Ein geflügeltes Wort sagt: Es wird niemals mehr gelogen als
vor der Wahl und nach der Jagd… Es ist wieder soweit. Schmierenkomödien und
Farce stehen auf dem Veranstaltungskalender. Schon jetzt legen sich die
Parteien ins Zeug und spielen unter Missachtung wirtschaftlicher und sozialer
Bedürfnisse den Theaterbesuchern ihre neuesten Ammenmärchen vor. Leider in
mittelmäßiger Besetzung. Ihre Kostüme tragen sie wie Monstranzen vor sich her.
Rot, grün, gelb und schwarz schillern sie. Den Kombinationen, außer AFD, sind
keine Grenzen gesetzt. Wie geklonte Schafe blöken die Anführer der
Partei-Lemminge ihre auswendig gelernten Worthülsen ins gelangweilte Publikum
und behaupten allen Ernstes, sich qualitativ vom gegnerischen Mimen zu
unterscheiden. Ich sehe es kommen, die Wähler werden auch in dieser
Legislaturperiode wieder in der Wahlurne beerdigt.
Dabei hätten es die Wähler so leicht, wenn sie sich darüber
im Klaren wären: Politiker brauchen jeden Wähler, die Wähler aber nicht jeden
Politiker. Nun unterstelle ich den meisten Berufs-Schwätzern nicht gerade
überragende geistige Fähigkeiten. Vielmehr scheint es mir in deren Köpfen
übersichtlich zuzugehen. Inhaltsleere Beteuerungen, die schwer nach
Massenverblödung klingen, haben Hochkonjunktur, weswegen sich sogar Schulz der
Bärtige zutraut, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Allerdings backt er in
diesen Tagen wieder kleinere Brötchen. Er möchte gerne den Parteivorsitz
behalten, wenn‘s nicht klappt. Aber wie ich die SPD kenne, wird sie bei
Misserfolg den Buchhändler zum Teufel jagen.
Aber noch hofft er. Um seinen Siegeswillen nachhaltig zu
dokumentieren, lässt er sich – welch genialer Schachzug -, leutselig auf
Baustellen sehen und in Kinderhorten mit den Kleinen auf dem Arm ablichten.
Dass er sich im Anschluss nicht mit kuschligen Katzenbabies im Tierheim zeigt,
scheint mir ein leichtsinniger Umgang mit potentiellen Wählerstimmen zu sein.
Immerhin, Siggi mischt sich jetzt in den Konflikt zwischen der USA und Nordkorea
ein, und ermahnt „Kim Kong Un“ und Donald Trump zur Mäßigung. Das ist ungefähr
so, als würde ein Rehpinscher eine Horde Bernhardiner anpissen wollen. Kim Kong
Un und Trump werden ihm etwas husten.
Wir schaffen das, ruft Angela währenddessen und lässt in
stillen Nächten Flüchtlinge klammheimlich an Bayerischen Grenzen abholen,
während Siegmar der Pausbäckige dem Wahlvolk den Führerscheinentzug für säumige
Unterhaltszahler als ultimative Problemlösung verkauft. Nun ja, begüterte
Politiker, die hätten kein Problem damit. Sie haben Dienstfahrzeuge mit
Fahrern. Würden solche Leute dennoch keinen Unterhalt zahlen, könnte man auch
gleich den eingestellten Chauffeuren den Führerschein mit entziehen. Das dumme
Geschwafel in Parteizentralen feiert fröhliche Urständ.
Urlaubsgestählt kämpft sich Schulz immer wieder an die
Front und versucht mit verbesserungswürdiger Rhetorik den wählenden
Massenverkehr in bunt ausgeschilderte Sackgassen umzuleiten. Aber nur einer
kennt die schönsten Sackgassen. Anton Hofreiter. Er wirft seine Haarpracht nach
hinten und sich selbst in Pose. Wir verbieten sämtliche Autos mit
Verbrennungsmotoren – wir gestalten Umwelt, schützen Gelbbauchunken und
Maikäfer. Im Gefecht der Wahlkämpfe erfahren wir aber von gefälschten
Lebensläufen, unrechtmäßig erworbenen akademischen Titeln oder plötzliche
Parteiwechsel. Ich will gerne einräumen, Wahrheiten, die den Bürger irritieren
könnten, muss man ja nicht unbedingt noch vor der Wahl zum besten geben. Zum
Beispiel, das der Grüne Regierungschef Wilfried Kretschmann trotzdem einen
Diesel fährt.
Kommen wir zur Integration der Refugees. Sie wurde zur
nationalen Aufgabe erklärt. Zur Untermauerung dieser großspurigen Ankündigungen
wurden Kompetenzteams bemüht, obwohl man in den Parteien wissen müsste, dass eine
solche Bezeichnung der Teams auch der Kompetenz bedürfen. Wie kompetent die von
sich überzeugten Polit-Akteure sind, wenn es um Ausweisungen geht, haben sie
hinreichend bewiesen. Sieht man sich die Mitglieder der Experten-Gremien an, so
kommen erhebliche Zweifel auf. Mir scheint, da wird die Gabe wichtigtuerischer
Selbstdarstellung mit fundiertem Sachverstand verwechselt. Ich meine, da es bei
den Wirtschaftsflüchtlingen nicht hinhaut, sollte man ernsthaft überlegen, wie
man die verantwortlichen Politiker loswird.
Keine noch so dämliche Talkshow wird ausgelassen, um
wohlklingende Worthülsen in die Welt zu setzen. Mich wundert gar nichts mehr -
heutzutage schaffen es Profilneurotiker, Frauentauscher und die Trovatos ins Fernsehen, weshalb nicht auch Politiker.
Immerhin finden sich ja auch genügend Teilnehmer für Big Brother oder
Dschungelcamp. Hemmungsloser Narzissmus ersetzt Bildung, Fachwissen und
Berufserfahrung. Macht ja nichts, solange ein unterbelichteter
"Politstar" das Volk der Dieselfahrer für mindestens ebenso dämlich
hält wie er selber ist, solange glaubt er an seine Botschaften. Dobrindt ist,
was seine Rolle als oberster Aufseher des Bundes-Diesel-Amtes angeht, geradezu
ein Paradebeispiel für inkompetente Dämlichkeit.
Es ist geradezu beängstigend, mit welcher Inbrunst
professionelle Phrasendrescher etablierter Parteien Sinnentleertes
aneinanderfügen und sich den Nimbus der Allwissenheit und Redlichkeit
verleihen. Ich bezweifle, dass fünf Prozent der Entscheider in unserer Regierung
überreißen, wie man mit der Flüchtlings- Euro- oder Abgaskrise umgehen könnte
und welche Konzepte greifen. Dass sie schon seit Jahren von den Börsen, der
mächtigen KFZ-Industrie und den Banken an der Nase durch die Arena gezogen
werden, haben sie bis heute noch nicht begriffen.
Als seien die Steuereinnahmen Eigentum unserer Minister,
setzen sie mit einer unerträglichen Selbstverständlichkeit Milliardensummen in
den Sand. Hauptsache, den Flüchtlingen geht es gut, die Industrie kann
unbeschadet bescheißen und der Autofahrer zahlt brav die Rechnung, alles andere
scheint Nebensache zu sein. Das zögerliche Zurückrudern und Differenzieren wird
angesichts der Flüchtlingsströme, die in Italien anlanden, und angesichts der
KFZ-Potenz unserer Autohersteller, immer lächerlicher.
Nur nichts verkehrt machen, bloß keine schlechten Bilder
und um jeden Preis vorm Bildschirm kompetent wirken. Es ist stets das gleiche
Schauspiel. Auf der politischen Bühne starten Minister als Adler und landen auf
der Realebene als Spatz. Nur bei der SPD und den GRÜNEN ist es ein wenig
anders, dort fallen die Polit-Eliten gleich tot vom Himmel. Möge der ehrlichere
Lügner die Wahl gewinnen. Die Kardinalfrage, die ich mir stelle: Weshalb wählt
ihr immer noch diese toten Vögel?
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