Ordnung, Sauberkeit, Disziplin und Strenge, das sind die
Schlagworte, die in italienischen Großstädten eine Renaissance erleben. Italien
erfährt gerade einen nie dagewesenen Rechtsruck und der Ruf nach dem Duce wird
mehr und mehr salonfähig. Nach Gründen muss man nicht lange suchen. Die
italienische Bevölkerung hat die Flüchtlinge satt. Übersatt…! Merkel und
Europa, das sind die neuen Feindbilder. Die Untätigkeit der Europapolitiker,
mit umsetzbaren Lösungen einzugreifen, erzeugt mittlerweile Wut und Ablehnung.
Junkers und Merkel sind zum „roten Tuch“ Italiens geworden.
Brüssel lässt Italien nach wie vor mit dem Problem alleine,
auch wenn hi und da ein paar Hilfs-Tropfen auf die heißen Pflaster der
Hafenmolen von Porto Empedocle, Siracusa oder Genua tropfen. Zwar kommen die
arabischen Ankömmlinge nicht mehr in diesen Massen und werden auch nicht mehr
zu zehntausenden aus dem Mittelmeer „gerettet“ und an italienischen Stränden
abgeladen, dennoch sind es immer noch zu viele. Nichtsdestoweniger fischen
NGO's immer noch zuhauf Flüchtende aus den Küstengewässern Syriens und Libyens
und bringen sie in Italiens Häfen. Italiens Bürger sind extrem genervt und
müssen Merkels Politik mit dem schwammigen Umgang von „Obergrenzen“,
„Richtwerten“ und „Familiennachzug“ ertragen, die als Botschaft nach wie vor
ein motivierendes Signal nach Afrika senden. Sie empfinden Merkels Haltung als
eine Bevormundung des eigenen Landes.
Es beißt die Maus keinen Faden ab, die Gestrandeten
hinterlassen, kaum angekommen, Berge von Unrat, bringen extreme Kriminalität,
liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, und verbreiten Unsicherheit und
Angst. Sie gelten als die Zerstörer des Tourismus und der Gastronomie.
Vandalismus ist an der Tagesordnung. Zur aufkeimenden Wut gesellt sich das
Unbehagen, weil viele der Gestrandeten in den angestammten Geschäften der Mafia
konkurrieren, was zu brutalen Reaktionen der Cosa Nostra führt. In manchen
Stadtgebieten von Palermo werden die „Eindringlinge“ entweder gejagt wie die
Hasen und auf offener Straße liquidiert oder sie arbeiten für die „ehrenwerte
Gesellschaft“.
An Urlaubsstränden stehen ganze Bataillone von Händlern, die an Touristen ihren Schund verhökern. Die Hafengegend Genuas ist für Anwohner kaum noch zu ertragen, sie fühlen sich fremd und jeder Besucher dieser wundervollen Stadt würde nach einem Besuch behaupten, nicht auf europäischem Boden zu stehen. Brindisi gleicht mittlerweile einer afrikanischen Großstadt und in Bari wird am Hafen überwiegend arabisch gesprochen.
An Urlaubsstränden stehen ganze Bataillone von Händlern, die an Touristen ihren Schund verhökern. Die Hafengegend Genuas ist für Anwohner kaum noch zu ertragen, sie fühlen sich fremd und jeder Besucher dieser wundervollen Stadt würde nach einem Besuch behaupten, nicht auf europäischem Boden zu stehen. Brindisi gleicht mittlerweile einer afrikanischen Großstadt und in Bari wird am Hafen überwiegend arabisch gesprochen.
In Rom okkupierten 800 Migranten in der Innenstadt an der
Piazza Indipendenza einen Wohnblock. Die italienische Polizei teilte mit, dass
die Flüchtlinge sich geweigert hätten, von der Stadt angebotene Unterkünfte zu
nutzen. Die Räumung sei wegen Sicherheitsbedenken durchgeführt worden, weil
Gaskocher und andere leicht entzündbare Gegenstände auf Straßen ein Risiko für
die Anwohner darstellten. Bei der Räumung des Platzes hätten die Flüchtlinge
Gaskanister geöffnet und die Einsatzkräfte mit Steinen und Flaschen beworfen.
Auch Pfefferspray sei gegen die Polizei verwendet worden.
Wie ernst die Lage ist, hat die deutsche Politik noch gar
nicht begriffen. Überall, auch auf dem Festland in Rom, Neapel, Florenz oder
Venedig braut sich etwas zusammen. Dort wird ein „Geist“ gerufen, den man nur
schwer wieder loswerden wird. Erinnerungsstücke
an Italiens Ex-Diktator Benito Mussolini und die Verherrlichung der
Faschistenzeit sorgen in Italien immer wieder für Ärger. Erst diese Woche
erntete ein Bäcker in Süditalien Empörung: mit einer Hitler-Torte.
Fußballspieler Paolo Di Canio mit neofaschistischem Gruß |
Im Juli sorgte ein in "Duce-Strand" umgetaufter
Flecken für internationale Schlagzeilen. Ein großes Schild mit Mussolinis
Konterfei warnte die Besucher schon beim Eintritt: "Antidemokratische
Regime-Zone. Wem’s nicht passt, der soll sich verpissen". Damit aber nicht
genug. Entlang des Pfads, der zum Meer führt, sind Holztafeln mit weiteren
faschistischen Parolen aufgestellt: "Regeln: Ordnung, Sauberkeit,
Disziplin, Strenge"; "Strandservice nur für Kunden, wer nicht
pariert, der kriegt eine drauf." Die Bagatellisierung dieser
"Re-Faschistisierung" seitens der Bevölkerung allerdings ist weit
beängstigender. Das zeigt der Fall von "Punta Canna", einem Strandbad
in Chioggia, nicht weit von Venedig.
Im Schatten der Sonnenschirme hörte man Duce Lobpreisungen.
Der Betreiber Gianni Scarpa, ein bulliger 64-jähriger mit gelbem Stirnband und
einer Sammlung von Duce-Devotionalien in seinem Büro, verteidigt seine
Einstellung vor laufenden Kameras, obwohl in Italien die Verherrlichung des
Faschismus strafbar ist. Doch er ist nur einer von Vielen, die nach einem
starken Mann suchen. Nein, sie rufen nicht mehr nach Merkel, sie rufen auch
nicht mehr nach Europa. Im Gegenteil.
Die Rechte wird immer mutiger. Allein in den ersten sieben
Monaten des Jahres verübten sie neun Angriffe, sprich Anschläge gegen Migranten
oder Stadtverwaltungen, die ihnen eine Unterkunft zugewiesen hatten. Die
Wochenzeitung "L’Espresso" veröffentlichte Ende Juli ein Dossier über
"Nazitalia". Ein Vorfall in Pistoia mit dem Priester Matteo Salvini
steht mittlerweile als paradigmatisch für den Vormarsch der Rechten in Italien.
"Die Kirche ist das erste Feldlazarett", so predigte Don Massimo von
der Empore und scheute sich nicht, die Flüchtlingspolitik der Regierungen Italien
und Deutschland massiv zu kritisieren.
Die Stadt Pistoia war bis vor kurzem eine der letzten
Hochburgen des Mitte-Links Lagers, daher auch der Spitzname "Pistoia la
rossa". Doch bei den letzten Gemeindewahlen vor zwei Monaten gewann,
unterstützt von der rechten Partei Fratelli d’Italia, Lega Nord und Berlusconis
Forza Italia der Kandidat Alessandro Tommasi, selbst einmal Mitglied der
Rechten Partei Alleanza Nazionale. Da braut sich Düsteres zusammen und keiner
sieht hin. Die rechtsextreme Partei Forza Nuova hat jedenfalls
einen Marsch auf Rom angekündigt - wie vor 95 Jahren bei der Machtergreifung
Mussolinis.
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