Direkt zum Hauptbereich

Putin wird nie mehr ein Bier trinken gehen können

Während Wladimir Wladimirowitsch Putin jedes Maß verloren hat und die Menschen in der Ukraine mit einem unmenschlichen Krieg überzieht, wendet sich die Welt von ihm ab. Viele Freunde dürfte er nicht mehr haben. Und die Wenigen, die ihm geblieben sind, dürften sich angesichts der weltweiten Ächtung des Potentaten auch bald von ihm abwenden.

 


Allmählich werden die russischen milliardenschweren Oligarchen nervös. In einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an Putin schrieb der Medienmogul Evgeny Lebedev: „Als Bürger Russlands bitte ich Sie, den Zustand zu beenden, in dem Russen ihre ukrainischen Brüder und Schwestern töten.“ Zuvor hatten auch die Milliardäre Oleg Deripaska und Oleg Tinkow deutliche Kritik am russischen Krieg in der Ukraine geübt.

Auch Lebvedev, ein schwer reicher Russe mit britischer Staatsangehörigkeit äußerte sich empört. Er ist Eigentümer der englischen Zeitung „London evening Standard“ und warnte, man stünde an der Schwelle einer atomaren Katastrophe. So unrecht dürfte er nicht haben. Putin ist zu einer nicht mehr einschätzbaren Gefahr für die Weltgemeinschaft geworden. ZITAT: „Als britischer Bürger rufe ich Sie dazu auf, Europa vor diesem Krieg zu schützen“, schrieb Lebedev. „Als russischer Patriot bitte ich Sie, den unnötigen Tod weiterer junger russischer Soldaten zu verhindern. Als Weltbürger rufe ich Sie auf, die Welt vor der Auslöschung zu schützen.“

Den Tod „unschuldiger Menschen“ in der Ukraine prangerte am Montag auch der russische Milliardär Oleg Tinkow auf Instagram als „undenkbar und inakzeptabel“ an. „Staaten sollten Geld für die Behandlung von Menschen und für die Krebsforschung ausgeben und nicht für Kriege.“ Sein Milliardärskollege Oleg Deripoaska sieht ebenfalls seine Felle davonschwimmen und fordert Moskau angesichts der Wirtschaftssanktionen dazu auf, dem russischen Staatskapitalismus zu beenden.

Dass dieser dramatische Aufruf seine Berechtigung hat, liegt auf der Hand, auch wenn die Oligarchen trotzdem keine Not leiden. Sie sind auf chinesische und arabische Banken und Zahlungssysteme umgestiegen. Dennoch, auch mit „Kryptowährung´“ kommen sie nicht mehr so einfach an ihre Portokassen. Und welcher Oligarch verzichtet schon gerne auf seine 200-Meter-Yacht, mit der er -, selbst wenn gerade in den warmen Gewässern des Mittelmeers herumtuckert, in keinem Hafen mehr anlegen darf.

Putin hat seinen superreichen Bürgern gerade das Dolce Vita und deren Ehefrauen die Shoppingtouren auf den Luxusmeilen dieser Welt versaut. Und russische Ehefrauen sollte man ernst nehmen. Sie neigen dazu, das Leben ihrer Männer zur Hölle zu machen, wenn sie deren Geld nicht in angemessenen Größenordnungen unter die Leute bringen können. Überhaupt ist mit russischen Frauen nicht gut Kirschen essen, was sich in der russischen Geschichte schon mehrmals bewiesen hat.

Doch zurück zu Putin. Als „Hardliner“ trifft er alle Entscheidungen wie ein unantastbarer Gewaltherrscher. Den Generälen am meterlangen Konferenztisch steht die Angst ins Gesicht geschrieben und sie nehmen seine Befehle wie Marionetten entgegen, mit erstarrten Mienen und ohne Widerrede. Der Autokrat Putin spürt, dass sich auf der Weltbühne etwas zusammenbraut, was bei ihm durchaus zu einer Kurzschlussreaktion führen könnte. 

Ein zunehmend isolierter Machthaber, könnte er geneigt sein, in letzter Konsequenz auf den roten Atomknopf zu drücken. Vor allem dann, wenn seine Ziele sich nicht so realisieren lassen, wie er sich das vorstellt. Der Krieg ist nicht nur eine fürchtertliche Tragödie für unschuldige Opfer. er entwickelt sich auch dynamisch zu einem zermürbenden Psychokrieg gegen den isolierten Angreifer.

Je weiter die Situation in der Ukraine eskaliert und je mehr Opfer unter den Zivilisten zu beklagen sind, desto größer wird das Risiko für Putin, dass ihm mächtige Mitstreiter, die ihm bislang zur Seite standen, in den Rücken fallen. Darin hat haben die Russen nicht erst seit Jelzin und Gorbatschow Übung. Während die Oligarchen gerade alles tun, um ihre „Schäfchen“ auf irgendeine Weise zu retten, manövriert sich Putin aus deren Sicht immer weiter in eine Sackgasse. Und wenn ein russischer  Milliardär wütend wird, weil er von seiner verwöhnten Ehefrau libidomäßig ausgehungert wird und sie extrem herumzickt, dann naht auch das Ende von Putin.

Man muss kein Wahrsager sein, um zu wissen, wie die Sache enden wird. Es dürfte für den russischen Potentaten vermutlich ähnlich ausgehen wie für Michail Gorbatschow beim Augustputsch am 19 August 1991 in Moskau, nur empfindlicher, schmerzhafter, vielleicht auch noch einsamer hinter Gittern. Putin wird tief fallen, weil ihn die eigenen Leute stürzen. Vermutlich wird er nie mehr in einer Kneipe ein Bier trinken gehen können. Denn Russen sind erbarmungslos, wenn sie hassen.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und

Annalena – jetzt fliegt sie auf die Fidschis

Zwei Versuche, hatte sie schon, dieses Mal muss es einfach hinhauen. Annalena tritt ihre Dienstreise in eine der entlegensten Regionen im Südpazifik an, weil sie dort noch nicht war. Ich wills mal so sagen: Es wird auch langsam Zeit, dass sich unser Außensprachfehler um die klimatischen Bedürfnisse im pazifischen Ozean kümmert. Wegen mehrerer Pannen am Regierungsflieger musste  Annalena Baerbock im vergangenen August eine einwöchige Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi abbrechen. Die Landeklappen ließen sich einfach nicht einfahren und sie musste in einem schnöden Touristenbomber nach Berlin zurückfliegen. Jetzt wird der Besuch nachgeholt, bevor viele der 332 Inseln und Atolle wegen des angeblich menschengemachten Anstiegs des Meeresspiegels endgültig absaufen. Gerade noch rechtzeitig erleben nun auch die Bewohner der Fidschi-Islands den denkwürdigen Besuch aus der Fremde. Unsere Außenministerin mitsamt ihrer 18-köpfigen Entourage erweisen dem kleinen Staat die Ehre. Baerboc