefahr vor Augen semantisch noch vornehm zurückhalten. Daran werden die Verlagerungen einiger Zehntausend Arbeitsplätze nach Hause und die Einrichtungen von Home-Office kaum etwas ändern.

Die Bürger werden nach COVID 19 mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert sein, deren schwerwiegende Dimension sie noch gar nicht begriffen haben. Denn nicht nur die Humanität wird schnell vergessen, auch Moral, Anstand und Rücksichtnahme werden auf der Strecke bleiben, Egoismen die Oberhand gewinnen, sollte es wirklich hart werden. Mir klingen jetzt noch die Worte unseres Fleisch gewordenen Geistesblitzes Peter Altmaier in den Ohren, der immer noch verbreitet, die Arbeitsplätze seinen gesichert. Ebenso gut hätte er behaupten können, dass ein Kopfschuss mit einer Schrotflinte gut für eine bessere Denkfähigkeit wäre. Der Mann ist ebenso wenig ernst zu nehmen wie der derzeitige Möchtegern-Kanzler Laschet.

Unter diesen Aspekten ist die Frage durchaus erlaubt: Ist die Therapie teurer als das Problem? Was also ist ein Leben wert? In den USA gibt es bereits Kosten-Nutzen-Analysen. Dort wird ein Wert von rund neun Millionen Dollar pro gerettetes Leben veranschlagt. Legt man das US-Rettungspaket zugrunde, hätte es für die US-Wirtschaft bei dieser Rechnung den Gegenwert von etwa 200.000 Menschenleben. Das klingt zynisch, unmenschlich und unethisch.

Wir werden wieder zur Kenntnis nehmen, dass in letzter Konsequenz das Kapital obsiegen wird, Virus hin oder her. Wir werden erneut erkennen, dass einige Konzerne als die großen Profiteure aus der Pandemie gehen, an vorderster Front die Pharma-Industrie. Es bleibt die bittere Erkenntnis, dass es noch nie eine Gesellschaft gab, die altruistisch gehandelt und nicht zuerst an den eignen Vorteil gedacht hätte. Doch Corona gefährdet nicht nur Existenzen, sie stellt auch die Demokratie auf eine harte Probe. Die kursierenden Überlegungen, Menschen über 65 Jahre als so genannte Risiko-Patienten bezeichnen und mit der Begründung, sie schützen so wollen, zu separieren und im schlimmsten Fall gar auszugrenzen, halte ich für fragwürdig. 

Die meisten Mediziner dürften bei solchen Ansätzen entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Doch auch ihre Haltung könnte sophistischer und amoralischer nicht sein. Denn in der Regel sind sie Bestandteil einer profitorientierten Gesundheits-Industrie, die sich kaum darüber Gedanken macht, wie es in diesen Tagen den vielen Obdachlosen geht. Krankenhäuser sind heute überwiegend Profitcenter, die nach ökonomischen und gewinnorientierten Parametern agieren – in den USA ohnehin. Das gleiche gilt für viele Seniorenheime.

Wer bezahlen kann hat Recht. Das dürfte eine der bitteren Wahrheiten sein, die uns bald präsenter sein wird als uns lieb ist. Auch eine andere Wahrheit wird uns sehr bald bitter aufstoßen. Jeder ist sich selbst der Nächste. Das gilt in ganz besonderem Maße für Politiker. Im Extremfall werden sie sich zuerst retten. Aber wie sagte einst Gorbatschow? Die Hoffnung stirbt zuletzt, besonders die der Bürger.   

Kommentare

  1. Wer wird letztendlich die Rechnung bezahlen? Ich denke da an die „Portokasse“ die aus der Mittelschicht Billionen an Kapital gesogen hat. So auch an die letzten zehn Jahre des ungestraften Diebstahls an Kleinsparer Einlagen, um sich dadurch noch mit schwarzem Nullen zu rühmen. Über einen „Corona Soli“ werden das „Nullen“ sich wohl schon beim Treff in den Aborten besprochen haben, mit frisch desinfizierten Greifern.

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