Direkt zum Hauptbereich

Die Gesundbeter der Flüchtlingskrise


Die meisten modernen Heilsbringer bringen in der Regel mehr Unheil als Nutzen, das ist eine allzu bekannte Lebenserfahrung. Am Mittwoch saßen sie wieder zusammen, unsere Koryphäen des politischen Pragmatismus. Horst Seehofer (CSU), Peter Altmaier (CDU) und Hubertus Heil (SPD) strickten mit heißer Nadel an einem Einwanderungsgesetz, das seit mehr als 20 Jahren in Deutschland angedacht aber nie realisiert wurde. Doch jetzt haben sie es eilig.


Der Wählerdruck auf die Parteien ist inzwischen so massiv geworden, dass sie unter der hiobschen Last unwilliger Wähler endlich einen erfolgreichen Arbeitsnachweis erbringen müssen. Schließlich steht auch die GroKo auf dem Spiel. Die Pressekonferenz, bei der das Ergebnis nächtlicher Sitzungsstunden hochkarätiger Denker und Lenker offeriert wurde, könnte man mit einer in Geschenkpapier verpackten Täuschung vergleichen. Mit bedeutsamem Gestus und stolzem Timbre in den Untertönen wurde uns in phantasievoller Semantik ein Durchbruch bei der Lösung des Migrationsproblems beschrieben.

Flüchtlinge sollen in Zukunft den Fachkräftemangel in der Industrie lindern, indem unsere Regierung abgelehnte Asylbewerber, die eine Arbeit haben, ein Bleiberecht erhalten. Im Brustton maximaler Seriosität begründeten die drei Polit-Strategen Seehofer, Altmaier und Heil vor den Journalisten ihren Ansatz. Viele Unternehmen suchten verzweifelt aber erfolglos nach Fachkräften. Um den Arbeitskräftemangel der Industrie zu lindern, sollte man auf fachkundige Migranten setzen, um Produktionsausfälle zu vermeiden.

Alle Wetter. Bislang war mir nicht bekannt, dass die angesprochene Zielgruppe hoch qualifizierter Sozialhilfe-Empfänger willens und in der Lage wären, den Produktionsengpass der Industrie und des Handwerks dank ihrer Qualifikation wieder auf Vordermann bringen könnten. Immerhin klingt die Argumentation unserer politischen Top-Elite erfolgsversprechend. So heißt es: „Asylsuchenden, deren Antrag abgelehnt wurde, die aber entweder schon während des Verfahrens einen Job gefunden haben oder aus humanitären Gründen nicht ausgewiesen werden dürfen, soll die Erlaubnis zu einer längeren, oder auch dauerhaften Niederlassung und Erwerbstätigkeit in Deutschland gewährt werden.

Besonders erheiternd jedoch war die hoffnungsschwangere Fundierung unseres Stephan Heil. „Mit dieser Lösung kann "praktisch", "lebensnah" und "pragmatisch" allen geholfen werden: sowohl den abgelehnten, aber gut integrierten Asylsuchenden als auch den um Fachkräfte ringenden Unternehmen. Humanitäre Erwartungen und ökonomische Interessen gehen Hand in Hand.“ Mit anderen Worten: Wer in Deutschland keine Chance auf Asyl hat, muss das Verfahren möglichst lange verzögern, indem er so tut, als bemühe er sich um Arbeit. Man darf gespannt sein, wie das funktioniert.

In den Herkunftsländern außerhalb der Europäischen Union dürfte die Gesetzesänderung als Einladung ankommen: Wer es irgendwie schafft, nach Deutschland zu kommen, hat gute Chancen, auch bleiben zu dürfen. Insofern dürfen wir uns darauf gefasst machen, dass noch viele, sehr, sehr viele kommen werden. Potentielle Arbeitgeber werden sich freuen, vor allem jene, die immer wieder einen Fachkräftemangel beklagen und in der Zuwanderung ein willkommenes Zusatzangebot an Arbeitskräften sehen. Man fasst sich an den Kopf, wenn man sich anhören muss, was sich unsere Regierenden so alles ausdenken.

Es klingt wie ein idiotischer Treppenwitz deutscher Geschichte. Wie stellen sich Seehofer und Konsorten vor, aus abgelehnten Asylsuchenden jene hoch qualifizierten Fachleute und Arbeitskräfte machen zu wollen, die unsere Wirtschaft so dringend braucht? Hubertus Heil weiß halt, wie er das anstellen wird und setzte noch einen drauf. Er sei mit der Lösung „uneingeschränkt zufrieden und einverstanden“ und hoffe so, den Fachkräftemangel zu lindern. Unsere Migranten würden dann zur Stabilisierung des Renten- und Sozialsystems beitragen und man könne mit diesem neuen Weg die illegale Migration zurückdrängen. Ah ja. Glücklicherweise glauben fast alle Bürger an den Weihnachtsmann und den Osterhasen.

Ein weiteres Highlight überragender Denkleistung scheint mir das weitere, geplante Prozedere zu sein: Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten sollen künftig Karriereschritte in Deutschland vollziehen und zur Arbeitsplatzsuche für sechs Monate nach Deutschland einreisen dürfen. Voraussetzung dafür sind neben einer qualifizierten Ausbildung auch deutsche Sprachkenntnisse, die für die angestrebte Tätigkeit notwendig sind. 

Ich sehe es kommen: Zigtausende von Einreisewilligen aus dem Senegal, Jemen, Afghanistan oder Marokko werden in ihrem Land die anspruchsvollen Bildungsstätten stürmen, deutsch lernen und sich binnen kürzester Zeit in ihrer Heimat so gut qualifizieren, dass sie aus dem Stand heraus einen hochtechnisierten Arbeitsplatz bei VW oder Siemens antreten können. Oh Herr, lass Abend werden, sollten sie die deutschen Bürger bereichern wollen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wieder ein Attentat - die schaurigen Wahrheiten der Medien

Ganz Österreich ist angesichts einer furchtbaren Amoktat zutiefst erschüttert. Die Bilanz bis heute: Elf Tote. Dreißig Personen wurden teils schwer verletzt. Ein 21-jähriger Täter richtete gestern Vormittag in der Grazer Oberschule BORG (Bundesoberstufenrealgymnasium ) ein Massaker an.  Der ehemalige Schüler war mit einer Schrotflinte, - eine funktionslose Rohrbombe fand man bei ihm zu Hause -, und einer Pistole in die Schule eingedrungen, gab 40 Schüsse in zwei Klassenzimmern ab und wurde später von den österreichischen Spezialkräften "COBRA" leblos in einer der Schultoiletten tot vorgefunden. Der Amokläufer tötete drei Abiturienten in einer 8. Klasse sowie ein jugendliches Opfer und eine Lehrkraft vor der Schule. Eine weitere erwachsene Frau erlag am Abend in einem Krankenhaus ihren Schussverletzungen. Mindestens ein Tatort soll früher das Klassenzimmer des Amokschützen gewesen sein. Aus einer Pistole und einer Schrotflinte, die er legal besaß, feuerte er um sich, offen...

EU – der Sargnagel des deutschen Niedergangs

Wenngleich sich die deutsche Politik und ihre hörigen Medien im vorauseilenden Gehorsam den pervertierten EU-Vorgaben aufopferungsvoll hingeben, gerät das Konstrukt der EU immer mehr ins Wanken. Uschis verzweifelter Versuch, ihre Macht als EU-Ratsvorsitzende in ihrem Herrschaftsbereich auszubauen, erinnert an das Babylon 500 v. Chr. und die Zeiten von Nebukadnezar. Der nämlich hat, wie heute die Uschi, seine tributpflichtigen Länder mit fatalen Knebelverträgen, Vorschriften und ruinösen Abgaben überzogen.   Und wer da glaubt, die Geschichte Babylons könnte nicht noch übertroffen werden, der richte seinen Blick auf Ursula von der Leyen. Das Mantra des europäischen Gedankens und der starken Gemeinschaft zeigt schwere Auflösungserscheinungen, die mit jeder neuen Nachricht aus dem übelriechenden Sumpf der Brüsseler Beamtenkloake weiter erschüttert wird. Jetzt sind Dutzende von Geheimverträgen und fragwürdige Vereinbarungen bei der EU-Kommission aufgetaucht, aus denen hervorgeht, dass...

Deutschland – Das Eldorado für Sozialgäste, die besser leben wollen

Als wenn wir es nicht alle schon lange geahnt hätten! Deutschlands Sozialkassen werden seit Jahren systematisch in einem Maße ausgeplündert, dass den Menschen mit kleinen und kleinsten Renten die Augen tränen würden. Es ist ein Thema, das von unseren ach so sozial-engagierten und bunt-humanistischen Politikern vorsätzlich und ganz bewusst ignoriert und dem Fokus unserer staatsaffinen Medien bewusst entzogen wurde und immer noch wird. Plötzlich und unvermittelt, da die Haushaltskasse des Bundes anämisch ist und unser „Sozialstaat“ nur noch mit nagelneuen "Sondervermögen" über die Runden kommt, stellt Bärbel Bas mit schreckensbleicher Miene fest, dass Schutz und Hilfe suchende Sozialgäste aus fernen Ländern, die uns partout nichts angehen, den Deutschen nicht nur auf der Tasche liegen, sondern uns auch höchst fantasievoll, trickreich und kaltschnäuzig aufs Kreuz legen. Die dreisten Raubzüge unserer Schutzbefohlenen auf deutsche Sozialkassen sind zwar nicht neu, wurden aber i...