Direkt zum Hauptbereich

Jetzt heißt es Haltung zeigen. Die Bäcker machen dicht.

Nun ja, man will hier ja niemanden erschrecken. Aber Tatsache ist, in Deutschland macht mittlerweile jede 6. Bäckerei dicht, weil sie die Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können.

 


Ach Gott, was soll man sagen. Die Supermärkte knipsen das Licht aus und die Brotsortimente mitsamt der von uns so geliebten Semmel-Vielfalt schrumpft auf ein nie gekanntes Niveau. Das weltweit reichhaltigste Brotland dürfte aufgrund der Gas- und Strompreise in naher Zukunft selbst hungrige Einwohner in der Sahelzone kaum noch hinterm Ofen vorlocken. Ein Wunder ist das nicht. Die Sanktions-Wunderwaffe gegen den Russen hat einen Volltreffer in Deutschlands Backstuben gelandet.

Der Bäckereiverband befürchtet, dass bis Ende dieses Jahres etwa 50 Prozent der mittelstädischen Bäckerbetriebe das Handtuch werfen. Deutschland schlittert in die Brot-Diaspora, weil Selenskij mehr Solidarität und Hilfe benötigt, Deutschland verkraften kann.

Vorbei ist es mit Dreikorn-Kümmel-Laugenschrot-Knacker, vorbei mit Mini-Dreispitzkörnchen, Leinsamen-Blätterteigteilchen und Knusper-Eckchen oder abgeflämmten Bio-Mohn-Knusper-Baguettes. Vergeblich werden wir Kürbiskernbrötchen oder Roggen-Käse-Feinschmecker-Stangen aus Winzerbrot-Teig, Laugensemmel oder Sesamstangen in den Regalen suchen. Das gewöhnliche Milchbrötchen hat dank Scholz, Habeck und Baerbock Zukunft. Unser heißgeliebtes Weizen-Mohn-Zöpfchen wird der Vergangenheit angehören.

Nein, das ist keine Satire, das ist bitterer Ernst. Statt 1.200 Euro monatlich, muss der Bäcker von heute alleine für den Betrieb der Öfen seiner Backstube ca. 8.000 Euro berappen (Verbandszahlen). Größere städtische Bäckerein kommen auf eine jährliche Mehrbelastung bei Strom-und Gas von mehr als 150.000 Tausend Euro. Wohl gemerkt, damit sind nicht etwa die Großbäckereien gemeint, sondern die klassischen Betriebe mit Ladengeschäft, ein bis zwei Verkäuferinnen und Dutzenden von Brotsorten und Kuchenangeboten. Was gerade harmlos beginnt, wird sich in den nächsten Monaten dramatisch dynamisieren. Bäckereiketten schließen bereits reihenweise Filialen, meist noch von Bürgern unbemerkt. Doch keine Sorge, bald werden wir uns ohnehin keine Luxus-Laugensemmeln leisten können.  

Auch in Supermärkten schlagen bald die Uhren anders. Sollte Strom- und Gaspreise in der gleichen Geschwindigkeit wie in diesen Tagen ansteigen, müssen laut den Handwerkerinnungen Kassen, Kühlregale, Beleuchtung, Rolltreppen und Lifte abgestellt werden, um nur noch an wenigen Stadtorten  die Grundversorgung zu erhalten. Der Kahlschlag im Lebensmittel-Handwerk ist in vollem Gange.

Viele Bäckereien erwägen bereits, ihre Patisserien und Tortenproduktionen gänzlich einzustellen, weil preiskalkulatorisch keine Möglichkeit mehr besteht, die notwendigen Aufschläge weiterzureichen. Backwaren-Genossenschaften schränken seit einigen Tagen die Sortimente massiv ein und verkürzen die Produktionszeiten, um Strom und Gas zu sparen. Und nein – es ist kein Witz, Semmel sollen in Zukunft „viereckig“ geformt werden, weil mit dieser Geometrie die Kapazität in den Öfen besser genutzt werden kann.   

Zeigen wir also Haltung, wenn wir in Zukunft den harten Kanten aus unserer Tiefkühltruhe im Toaster oder im Umluftherd wiederbeleben, weil Baerbock und Habeck das so wollen. Schließlich müssen wir der Ukraine auch durch Konsumverzicht von Brezeln beistehen.


Für eine Patenschaft mit einem monatlichen Betrag bin ich sehr dankbar. Selbst die kleinste Spende hilft mir, diesen völlig unabhängigen Blog stets aktuell, spannend und informativ zu halten. 

Auch ein einziger Klick auf einen der Werbebanner im Lesetext oder das Teilen in anderen Netzwerken (FB oder TWITTER) hilft mir bei der Arbeit und der Finanzierung des Blogs.

Herzlichen Dank - Claudio Michele Mancini
SPENDENKONTO
Claudio Michele Mancini
Unicredit Santo Stefano
IBAN IT03S0200882540000106185335

BIC/Swift: UNICRITM1892

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Washington, Selenskyj und die Gouvernante – wenn das mal nicht ins Auge geht.

Die Schützenhilfe der halben europäischen Führungselite für Wolodymyr hat, wenn man den Besuch in Washington mit angemessen realistischem Abstand betrachtet, etwas Putziges. Man fühlt sich in den Kindergarten früherer Tage versetzt, in dem Donald, der Wrestler, den kleinen Ukrainer im Oval Office vermöbeln wird, sollte er sich weiterhin renitent geben und seinem Widersacher aus Russland die Stirn bieten. Nun soll die "leidige Angelegenheit"  in Washington, in der Höhle des Löwen entschieden werden, auch weil Donald partout keine Waffen für "lau" herausrücken will und absolut keine Lust mehr auf die großspurigen Schwätzer der EU hat. Schlotternd vor Angst hat Wolodymyr zur motivatorischen Unterstützung all seine Kumpels mitgebracht. Fritz, Emmanuelle, Keir, Mark, Petteri und Giorgia. Sogar die Gouvernante Uschi aus Brüssel hält ihm das Händchen und will ihm alle Daumen drücken, während der Ukrainer Donalds knallharte Tagesbefehle über sich ergehen lassen muss.   ...

Friedrich Merz – zur Blockade verurteilt – Eine bittere Analyse

Die Lage der Nation könnte furchterregender nicht sein, auch wenn unsere Eliten nahezu alles tun, um den Bürgern nicht nur Normalität, sondern sogar „Aufbruchsstimmung“ zu suggerieren. Halten wir zunächst die Problemfelder fest, deren Explosions- und Vernichtungskraft alles Vorstellbare übersteigt.  Nahezu jedem Bürger, jedem Wähler und jedem klardenkenden Menschen sind die Themen bekannt und nur eine kleine kritische Minderheit scheint zu begreifen, an welchem seidenen Faden das eigene Wohlergehen hängt. Dennoch nehmen die Bürger nahezu teilnahmlos zur Kenntnis, dass das Jahr 2025 das vierte Jahr in Folge sein wird, an dem Deutschland ein neuerliches Minuswachstum von mindestens 0,3 Prozent hinnehmen muss und von Aufbruch keine Rede sein kann.  Mit den nachfolgenden Schlagworten sei hier noch einmal aufgezählt, in welch einem katastrophalen und unauflösbaren Dilemma unser aller Bundes-Fritz steckt.  1.)  Klima, 2.) Energie, 3.) Sozial- und Rentensysteme, 4.) Mig...

26 Prozent! Es hat so kommen müssen

Seit gestern hat die AfD die CDU/CSU überflügelt und sich laut den demoskopischen Instituten zur mit Abstand stärksten Partei entwickelt. Der Aufstieg der „Alternativen“ ist so überraschend nicht, auch wenn die etablierten Parteien, insbesondere die Regierenden, mit allen legalen und zuweilen auch illegalen Mitteln bis hin zu offenen Rechtsbrüchen versuchten, die „Blauen“ auszugrenzen, um sich ihrer zu entledigen.       Allen voran Friedrich Merz, dessen spektakuläre Winkelzüge bei seiner Wahl zum Kanzler ein würdiger Platz im Guinnessbuch für politische Niedertracht zusteht. Ja, man kann sagen: Friedrich hat die Union mit vollem Einsatz und "alternativen Wahrheiten" systematisch "niedergemerzelt." Nein, weder die Genossen, noch die Union haben irgendetwas ausgelassen, um der AfD zu schaden. Fast ist man geneigt, diesem Friedrich Merz und seinen Koalitionären ein mitleidiges Lächeln zu schenken, wenn sie immer noch auf ihren politisch verhassten Gegner AfD blindw...