Eines muss man den grünen Parteilenkern lassen: Mit der neuen Parteispitze ist der Basis bei der Wahl ihrer neuen Spitzen-Personalie ein beispielloser Wurf gelungen. Ricarda Lang. Trotz ihrer Größe von nur 1,57 macht nicht nur ihrem Namen alle Ehre, sie ist auch aufgrund ihrer stattlichen Leibesfülle mehr als nur präsent.
„Sie weiß, wie es geht“, schwärmt Anton Hofreiter in Anerkennung von Ricardas pfundigen Auftritten bei Will, Illner und Maischberger. Ihre engagierten Auseinandersetzungen mit den Gästen der Politshows werden schon wegen ihrer Fülle greifbarer, ja, erlebbarer und auch erdrückender.
„Wir brauchen junge, hungrige Leitbilder, die auch undurchführbare Ideen formulieren und beherzt angehen“, lobt auch Vizekanzler Habeck seine Neue an der Parteispitze. Ihr gebührt großer Respekt. So argumentiert die gänzlich unerfahrene Ricarda Lang auch in hitzigen Diskussionen kontrovers, zuspitzend und durchaus auch polarisierend, insbesondere, wenn es um Themen geht, deren Umsetzung oder Realisierung jeder halbwegs vernünftige Politiker vollkommen ausschließen würde. Zu anspruchsvoll – zu ehrgeizig – zu hochgesteckt.
Der Paradigmenwechsel der Partei - „weg von der Natur – hin zum Leopard-Panzer“ ist der Partei auch Dank Ricarda Langs ausgeprägter Fähigkeit, realitätsferne Prognosen zu formulieren und ohne Gewichtsverlust geradezu meisterhaft gelungen. So scheut sich das intellektuelle Schwergewicht der Grünen nicht, sich mit kritischen Stimmen aus dem eigenen Lager, wie beispielsweise der 24jährigen Carla Reemtsma, oder auch Louisa Neubauer auseinanderzusetzen. Die beiden Abkömmlinge einer milliardenschweren Tabak-Dynastie setzen mit kontrovers anmutenden Lebensweisheiten stets neue Akzente, die selbst hartgesottene Grüne erzittern lassen.
Ricarda Lang verfolgt ihre Ziele – man möchte beinahe sagen – mit dickfelliger Gelassenheit konsequent und kaum durchdacht und lässt sich nicht von ihren Visionen einer besseren Welt abbringen. „Auch wenn wir die Klimaziele nicht sofort erreichen, müssen wir alles tun, dass wir Politiker überleben.“
So verteidigt sie unter Einsatz geballter Weiblichkeit vehement alternative Aktionen. Selbst die Klebeaktionen militanter FFF-Aktivisten (Fridays for Future) auf Bundesstraßen und Autobahnen. Unangemessener Kritik von aufgebrachten Autofahrern begegnet Ricarda Lang temperamentvoll und mit wogender Oberweite. Auch als ein Journalist den provokanten Slogan der Bewegung rezitiert, schmettert die blutjunge Politikerin alle Einwände ab.
Internes ZITAT: „Klebt der Arsch erst auf dem Pflaster – ist es aus mit dem Desaster.“ Mit dem Desaster sind aus der Sicht von FFF die halbherzigen Bemühungen unserer Regierung hinsichtlich der Erderwärmung und der Erreichung der 1,5-Grad-Ziele gemeint. „Auch mit Patex kann man Zeichen setzen, die durchaus gerechtfertigt sind. Im Übrigen setzt die Polizei nur geringe Mengen Lösungsmittel ein, um die Erdabkühlungs-Aktivisten umweltschonend und verletzungsarm vom Straßenpflaster zu befreien, so Ricarda Lang.
„Wir müssen nicht nur Klima völlig neu denken“, erklärt sie weiter. "Auch die sich ständig ändernden Wetterlagen in Deutschland geben Anlass zur Sorge." Ricarda Langs Ideen hierzu sind ebenso spektakulär, wie innovativ und entsprechen voll und ganz dem grünen Parteiprogramm. Ähnlich wie beim Ausstoß von CO2-Emmissionen sollten nach Ricarda Langs Überzeugung in Zukunft auch Wind-Zertifikate an den internationalen Börsen gehandelt werden können.
Jeder Bürger, der sich in seinen Garten ein 100 Meter hohes Energie-Rad stellt, kann sich an der Börse mit Süd-, West- oder Nordwind eindecken und den Energie-Überschuss an seine Nachbarn verkaufen. Die Skalierung von Wind-Optionen reichen von lau bis Orkanstärke und werden je nach Ergiebigkeit abgerechnet. Mit einem strikt einzuhaltenden Ostwind-Embargo würde man auch gleichzeitig für die Ukraine ein solidarisches Zeichen setzen.
Man kann mit Fug und Recht behaupten – die Grünen sind derzeit die einzige Kraft im politischen Berlin, die unserem Leben eine neue aber auch unbekannte Qualität bescheren werden.
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