Man möchte es nicht glauben, was in unserem Land
gerade geschieht. Die Weimarer Republik lässt nicht nur grüßen, sie ist
inzwischen wieder auferstanden. Der CDU-Berater und Politikwissenschaftler
Werner Patzelt wurde vom Dekan der technischen Universität Dresden abserviert.
Der Vorwurf: Patzelt habe „auf unzulässige Weise die wissenschaftliche und die politische Rolle vermengt.“ Patzelt wurde implizit eine unverzeihliche Nähe zur AfD und zur fremdenfeindlichen Pegida bescheinigt.
Alle Wetter! Das riecht nicht nur nach politischer Demontage, es ist auch eine hinterfotzige Maßnahme, einen kritischen Geist aus den eigenen Parteireihen mit einem für die Kanzlerin unbequemen Sachverstand in die Wüste zu schicken. Und damit das Rektorat der Uni Dresden bei einer eventuellen Kritik für seine Entscheidung nicht unversehens in die Defensive gerät, führt es ein weiteres Argument ins Feld, das man getrost in die Kategorie „Armutszeugnis demokratischer Souveränität“ einordnen darf.
Alle Wetter! Das riecht nicht nur nach politischer Demontage, es ist auch eine hinterfotzige Maßnahme, einen kritischen Geist aus den eigenen Parteireihen mit einem für die Kanzlerin unbequemen Sachverstand in die Wüste zu schicken. Und damit das Rektorat der Uni Dresden bei einer eventuellen Kritik für seine Entscheidung nicht unversehens in die Defensive gerät, führt es ein weiteres Argument ins Feld, das man getrost in die Kategorie „Armutszeugnis demokratischer Souveränität“ einordnen darf.
„Patzelt habe in der Debatte um die Gründung eines
Institutes die Universitätsleitung und das Landeswissenschaftsministerium
öffentlich kritisiert.“ Man kennt das ja: wenn ein deutscher Beamter oder ein
Mitglied eines Ministeriums kritisiert wird, dann kennt man kein Erbarmen,
besonders dann nicht, wenn der Kritiker den Finger auf die Wunde legt. Welch ein erbärmliches Demokratieverständnis muss in den Reihen der Professoren und des Rektorates herrschen, wenn man sich eines unbequemen Wissenschaftlers in dieser Weise entledigt.
Patzelt ist seit 1991 Politikprofessor an der
Technischen Universität Dresden und Mitglied der CDU. Er erforscht unter
anderem die Pegida-Bewegung, die seit Herbst 2014 zu Demonstrationsmärschen in
Dresden aufruft. Als er in den Medien die Pegida-Bewegung erklärte und darauf
aufmerksam machte, dass man die Ängste der Demonstranten ernst nehmen muss,
wagten sie sich die erklärten Gegner der konservativen Fraktionen aus ihren
Löchern. Eine Studentin gar erklärte in Flugblättern, Patzelt würde nicht nur
die Pegida analysieren, sondern mit ihr sympathisieren und ließ sich dazu
hinreißen, dem Politikprofessor eine anti-islamische Haltung zu unterstellen.
Mit seinem berechtigten Vorwurf an seine
rot-grün-gebürsteten Gegner, sie würden mit ihrer „Feindbildpflege“ die freie
Meinungsäußerung von AfD und Pegida-Anhängern in antidemokratischer Manier
einschränken, hatte er ins Schwarze getroffen. Doch die Retourkutsche folgte
prompt. „Politikwissenschaftler seien keine hauptberuflichen Pegida-Versteher.
Er schenke der Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden öffentlich zu wenig
Bedeutung.“ Merke: Politkwissenschaften haben offenkundig nach Meinung des
Rektorats der TU-Dresden nichts mehr mit Politik zu tun, sondern mit
willfährigen Regierungsduktus.
Die studentischen Herrschaften einschließlich ihrer
regierungshörigen Professoren mit ihrem gelebten, militanten Humanismus liegen
hier vorsätzlich daneben. Selbstredend sind unterschiedliche Einschätzungen
eine der banalsten Erkenntnisse im sozialen Umgang. Doch eine demagogische
Verteidigungshaltung von Sachverhalten wie Kriminalitätsraten, kulturellen Unvereinbarkeiten,
politischer Fehlleistungen, die sich selbst bei zurückhaltender Betrachtung
nicht schönreden lassen, ist nicht nur sträflich, sie ist auch staatszersetzend.
Regierung und insbesondere die Kanzlerin haben dafür
gesorgt, dass die Flüchtlingsthematik eine überragende Bedeutung in unserem
Land erhalten hat, die geeignet ist, ein Volk vollkommen zu spalten. Das Gefühl
von ungerechter Behandlung der eignen Bürger, die am Rande des Existenzminimums
leben, hat das Zeug zur Revolution, mindesten aber zu der Haltung, die
verantwortlichen Schönredner und Sophisten, die ihre Stühle und Futternäpfe bis
zum letzten Blutstropfen verteidigen, zum Teufel zu jagen.
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