Ich gebe zu, im Vergleich zur feministischen Toilettenproblematik in Nigeria, wo nach ausdrücklichem Wunsch unserer Außenministerin Annalena Baerbock Sanitäranlagen nach Möglichkeit im Zentrum entlegener Hüttendörfer eingerichtet werden sollen, ist die Entscheidung, sich von kulturpolitischem Ballast, wie eben von diesem Goethe, zu trennen, eine der grünen Sichtweise entsprechende und daher nachvollziehbare Maßnahme.
Nachvollziehbar auch deshalb, weil auf der Führungsebene der grünen Spitzenkräfte weder Kultur noch Bildung und schon gar nicht die deutsche Sprache irgendeine bedeutsame Relevanz haben. Auch wenn man in der Weltliteratur wohl kaum einen bedeutenderen Sprachgenius als Johann Wolfgang von Goethe findet, stellt sich dem gewöhnlichen Banausen dennoch zwingend die Frage, worin der Nutzen von Geist, Sprache, Kultur oder gar Allgemeinbildung liegen soll.
So mutet es beinahe exotisch an, sich beispielsweise vorzustellen, ob eine Ricarda Lang jemals von "Den Leiden des jungen Werthers", dem "Erlkönig" oder von "Faust" oder Torquado Tasso" etwas gehört haben könnte. Der grüne Kulturbolschewismus feiert für jeden sichtbar sogar auf unseren Straßen inzwischen fröhliche Urständ und respektiert nicht einmal das Kreuz im Münsteraner Friedenssal. Weshalb also sollten grüne Eliten Hemmungen davor haben, Werke unserer Philosophen, die Vermächtnisse großer deutscher Denker und die Leistungen unserer berühmten Vorfahren aus Kostengründen auszumerzen?
Schwamm drüber. Da man sich bei den Grünen weder mit deutschem Kulturgut und noch weniger mit Dichtern und Denkern intellektuell auseinandersetzen will und kann, kommt Annalenas Vorstoß auch nicht sehr überraschend. Wohl aber für unsere Nachbarländer, in denen die „honorigen Institutionen" dichtgemacht werden sollen. Jetzt herrscht dort helle Aufregung und blanke Empörung. Frankreich und Italien gehen gar auf die Barrikaden. Dabei handelt es sich immerhin um Länder, die für Deutschland nicht unbedeutend sind.
Betroffen sind Institute in Straßburg, Bordeaux und Lille, in Italien, dem Reiseland Goethes die Städte Turin, Genua und Triest. Schließen soll auch das Institut in Rotterdam. Folgen werden wohl die Institute in Neapel und Washington D.C. (Siehe auch Link - Protestnote aus Italien)
Nun ja, bei unserer Vorzeige-Politikerin besteht die wichtigste Motivation darin, auf Fotos und bei öffentlichen Auftritten „Bella Figura" zu machen und weniger im Bestreben, den Hohlraum in ihrem Oberstübchen mit Substanz „aufzupeppen", um wenigstens dem Amt wieder ein wenig mehr Würde zu verleihen. Doch bei unserer Trampolin-Expertin dürfte auch in Zukunft nicht mehr zu erwarten sein, als sie bislang dem "zahlenden Publikum" geboten hat.
Engagierteste Unterstützerin von Baerbocks Plänen, auch das überrascht nicht, ist ihre grüne Schwester im Geiste, Kultur- und Staatsministerin Claudia Roth. Als ehemalige Managerin für „Tonstaub, Steine und Scherben“ ist sie geradezu prädestiniert, mit der Abrissbirne deutsche Kultureinrichtungen zu schleifen. Überhaupt verbinden die beiden viele Gemeinsamkeiten, sowohl was den Mangel an Bildung und Niveau anbetrifft, als die Affinitäten zu Beautysalons und anspruchsvoller Konfektion. Dass man über Claudias textile Geschmacksverirrungen streiten könnte, soll uns an dieser Stelle nicht weiter beschäftigen. Wohl aber die Kosten.
Alleine im Jahr 2022 hat Frau Baerbock, genauer gesagt der gemeine Steuerzahler, etwas über 135.000 Euro in ihre Kosmetikerinnen, Visagistinnen, und Stylistinnen investiert, die mit enormem zeitlichen und fachlichem Aufwand ihre äußere Fassade zu optimieren versuchten, währenddessen ihre damaligen Lehrer, Ausbilder und Dozenten an Annalenas intellektuellen Kapazitäten trotz größter Mühe gescheitert sind. Immerhin, so kann man heute aus der "Tichy-Redaktion" entnehmen, wird unser Lenchen auf den "Hunderttausend Kilometer entfernten Fidschi-Inseln" ein neues Institut eröffnen, zumal das Atoll über traumhafte Strände und außergewöhnliche Luxusherbergen verfügt.
Abgesehen davon, dass sich Annalena für ihr staatstragendes Engagement in Sachen feministischer Außenpolitik gerne auf Länder konzentriert, deren Südseeflair, Kokosnuss-Atmosphäre und karibisches Fluidum unschlagbar ist, ist es auch keine Überraschung, wenn es im Interesse der Chefin des Außenministeriums liegt, einmal an Orten gewesen zu sein, wo zuvor noch niemand war. Welcher herkömmliche Bürger kommt schon jemals in seinem Leben nach Palau?
Zugegeben, auf der kleinen Inselgruppe, mitten im Südpazifik, auf der nur ein paar Dutzend Menschen leben, würde natürlich ein Goethe-Institut wenig Sinn machen. Aber immerhin ist bei ihrer "Klimavisite" die Ernennung einer grünen Staatssekretärin für klimabedingte Überschwemmungsfragen auf bedeutungslosen Pazific-Inseln herausgesprungen, für die wiederum die Steuerzahler ein Jahres-Salär von 180.000 Euro plus Versorgungsansprüche berappen müssen.
Nun wird sich mancher Leser möglicherweise fragen, ähnlich wie natürlich auch Frau Baerbock, weshalb Goethe-Institute überhaupt eingerichtet wurden und wofür sie gut sein sollen. Es ist ja nicht so, dass Annalena noch nie von Schiller, Goethe oder anderen Klassikern der deutschen Literatur gehört hätte. Aber weshalb sollte man Ausländer ausgerechnet mit Schriftgut schwer verständlicher Literaten belasten, zumal sie ja selbst mit der deutschen Sprache auf dem Kriegsfuß steht und solide Allgemeinbildung für grüne Religionsanhänger eher eine Belastung als eine Bereicherung darstellen. Goethe ist also nicht mehr als ein überflüssiger Kostenfaktor.
Die 158 Institute in 98 Ländern der Welt mit ihren angeschlossenen deutschen Auslandsschulen gewährleisteten und vermitteln in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Gesellschaft den „Deutschen Akademischen Austausch-Dienst“, nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Ziel geründet, weltweit ein neues Bild von einem friedlichen, kultivierten, verträglichen Deutschlands zu etablieren. Jetzt sollen 300 Stellen an den betroffenen Standorten eingespart werden.
Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Erlernen der deutschen Sprache, was auf internationaler Ebene gefördert werden sollte, und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine besondere Bedeutung hat, wie wir ja inzwischen wissen. Aber anstatt sich an den von den Goethe-Instituten auch sprachlich ausgebildeten „Absolventen“ zu bedienen, öffnet man seit 2015 die Grenzen für zumeist kaum alphabetisierte und der deutschen Sprache nicht mächtige Zuwanderer – pardon: „Geflüchtete“, „Schutzsuchende“ und „Hilfsbedürftige“. Nun ja, grüne Logik und Kultur erschließt sich nicht jedem, nicht einmal unserer Außenministerin.
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AntwortenLöschenGrüne + Bildung? "Intel-" klar aber "-ligenz" unwahrscheinlich:
https://www.freethewords.com/news/2023/11/01/sprechnotizen-fuer-gruene-bezueglich-migration-fuer-eine-schlanke-figur/