Direkt zum Hauptbereich

Das Berliner Bundeskabarett hat wieder mal getagt

Ich wills mal so sagen: Es gibt keine einzige Unterhaltungssendung im Fernsehen, die an die Desaster-Shows in unseren Bundesministerien nur annähernd heranreicht. Priol ist eine Flasche gegen unsere Spitzenkräfte. Da wachst du morgens auf, schaltest die Nachrichten ein, und ehe du den ersten Kaffee geschluckt hast, kriegst du einen Hustenanfall. Heute Morgen habe ich sogar den Kaffee verschüttet.

 


Jetzt ist es wieder mal Andreas Scheuer, unser Bundesverkehrs-Schlawiner, der für den neuesten Polit-Gags sorgt. Nicht, dass man sagen könnte, dass dieser Andy in den letzten Jahren je aus den Schlagzeilen gekommen wäre, aber weshalb er sich immer wieder mit seiner Kompetenzlosigkeit in den Vordergrund drängen muss, erschließt sich mit nicht.  Dieses Mal lautet der TV-Aufhänger: „Verkehrsministerium gibt in diesem Jahr mehr als 61 Millionen Euro für Berater aus.“ Dabei hat das Jahr noch gar nicht richtig begonnen.

Da fragst du dich doch, weshalb man nicht gleich irgendeinen Berater von McKinsey zum Minister macht und diesen Andy nach Hause schickt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie hoch das Verkehrsaufkommen von Beratern und Anwälten auf den Gängen im Ministerium sein muss, und welche Warteschlangen sich vor den Lifttüren bilden, die Andy und Konsorten wegen fortgeschrittener Schlichtheit im Oberstübchen unter die Arme greifen müssen. Wie es aussieht, müssen die alle am Eingang ein Nümmerchen ziehen.

Ganze Heerscharen von Anwälten und Consulter verdienen sich gerade eine goldene Nase, um zu beweisen, dass Scheuer bei dem Mautschiffbruch von 500 Millionen Euro völlig unschuldig ist und dass ihm die Auftraggeber miese Verträge untergeschoben haben. Wenn das so weitergeht, muss der schöne Andreas aufpassen, dass er nicht versehentlich unserer Uschi von der Leyen den Rang abläuft und der nächste EU-Ratspräsident wird. Aber wer weiß, vielleicht ist das ja seine Strategie. Allerdings muss dann die Frage erlaubt sein: Was wird aus unserem Fleisch gewordenen Drei-Wetter-Taft in Brüssel. Meines Wissens gibt es in Brüssel keinen Beamtenjob, der noch bedeutender ist.

Überhaupt leben wir in Zeiten, in denen ein Waterloo das nächste jagt. Anne Will, Plasberg und Illner kommen kaum noch hinterher, um all die nichtssagenden politischen Nullen und dubiose Bedenkenträger durch ihre Sendungen zu jagen. Es sind einfach zu viele. Nicht auszudenken, wenn wir eine dritte oder vierte pandemische Welle bekommen.

Dann wird Altmaier alle Hände voll zu tun haben, rund um die Uhr Unterstützungsgelder anzukündigen und Hilfspakete zu schnüren. Er wird vermutlich noch ein paar Packer einstellen müssen. Der SPD-Scholz dagegen wird im Fernsehen jeden einzelnen nicht bezahlten Euro mit Wumms ankündigen und die Kanzlerin wird, wenn die Republik pleite ist, alles richtig gemacht haben.  

Glücklicherweise haben wir ja noch unsere Viren-Koriphäe Lauterbach, auch so ein Humorist, der das politische Kabarett bereichert und am liebsten den lästigen Bürger mit Dauerarrest belegen würde. Stünde ihm nicht unser bayerischen Söder beiseite, der gerade das Land ringsum abriegelt, Deutschland wäre garantiert verloren, zumal der Ischgl-Mutant auf dem Vormarsch ist. Und würden Söders intellektuell hoch potente Mitarbeiter nicht auf die grandiose Idee gekommen sein, darüber nachzudenken, ob sie Radler als "Aerosol-Schleudern" aus dem Verkehr ziehen sollen, hätte ich uns jetzt schon keine Chance mehr gegeben. 

Nein, das ist kein Witz. Die CSU will Radfahren in vielen Innenstadtbereichen verbieten und mit einem Bußgeld belegen. Zitat: Wenn diese Radler auf den Wegen im Westpark tief schnaufend an den Fußgängern vorbeizischen, die nur Luft schnappen wollen, könnte das für Fußgänger zum Problem werden. Alle Wetter! 

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-westpark-radfahren-verbot-corona-1.5192395

Doch Gefahren lauern auch an den Grenzen von Tschechien und Polen. Die Wahnsinnigen weigern sich einfach, die eigene Wirtschaft in Grund und Boden zu stampfen und haben die Ausgangssperre aufgehoben. Und die renitenten Tiroler? Die feiern gerade Party. Sie öffnen ihre Einkaufsmeilen und scheren sich nicht darum, dass Kanzler Kurz das kleine Bergvolk mit drakonischen Mitteln in die Knie zwingen. Dort darf keiner mehr raus. Dagegen geht es uns ja Gold. Friseure und Blumenläden dürfen wieder arbeiten. Letztere allerdings nur am Valentinstag. Und zwar nur deshalb, damit wir Männer unseren Frauen Blumen schenken dürfen. Aber nach allem, was uns bekannt ist, scheuen Covid-Viren Friseure wie der Teufel das Weihwasser, Blumenläden allerdings nur an Valentinstagen. Dann kommen sie wieder und verseuchen die Läden.

Schwamm drüber. Bei all dem Tohuwabohu dürfte unser Verkehrsschlawiner Andy die Gunst der Stunde nutzen und noch ein paar Anwälte zusätzlich einschalten, damit ihm der Scheiß mit der Maut nicht doch noch im letzten Augenblick ein Bein stellt. Der ministerielle Corona-Bonus eröffnet ihm die realistische Chance, noch weitere 20 Jahre im Amt zu bleiben.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

120 Migranten in Oberbayern - oder der Fluch der guten Tat

Um ein Haar hätte ich mich von der eigenen Häme übermannen lassen, als ich heute Morgen den „MERKUR“ aufgeschlagen und gierig die Headline des Schock-Artikels gelesen habe: "Wütende Proteste am Dorfrand gegen ein geplantes „Containerdorf.“ Das unvermeidliche "Naturereignis Flüchtlinge" trifft nun auch Bairawies mit der geballten Wucht einer abstrusen Migrationspolitik. Bairawies, ein Ortsteil von Dietramszell, eine oberbayerische Dorfgemeinde vor den Toren Münchens gelegen, darf man mit Recht als oberbayerisches Kleinod bezeichnen. Der beschauliche Ort, an einem kleinen Badesee gelegen, steht wie kein anderer Ort für die Postkartenidylle Bayerns. Inmitten lieblicher Landschaften, dort wo die Berge am schönsten, die Wiesen am saftigsten, die Blumenkästen auf den Balkonen die buntesten und der Bayer am bayrischsten ist, bahnt sich Ungemach an. Ausgerechnet in einem Ort, umzingelt von Seen und Wäldern, Wiesen und Kühen, in dessen Gemeinde die Luft kuhstallgeschwängert di...

Claas Relotius – Grüner Wahlkampfstratege eines politischen Influencers

Nun kann ja niemand ernsthaft behaupten, Influencer sei ein Beruf, wenngleich sich Legionen junger Menschen einer solchen „Berufung“ zuwenden. Es gilt bei diesem „Berufsbild“ die Formel: Je stärker die Ausprägung eines intellektuellen Mangelsyndroms, desto größer die Anziehungskraft für eine Tätigkeit, die keine Qualifikation erfordert und selbst den hoffnungslosesten Dilettanten ernähren kann. Nichtsdestoweniger sollten Influencer, ob nun männlich oder weiblich, zwingend einige Bedingungen erfüllen, um erfolgreich zu sein. Man muss reisefreudig sein, über ein neurotisches Über-Ego mit narzisstischer Selbstüberschätzung verfügen und sich überdies optisch signifikant von Ricarda Lang oder Anton Hofreiter abheben. Der Grund liegt auf der Hand. Für Hersteller erotischer Unterwäsche oder atemberaubender Bademoden beispielsweise, sähen die Umsatz- und Ertragsperspektiven der beworbenen Unternehmen ziemlich düster aus. Würden sich die Genannten mit Dessous von "La Perla" oder mit...

Der Fluch der bösen Geister - Horrortrip auf dem Weihnachtsmarkt

Es hatte sich angekündigt, nahezu jeder konnte es ahnen und alle haben es befürchtet, dass sich die fürchterliche Terrortat vor fast genau 8 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz wiederholen könnte. Die Hochsicherheits-Weihnachtsmärkte mit ihren Panzerbarrieren aus Beton gleichen Festungen und drängen sich jedem Besucher unübersehbar auf: In Deutschland ist nichts mehr in Ordnung, während gleichzeitig die Verdrängung militanter Grün- und Rot-Wähler fröhliche Urständ feiert. Um 19 Uhr 04 rast in Magdeburg ein BMW-SUV durch eine Sicherheitslücke mit über 80 Stundenkilometern in den festlich geschmückten Weihnachtsmarkt. Mit Vollgas hinterlässt ein Terrorist auf 400 Meter Länge zwischen Glühweinständen und Bratwurstbuden, zwischen Weihnachtsschmuck, Lametta und Lebkuchengeruch eine blutige Schneise schwer- und schwerstverletzter Menschen. Der Wahnsinnige hat die Lücke der Sicherheitsvorkehrungen und aufgestellten Betonsperren exakt ausgespäht, sich ein Auto gemiet...