Das Top-Management unserer politischen Nullen hat
wieder einmal den eindrücklichen Beweis angetreten, zu welchen Leistungen es imstande ist,
wenn es sich mit maximaler Hirnleere und durchtrainierter Naivität den großen
Aufgaben unserer Zeit widmet. Die Corona-App ist der jüngste Coup unserer Experten beim RKI
und dem Gesundheitsministerium.
Mit bemerkenswertem Einsatz und noch mehr Geld hat
unser Gesundheitsmöbelkaufmannsminister Jens Spahn bei Deutschlands
Vorzeigeunternehmen in Sachen Programmierung SAP eine Warn-App entwickeln
lassen, die keiner will, keiner braucht, nicht funktioniert und nur manchmal
warnt. Angesichts der phänomenalen Leistungsfähigkeit der Spitzen-App, die schon
nach einem Monat durch ein verbessertes Update abgelöst wird, haben die gnadenlosen
Chef-Verhandler in den Ministerien bei SAP immerhin einen Spitzenpreis ausgehandelt.
Jens, der Superspahn, hat dem Konzern von Dietmar
Hopp rund 9,5 Millionen Euro für die Entwicklung des mehr oder weniger
unbrauchbaren Warnsystems gezahlt. Hinzu kommen Umsatzsteuer und 2 Millionen
Euro für die Wartung der Software in diesem und kommendem Jahr. Und wer da
glaubt, dass unsere Schnäppchenjäger in den Berliner Ministerien ihr
Verhandlungsgeschick nicht vollständig ausgereizt hätten, sieht sich getäuscht.
Sie konnten für das Betreiben unseres Schnupfenwarnsystems
die Telekom -Tochter „T-Systems“ gewinnen, die die Serverkapazitäten zur
Verfügung stellt. Der Konzern bot unserem Jens, dem Gebenedeiten, die
Dienstleistung zum Vorzugspreis von rund 43 Millionen Euro an - IT- Sicherheit sowie
und Hotline für Nutzer der Corona-App inbegriffen. Wären da nicht noch die knapp 7,8
Millionen Euro zusätzlich für die Inbetriebnahme der Anwendung gewesen, man hätte glatt
von einem Dumpingpreis sprechen dürfen…
Und damit der maskenerprobte Bürger dank vernebelten
Hirns auch weiß, dass er nunmehr mithilfe von SAP, Telekom, Jens Spahn und unserer RKI-Schamanen fortan
geschützt sein wird, setzt die Bundesregierung vorerst 3,5 Millionen Euro für
Werbespots und schöne Fernsehbilder ein. Der Nachteil allerdings ist, dass die Apple- und Android-Systeme unserer Smartphones bei Dauerbetrieb der im Hintergrund
laufenden Rettungs-Software nach spätestens 2 Stunden den Geist aufgeben. Ältere
Modelle verweigern gar den Virenwarner und denken nicht daran, ihren Betrieb
aufzunehmen. Selbstredend ist der "Nichtbetrieb" und die "Fehlwarnung" völlig
anonym und für den Nutzer kostenlos, dafür aber nützlich, weil er sich keine unnötigen Gedanken machen muss.
Apropos Warnung. Die Praktikabilität und
Sinnhaftigkeit des Systems ist allerdings auch nur dann gewährleistet, wenn
mindestens 60 Prozent aller Bürger die neue App auf ihr Smartphon der neuesten
Generation laden. Aber auch nur dann, wenn die knapp 50 Millionen User allesamt
getestet waren und dann ihren Status korrekt eingeben. Derzeit allerdings haben
sich aber nur 20 Prozent der Bürger den High-Teck-Schnupfenwarner hochgeladen,
von denen etwas mehr als 3 Prozent getestet sind.
Und da ich heute gute Laune habe und voller
Optimismus bin, unterstelle ich den Corona-Fetischisten, dass sie ausnahmslos
und freiwillig ihre Daten eingegeben haben, natürlich nur, um andere zu
schützen. IT-Experten schätzen, dass derzeit bestenfalls 5 Prozent aller Apps auf
den neuesten Handy-Betriebssystemen so laufen, wie sie laufen sollen. So gesehen könnte man auch sagen: Die Dinger richten keinen großen Schaden an und sorgen für ein gutes Gewissen beim App-Liebhaber.
Aber rechnen wir doch einmal zusammen: Die Gesamtkosten
für Entwicklung, Betrieb, Tests und Werbung belaufen sich auf rund 68 Millionen
Euro bis Ende 2021. Ich halte diesen Preis durchaus für akzeptabel, angesichts
der Tatsache, dass wenigstens die Entwickler bei SAP und Telekom nicht in Kurzarbeit
gehen mussten. Stattdessen kommen für die Kosten die derzeitigen Arbeitnehmer
auf, die sich in Kurzarbeit befinden und nur noch die Hälfte ihres eigentlichen
Lohnes erhalten.
Wer schon mal eine App für sein Unternehmen hat entwickeln
lassen, weiß, dass man ein wenig tiefer in die Tasche greifen muss. So kann eine
Programmierung einige Tausend Euro kosten. Doch heutzutage können selbst
Berufs-Dödels mithilfe von Baukasten-Tools, die im Internet abrufbar sind, ziemlich
clevere Apps entwickeln. Die Kosten dafür liegen dann bei einigen Hundert
Euro. Nun ja, ich will nicht kleinlich sein, beim Bund darfs dann schon
mal ein wenig mehr kosten, zumal es ja nicht das Geld unserer Beamten ist.
Ich möchte an dieser Stelle konstatieren, dass unsere
innovativen Lenker in Berlin alles dafür getan haben, um uns ein gutes Gefühl
zu verleihen. Oh, Herr, lass Abend werden. Scheinbar haben die Italiener schneller befriffen, als die deutschen Bürger. Mehr als 90 Prozent weigern sich, die italienische Version "Immuni" auf Smartphone zu laden. Sie wittern Ungemach.
Wenn man von Programmierung keine Ahnung hat sollte man nicht so tun als ob sich so eine App jeder Firma das in der Freien Wirtschaft für 10000€ macht. Das ist absolut falsch. Das allein 40 Full Stack Entwickler daran arbeiten ist da scheinbar egal. Von Scharfblick fehlt hier jede Spur.
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