Während in Deutschland die symptomatischen Grabenkämpfe zwischen Opposition und Regierung toben, ob man den Bürger mit einer einmaligen Pauschale an „Benzin-Zapf-Preisen abfinden soll, oder ihm bei der Steuererklärung am Jahresende ein paar abzugsberechtigte Euros genehmigt, macht es in Italien der Ministerpräsident Draghi vor, wie es geht.
Gestern habe ich noch für 2 Euro 38 Cent bei Agip getankt und mich damit beruhigt, dass es in Deutschland auch nicht billiger ist. Heute Morgen zeigte an der gleichen Tankstelle die Preistafel für Superbenzin 1, Euro 86 Cent an, derweil man im deutschen Bundestag darüber nachdenkt, ob man dem armen Schlucker auf dem Land 50 Euro Benzinbeihilfe monatlich zukommen lassen will oder genau abgezählte Rabattmarken als Tankgutscheine ausgibt. Eines ist klar: Was der Staat erst einmal hat, gibt er nicht mehr her, ähnlich wie in der Pandemie und der Maskenpflicht.
Doch der deutsche Autofahrer fragt sich, wie das, da doch in Italien die Benzinpreise schon immer höher lagen als in der Heimat? Die Lösung war so simpel wie wirksam. Mario Draghi drohte vor einigen Tagen den Ölkonzernen die rückwirkende Abschöpfung der maßlosen Gewinne per neuem Steuergesetz. Noch keine Woche später purzelten die Preise auf italienisches Normalniveau. Nichts war also einfacher, die Ölmultis an die Kandare zu nehmen.
Natürlich wäre es noch praktikabler, die überbordende Steuergier des deutschen Staates mit ein wenig Flexibilität und verminderter Bürokratie wenig moderater zu gestalten und die Steuern auf Benzin und Mineralöl zu senken. Doch das ist für unsere Politiker nicht nur zu banal, sondern auch völlig illusorisch, zumal daraus ein Dauerzustand werden könnte. Denn sollte das billige Argument der Ölknappheit und der angespannten Märkte passé sein, müsste man ja sofort wieder die Zügel beim Autofahrer anziehen. Das Motto heißt: Je komplizierter das System des Nachlasses, desto wahrscheinlicher ist es, dass Viele bei der Steuerklärung vergessen, den Benzin-Bonus einzufordern.
Es liegt
auf der Hand, Deutschland beteiligt sich nicht nur mit Unsummen von Unterstützungsgeldern
für die Ukraine, sie kauft der komplett zahlungsunfähigen Ukraine auch noch die Waffen
und vorsorgt demnächst Millionen von Flüchtlingen aus dem Osten. Das nötige Geld
lässt sich am leichtesten und am schnellsten an der Zapfsäule mit dem Effekt generieren,
dass dadurch garantiert keine Revolution erwächst. Anders in Italien. Dort
verstehen die Leute nicht nur weniger Spaß, sie legen Politikern prinzipiell
auch schneller das Handwerk, wenn es ans Essentielle geht.
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