Die „Freien Demokraten“, eine Partei, die sich selbst mit dem besonderen Attribut der Liberalität auszeichnet und - …. das möchte ich hier ausdrücklich betonen, in Christian Lindner ein strahlendes Beispiel uneingeschränkter Liberalität erleben, der zweifellos in die Annalen seiner Parteigeschichte eingehen wird.
Christian Lindner ist einer der wenigen Politiker, dem die Liberalität bereits in die Wiege gelegt wurde und die ihm jetzt erlaubt, mit Verve und maximaler Opportunität, nahezu täglich seine Überzeugungen, Ankündigungen und Wahlversprechen, entgegen allen Erwartungen seiner Wähler, zu verwerfen. Das macht ihn aus. Verlässlich, charakterstark und beständig im Wortbruch, Eigenschaften, auf die nicht nur seine Anhänger bauen können.
Der rote Faden einer starken Partei mit ihrem gelben Markenzeichen zeigt sich dank Lindners kompetenter Führung farblich gesehen, - wenn ich mir diese freimütige Metapher erlauben darf -, wandlungsfähiger, anpassungsfähiger, ja bunter und spiegelt damit auch inhaltlich die klare Handschrift eines Parteiführers wider. Auf den man zählen kann, auch wenn es hinterher völlig anders kommt. So wundert es nicht, dass sein bemerkenswerter Lebensweg ihn zwangsläufig in die Spitze deutscher Bundespolitik führen musste.
Lindner – ein Wuppertaler, wie er im Buche steht. Einer, der stets wusste, wie man Probleme löst. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs er bei seiner Mutter auf, vermied erfolgreich den Wehrdienst und verdingte sich als Hausmeister in der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung. Bereits bei der Wahl des Arbeitgebers bewies der junge Christian seine Berufung zu Höherem. Da musste schon hin und wieder an den akademischen Toiletten Hand angelegt und verstopfte Abflüsse gereinigt werden.
Bereits zwei Jahr später verwarf er seine Wehrdienstverweigerung, kehrte der Hausmeisterei den Rücken und wurde Unternehmensberater. Hier begann die eigentliche Karriere Lindners. Im Mai 2000 gründete Lindner zusammen mit drei weiteren Partnern die Internetfirma Moomax GmbH, die er als Geschäftsführer schon ein Jahr später in die Insolvenz führte. Die zügige und beherzte Herangehensweise an komplexe Herausforderungen sind schon frühzeitig zu seinem Markenzeichen geworden.
Es ist unbestritten, dass bei einer komplexen Abwicklung eines Konkurses mangels Masse auch die Grundlagen für die spätere, solide Finanzkompetenz gelegt werden, insbesondere bei der Abwehr von Forderungen seitens der Gläubiger. Schon in dieser Zeit brachte sich Christian Lindner als Mitglied der FDP mit anspruchsvolle Wirtschaftsthemen in die Partei ein und avancierte als 21-jähriger und jüngster Abgeordneter in der Geschichte des Landtages Nordrhein-Westfalens. Er, der Liberale, Weltoffene und Fortschrittliche hat sich mit beispielhafter Anpassung zum hochtalentierten Blender gemausert.
Mit Blick in die Vergangenheit könnte man den Lebenslauf Christian Lindners mit dem Aphorismus umschreiben: „Vorn klaffte der Abgrund – hinten lauerten die Wölfe“ – ein Setting, bei dem es nur eine Lösung geben konnte. Karriere in der Partei. Es ging steil nach oben über die Stufen des Vorsitzenden des Kreisverbandes zum Sprecher der Fraktion bis zum Generalsekretär. Heute ist er Finanzminister. Vom Hausmeister zum Finanzminister, das erinnert an Amerika und seinen unbegrenzten Möglichkeiten. Vom Tellerwäscher zum Millionär – Träume, die nur als Mitglied in deutschen Parteien möglich sind.
Die Frage muss erlaubt sein. Gerade das Amt Christin Lindners, als verantwortlicher Bundesminister für Finanzen sind Anforderungen für wegweisende und mental anspruchsvolle Weichenstellungen der Realpolitik schwere Bürden. Sie zu initiieren und dann doch nicht umzusetzen wäre für den Durchschnittspolitker kaum zu bewältigen. Jedenfalls nicht ohne Unterstützung.
Doch Lindner wäre nicht Lindner. Würde er es nicht immer wieder schaffen. Oft auch nur unter Aufbietung aller Kräfte, reißt er das Steuer gegen die Interessen des Bürgers herum. Ein Normalsterblicher könnte solche Kraftakte auf Dauer nur mithilfe pharmazeutische Produkte oder der konsequenten Einnahme verbotener Substanzen bewältigen. Wer sonst könnte einen neuen Begriff für einen 100-Milliardenkredit für die Bundeswehr semantisch als Sondervermögen hervorheben. Hier zahlt sich sein damaliger Firmenkonkurs als echter Lernerfolg aus.
Der arbeitende Bürger muss an der Tankstelle entlastet werden, so sein jüngstes Credo. In Zeiten galoppierender Inflation werden solche Verlautbarungen eines Ministers besonders gerne gehört. Und während in Slowenien die Regierung die Tankpreise rigoros bei 1,51 deckelt, in Spanien beim Tanken sofort 35 Cent vergütet werden und in Italien per Dekret die Benzinpreise bei 1,81 liegen, glänzt Lindner elegant mit der Problemverlagerung auf das Kartellamt. Immerhin, die Ölkonzerne können sich zahnlose Kartellwächter und auf die liberalen Zuwendungen aus dem Hause FDP verlassen, schöpfen sie doch die Steuermilliarden gänzlich ab, noch bevor der Tank gefüllt ist.
Und auch in diesem Amt beweist er mit der Souveränität eines kompetenten Wirtschaftsexperten, zu welch außergewöhnlichen Leistungen er imstande ist. Jüngstes Beispiel: Ukrainekrieg, Inflation, - verbunden mit dem großen Wurf des Entlastungspaketes für tankende Autofahrer.
Wie
lautete Lindners Statement Anfang dieser Woche? Würde mein Finanzministerium
nicht mit mehreren Milliarden Euro den Autofahrer entlasten, wäre das Benzin
noch viel teurer geworden. Wie immer hat er recht. Es ist gut, einen der
fähigsten Köpfe unseres Landes an die Spitze unserer Regierung zu wissen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
ich freue mich auf jeden Kommentar