Unternehmer, Wirtschaftsexperten und
Mittelstandsmanager haben die Faxen dicke. Peter Altmaier (CDU), einstiger
Vertrauter und Merkels Profi-Opportunist wurde nun von deutschen
Mittelständlern mit dem Titel „Fleisch gewordener Kollateralschaden“ geadelt. Ursprünglich ging man in der CDU davon aus,
dass Altmeier nicht schön genug sei, um Minister zu werden. Aber was bedeutet
schon der Begriff schön, wenn man mit Angela Merkel auftritt.
Nun hat der Verband der
Familienunternehmer „Peter den Beleibten“ zum 70-jährigen Jubiläum gar nicht
erst eingeladen. Nicht etwa wegen fehlender Schönheit, sondern wegen maximalem
Kompetenz-Absentismus. Ja, der Mittelstand ist empört und kreiden auch Angela
Merkel die „Fehlbesetzung“ an. Nun ja, unserer Kanzlerin könnte man noch weit
mehr ankreiden, als die Personalie ihres Bundesschleimers. Wie heißt es so
geschmeidig im Verband der Mittelständler? Wirtschaftskompetenz als Markenkern
der CDU sei im Kabinett mit „keinem einzigen Gesicht“ mehr vertreten. Begriffe
wie „Kompetenz“ und „Arbeitseinsatz“ bei Regierungsangehörigen gehören, wenn
man die Blicke über die Ministerien schweifen lässt, ohnehin in die Kategorie
Euphemismus.
Bei den Unternehmen und im Verband, der immerhin
180.000 Unternehmen mit 8 Millionen sozialversicherten Arbeitnehmern vertritt,
kursieren für Altmaier inzwischen Begriffe wie „Ankündigungsminister“ oder gar
„Totalausfall“. Der Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worleé formuliert sein
Urteil über die hanebüchene Inkompetenz des Wirtschaftsministers noch deftiger.
Er habe das Ministerium beschädigt und bescheinigt dem Liebhaber für opulente
Mahlzeiten und deftiger Ernährung auch noch Untätigkeit. An Stammtischen im
Oberbayrischen würde vermutlich die Kurzformulierung „stinkfauler
Dummschwätzer“ kursieren, was die Sache natürlich nur ungenau trifft.
Peter Altmaier will zur „Meisterpflicht“ im Handwerk
zurückkehren, was bei den Unternehmern Wutausbrüche provoziert. Wenn man einmal
davon absieht, dass ein junger Mensch, mit dem Ziel einer Meisterprüfung,
zwischen 50.000 und 80.000 Euro auf den Tisch des Hauses legen muss, fragt man
sich in heuten Zeiten, welcher Auszubildende das bezahlen kann. Auch das von Altmaier
vorgestellte Konzept „Nationale Industriestrategie 2030“ bringt die Unternehmer
auf die Palme. In diesem Papier beschreibt das Ministerium die weitgehende
Eingriffsmöglichkeit für den Staat in die belange der Unternehmen, die im
Konzept mit dem latent-geschönten Terminus „Schutz für die Industrie“
umschrieben ist.
Weiter wird Altmaier vorgeworfen, dass der
angekündigte und dringend erwartete Stromgipfel erst gar nicht stattgefunden
habe. Altmaier betreibt in den Augen der Mittelständler eine
„Anti-Mittelstands-Strategie. „Er redet viel und liefert nichts und
unterminiert den Wettbewerb“, das ist die weitverbreitete, beinahe einhellige
Meinung bei den Verbandsmitgliedern. Auch was die Begrenzung der Sozialabgaben
und viele anderen, anstehende Themen angeht, lässt Altmaier und sein
Ministerium Arbeitswillen und Engagement vermissen.
Selbst die Wirtschaftsweisen beschreiben Altmaiers
Ideen zur Wirtschaftspolitik als „einzigen Irrweg“. Lars Feld, ausgewiesener
Experte und einer der kompetentesten Mitglieder im Sachverständigenrat zur
Einschätzung gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen und einer der 10 Top-Ökonomen
Deutschlands stellt Altmaier ein katastrophales Arbeitszeugnis aus. Zitat: „Altmaiers
Strategie erinnert an längst überwundene Machbarkeitsphantasien vergangener
Jahrzehnte. Sie enthält Förderungs- Subventions- und Regulierungsideen, die
erschreckender nicht sein können“ - Zitat Ende. Und weiter heißt es von den
Wirtschaftsgurus: Altmaiers Industriepolitik maßt sich an, zu wissen, was die
richtigen Technologien der Zukunft sind. Alle Wetter - vernichtender könnte ein
Urteil nicht sein.
Doch Pummelpeter beweist bei der Eröffnung der BAUMA
in München wieder einmal seine bis in die letzte Fettzelle durchtrainierte
Dickfelligkeit, indem er auf die Angriffe des Wirtschaftsexperten und die
Ausladung des Mittelstandsverbandes mit den Worten reagiert: „Wer mit Kritik
nicht umgehen kann, gehört nicht in die Politik.“ Na, Prost Mahlzeit. Mit
anderen Worten: Ist mir doch scheißegal, was die Leute sagen. Hauptsache, ich
bin satt.
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