Direkt zum Hauptbereich

Neues von Berlusconi - Bunga-Bunga-Zeugin aus dem Weg geräumt

Imane Fadil, der Traum aller alten, virilen Männer war nicht nur eine außergewöhnliche Schönheit, sie war auch einer der berüchtigten „Stolpersteine“ in Silvio Berlusconis Karriere. 


Die Marokkanerin sagte vor einigen Jahren im Prozess gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens aus. In schillernden Farben beschrieb sie die wilden Sexpartys in der römischen Villa Arcore, die nicht nur eine berühmt-berüchtigte Geschichte aufzuweisen hat, sondern auch den Ruf des „erotischen Paradieses“ seiner früheren Besitzer innehatte. Silvio hat sich eingedenk der Geschichte des noblen Hauses redlich bemüht, die Gemäuer mit neuem Leben und lustvollen Veranstaltungen zu erfüllen. 

Einst lebte der Adelige Camillo Casati-Stampa di Soncino mit seiner bildschönen Frau auf diesem Anwesen. In Ermangelung eigener Standhaftigkeit organisierte er erotische Begegnungen mit diversen Herren, die er seiner Gattin als Liebhaber zuführte. Den letzten ihrer Auswahl beförderte er in einem Anfall von Eifersucht ins Jenseits und brachte sich anschließend sich aus Gram selbst um.

Wir erinnern uns an den Skandal, als "Silvio der Potente" gemeinsam mit älteren Herren der italienischen High Society dem Feinschmecker Lukullus frönten und sich zu Klängen von Vivaldi und Pasquini von zugänglichen, jungen Damen verwöhnen ließen. Die milliardenschwere Rentnertruppe hielt bis zu 16 Mädels auf Trapp und befürchtete während ihrer Gelage nur eines: Überforderung ihrer Physis. 

Karima el-Mahroug, genannt Ruby - die Herzensbrecherin - sorgte nicht nur für die vollständige Befriedigung ihres Lieblingspolitikers, sie brach dem regierenden Potenzprotz vor Gericht überdies auch das Genick. Amtsmissbrauch, Förderung der Prostitution mit Minderjährigen und Nötigung. Zwar wurde Berlusconi letztinstanzlich freigesprochen, in der Politik jedoch war er nicht mehr zu halten.

Eine der jungen Damen, die damals gegen Berlusconi zu Felde zogen und zu seinem Absturz beitrug, soll aufgrund von dubiosen Hinweisen exhumiert werden. Imane Fadil, das marokkanische Model verstarb am 1. März ganz unvermittelt mit 32 Jahren. Der Grund der anstehenden Exhumierung ist der Verdacht auf Vergiftung oder Verstrahlung, denn OP-Befunde und Dokumente der unter heftigen Bauchschmerzen leidenden Marokkanerin weisen unerklärbare Ungereimtheiten auf. Auch Behandlungsprotokolle lassen eine schwere Vergiftung vermuten. Nun ist ganz Italien wie elektrisiert, zumal die wilden Bunga Bunga-Partys nicht nur jedem richtigen Italiener in Erinnerung geblieben sind, sondern ihm schon wegen der kreativ gestalteten Orgien wahre Neidgefühle bescherte.


Villa Arcore

Verkleidete Nonnen erschienen beim Dinner und gestalteten das "Amuse Gueule" der betagten Herren mit neckischen Stripeinlagen noch schmackhafter, bevor es angeblich zur Sache ging. Ich persönlich neige ja eher zu der Ansicht, dass einige der Anwesenden Herren eher in sehnsüchtigen Erinnerungen schwelgten, als sich aktiv beteiligten. Die italienischen Gazetten jedenfalls überschlugen sich mit frivolen Einzelheiten, die sich die Milliardäre noch kurz vor ihrem nahenden Dahinscheiden gegönnt haben sollen. Nun ja, schließlich hat man nur ein Leben.

Doch was steckt hinter dem ominösen Todesfall. Fadil liegt nun in einem Leichenschauhaus in Mailand. Niemand darf sich nähern. Kein Mitglied der Staatsanwaltschaft gibt Informationen heraus. Francesco Greco, der leitende Staatsanwalt in Mailand ließ sich nur zu dem Statement hinreißen:  Im Blut und Urin von Fadil wurden erhöhte Werte von Schwermetallen gemessen. Aber erst die Obduktion könne Aufschluss über die Todesursache geben. Sei’s drum, sollte es sich tatsächlich um einen unnatürlichen Todesfall handeln, können wir getrost die Mafia hinter der Tat vermuten.

Wie jetzt bekannt wurde, wollte das ehemalige Escort-Girl, die eng mit Ruby befreundet war, ein Buch publizieren, das nicht nur dem Politiker, sondern auch honorigen Partyliebhabern ein Problem bescheren könnte. Möglicherweise führten Spuren nach Marokko und in die marokkanische Botschaft in Italien, sagte Souad Sbai, Vorsitzende der Vereinigung marokkanischer Frauen in Italien und Ex-Abgeordnete in Italien, der Zeitung «La Repubblica». Sie hat nach eigenen Worten keine Zweifel daran, dass Fadil ermordet wurde.   
  
Klar ist inzwischen, nahezu ein Dutzend hochrangiger Personen wurden erpresst, wenngleich sich die Ermittlungsbehörden weigern, Details oder Namen zu nennen. Dennoch darf man annehmen, dass alternde Milliardäre zu allem fähig sind, wenn die Reputation auf dem Spiel stehen sollte. Ein weiterer Verdacht, der einen Mord plausibel machen würde, liegt in der Vermutung, dass Fadil sich aus den Erpressungen „herausziehen“ wollte und damit selbst zum Problem wurde. Wir dürfen gespannt sein, wie die Geschichte sich entwickelt.
    

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Haus-Durchsuchungsorgien und Beleidigungsanzeigen – das neue politische Geschäftsmodell

Nicht nur die im Absturz befindlichen Ampelkoalitionäre, sondern auch Politiker unserer sogenannten christlichen Parteien ergehen sich in jüngster Zeit in Beleidigungs- und jämmerlich wirkenden Herabwürdigungsanzeigen, ganz so, als gäbe es an deren Selbstwertgefühl noch irgendetwas zu retten. Eine beispiellose Welle von Polizeieinsätzen wegen geradezu lächerlicher Verunglimpfungen und kritischer Äußerungen schwappt durchs Land. Unsere „politischen Influencer und Popstars“ scheinen sich derzeit nur noch auf die wirklich bedeutsamen und fundamentalen Themen zu konzentrieren. Überbordende Clan-Kriminalität, Friedensvermeidungsstrategien mit Putin, Abschaffung des Klimas, Energie oder Inflation sind nicht mehr prioritär und gehören nicht dazu. Das neue Betätigungsfeld missverstandener Polit-Eliten heißt Strafanzeigen, Beleidigungsklagen oder Befindlichkeitsprozesse. Das Engagement zur Bewältigung von Regierungsaufgaben scheint mehr und mehr zu einem Nebenerwerbsjob zu mutieren. Es gibt Wic...