Direkt zum Hauptbereich

Datenschutz…? Phrasendrescher auf Ministersesseln

Wieder einmal erschüttert die Republik ein Hackerangriff. Nein, es waren keine Geheimdienste. Es waren auch nicht die Russen oder die Chinesen. Und schon gar keine Profi-Hacker aus den USA. Ein 20-jähriger Schüler aus einem hessischen Kaff namens Homberg provozierte aus seinem Kinderzimmer seines Elternhauses den nationalen Aufschrei.


Aus Politikerkreisen verlautet ein Angriffsvokabular mit Weltuntergangscharakter. „Nach dem großangelegten Hacker-Angriff auf Daten von Politikern und Prominenten haben Ermittler die Wohnung eines Zeugen in Heilbronn durchsucht", so heißt es. Sie verleihen sich mit dem Nimbus der Allwissenheit die allumfassende Kompetenz von Spezialisten ohne auch nur den blassesten Schimmer von IT-Technik und Programminhalten zu haben. Um ein Haar wäre Deutschland verloren gewesen, zumal die Adresse und Handynummer von Till Schweiger und ähnlichen unwichtigen Nasen dabei waren. 

Eines darf man jetzt schon behaupten. Politiker und Prominente sind weit berechenbarer als Computer, wobei man nach den ersten Ermittlungsergebnissen ebenso klar ist, dass die Schaltkreise in den Hirnen der unsere Staatsrepräsentanten so wenig funktionsfähig sind, wie die Bundeswehrjets unserer Frau von der Leyen. Minister, Hinterbänkler und Abgeordnete aus der dritten Reihe brabbeln wie Kleinkinder über IT-Themen, Cyber-Abwehr, Hacker-Terror oder digitale Angriffe, die sie weder inhaltlich noch substanziell und schon gar nicht in ihrer Bedeutung überreißen.

Kaum hatte der Milchbubi aus dem Hessischen mit den Nick „Orbit“ seine hamstermäßig gesammelten Datensätze unserer Politiker ins Netz gestellt, aus denen Privatadressen, Telefon-, Handynummern und zum Teil Persönliches hervorging, reagierten die Betroffenen in profilneurotischer Panikmache. Jede Politnase, die etwas auf sich hielt und sich selbst eine überragende Bedeutung zuschrieb, echauffierte sich lautstark. Am liebsten vor Mikrofonen und Fernsehkameras.


Jan Schürlein, ein blutarmes Bürschchen und intimer Kumpel des Hacker aus Homberg, plauderte denn auch munter in der Hessenschau aus dem pubertären Nesthäkchen. Fleißig wie ein Hamster soll die Rotznase aus Homberg gewesen sein. Aus Internetplattformen hat er akribisch alles zusammengetragen, was die Betroffenen selbst im Netz bereitwillig hinterlassen haben. Ausgerechnet ein Jugendlicher war in der Lage, Tausende von intimen Informationen über unsere Politgrößen aus Twitter- und Facebook-Accounts zu sammeln und zu archivieren, und ausgerechnet von jenen Berufsschwätzern, die sich jetzt lautstark über Datensicherheit äußern und die unzureichenden Sicherheitsstandards in sozialen Netzwerken anprangern.

Es ist ein Schmierentheater mit nationaler Dimension. Der grüne Habeck gar ließ die Bundesrepublik und ihre Bürger wissen, dass er sich ab sofort aus Facebook und Twitter zurückzieht. Andrea Nahles forderte zusätzliche Streifenwagen an, die durch das 400-Seelen-Dorf in der Eifel Patrouille fährt, obwohl jeder Dödel in dem Kaff ihre Adresse kennt und auf Anfrage gerne Auskunft erteilt. Ich frage mich nur, wer in unserem Land wissen will, wo sie wohnt. Natürlich begründete sie den Polizeischutz zum Schutze ihres Kindes.

Die künstliche Panik, die durch unsere Staatssender in unserem Lande erzeugt wurde ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten, zumal unsere Politgrößen mit maximaler Naivität und Unbedarftheit persönliche Daten in den Netzwerken und bei Wikipedia verbreiten. Selbst Seehofer konnte es sich nicht verkneifen, seine heiße Datensicherheitsluft in die bayerischen Dörfer zu blöken. Das IT-Abwehrzentrum muss dringend aufgerüstet werden.

Das Bundesinnenministerium kündigte massive Verbesserungen in der Abwehr entsprechender Attacken an. Das Cyber-Abwehrzentrum, das im konkreten Fall die Ermittlungen führe, werde verbessert, "ein Cyber-Abwehrzentrum plus" werde in den kommenden Monaten konkret ins Werk gesetzt, sagte der parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) am Rande der Jahrestagung des Beamtenbundes dbb in Köln. Die Ermittler hätten die Wohnräume und den Hausmüll des Mannes durchsucht und technische Geräte beschlagnahmt. Nun ja, mehr dürften die Daten auch nicht wert gewesen sein, um im gegebenenfalls Hausmüll zu landen.

Man wird das Gefühl nicht los, dass unsere Politiker in sich selbst zugewiesener Kompetenz den berühmten Schuss noch nicht gehört haben. Und jene, die sich am lautesten über den Skandal beschweren, dürften auch jene sein, in deren Oberstübchen ohnehin gähnende Leere herrscht. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat nun größtes Interesse, "dass schnellstmöglich, zügig und lückenlos Licht ins Dunkel gebracht wird." Er scheint mir weit besser in seinem Keller bei seiner Spielzeug-Eisenbahn aufgehoben zu sein, schon deshalb, weil er hinsichtlich IT-Sicherheit nicht einmal versteht, worüber er redet.

Homberg - Das Dorf des Hackerangriffs auf Deutschland

Nun will Seehofer im Tagesverlauf mit dem Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, und BKA-Präsident Holger Münch über den Fall beraten. Grünen-Chef Robert Habeck forderte eine bessere Ausrüstung und Ausbildung der Polizei für solche Delikte. Man brauche eine "Cyber-Polizei", sagte er am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Mir scheint, unter diesen selbstverliebten und wichtigtuerischen Politclowns unterliegen einer epidemischen Selbstüberhöhung, die völlig außer Kontrolle geraten ist.

Kommentare

  1. Man muss dem Jungen eigentlich dankbar sein,da sonst diese Video von Habeck in Thüringen nicht an die breite Öffentlichkeit gelangt wäre.Habeck ist ein erbärmlicher Feigling und grüner Schwätzer.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Duell – Höcke auf der medialen Schlachtbank

Wenn bis jetzt den weniger politisch interessierten TV-Konsumenten noch nicht klar war, mit welchen pervertierten Formaten unliebsame Persönlichkeiten auf die Schlachtbank geführt werden, um sie mit Hilfe halbgarer Haltungsmoderatoren zu filetieren, durfte gestern um 20 Uhr 15 sein „deja vue“ erlebt haben. Das Ziel seines politischen Gegenspielers Mario Voigt, den Vorsitzenden des Thüringer Landtages Björn Höcke noch rechtzeitig vor den Landtagswahlen vollkommen zu diskreditieren, scheiterte kläglich. Schließlich schwebt das "35 Prozent-Damoklesschwert" der AfD wie die Hiob'sche Heimsuchung über den Köpfen der Medienmacher und der Altparteien.  Da vermochten auch die beiden auf Krawall gebürsteten konformistischen TV-Ideologen Tatjana Ohm und Jan Philipp Burgard dem Ganzen nicht einmal ansatzweise ein angemessenes Niveau verleihen. Faire und unparteiische Moderation sieht anders aus. Ohm und Burgard legten sich mit ambitioniertem Engagement ins Zeug, dem nichtssagenen B

Wenn Tatbeteiligte die Haupttäter reinwaschen

Der erste Lockdown in der Corona-Pandemie jährt sich zum vierten Mal. Nachdem sich die Schlinge um die Hälse der politischen „Impf-Orgiasten“, Lockdown-Fetischisten, Maskenprofiteure und Weltuntergangsprediger Tag für Tag enger zuzieht, sucht Olaf Scholz nun Hilfe bei seinen Komplizen. Der Bundeskanzler hat einen neuen Expertenrat Gesundheit und Resilienz einberufen. Ethikrat-Chefin Alena Buyx soll die sich anbahnende Apokalypse mit ihren „Mannen“ aufhalten, oder zumindest in Bahnen lenken, um den allzu forschen politischen Predigern des Impfheils das „Volkstribunal“ zu ersparen. Die Stimmen in Regierungskreisen und auch in der Opposition werden immer mehr, immer lauter und immer eindringlicher, den vorsätzlich inszenierten pandemischen Supergau aufzuarbeiten. Dass unsere Regierung bereits vorbaut, ist unübersehbar. Sie greift angesichts der kaum noch zu verschleiernden Katastrophenmeldungen zur „Ultima Ratio“. Wer, wenn nicht die höchste und über jeden Zweifel erhabene Instanz de

…und immer lockt das Weib! Was man bei Statistiken beachten sollte.

Gerade bin ich auf eine Erhebung der Universität of California in Berkeley gestoßen, die meine ungeteilte Aufmerksamkeit fand. Eine Professorin am Lehrstuhl für vergleichende Sexualforschung hat ihre neuesten Ergebnisse präsentiert.  Die Dame hat offenkundig länderübergreifende Untersuchungen hinsichtlich des Balzverhaltens und die erzielten Erfolge, insbesondere bei den Männern und deren Vorlieben angestellt.   Nun will ich nicht jedes Detail der Ergebnisse aufgreifen, nichtsdestoweniger scheinen mir ein paar bemerkenswerte Passagen doch ein wenig fragwürdig. Ich wills kurz machen: Nach den statistischen Erhebungen von Professorin Ann McCormick haben Italiener im Schnitt 146-mal im Jahr Sex, also umgerechnet knapp 3-mal pro Woche.  Damit stehen die Südländer im internationalen Vergleich an Platz eins. Eine durchaus akzeptable Quote, wie ich meine und die ich jederzeit bestätigen kann. Demgegenüber steht das erschütternde Resultat eines Landes jenseits der Alpenkette, was mich dazu