Das ist doch wieder mal `ne Nachricht: vor wenigen
Wochen durfte der bundesdeutsche TV-Konsument erfahren, dass Bundeswehrpiloten nicht
mehr auf dem hochgerüsteten TIGER, sondern auf Hubschraubern des ADAC
ausgebildet werden. Gestern teilte Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter
des Bundestags mit, dass internationale Einsätze der Bundesmarine eine Illusion
seien. Unsere Marine "dürfe an keiner neuen maritimen Mission für
Nato, EU oder UNO teilnehmen". Na, wundervoll. Dann können unsere
Marinisten in den Kasernen endlich wieder Halma oder Skat spielen.
Dass solche Statements in unseren Sendern eher unter „ferner
liefen“ ausgestrahlt werden und wenn doch, dann maximal als Randnotiz dem Volk zur
Kenntnis gebracht werden, ist kein Skandal, das nenne ich Täuschung der Bürger.
Schwamm drüber. Viel wichtiger scheinen unseren Politikern Selbstzerfleischungsarien
und suizidalen Parteiorgien zu sein, um aus ihrem Koalitionsdesaster eine
Regierung zusammen zu schustern, die vermutlich kaum 2 Jahre überstehen wird. Was schert
es die verantwortlichen Politiker, ob sich unsere Soldaten in Mali, Sudan,
Afghanistan oder sonstwo mit Gerätschaften herumschlagen müssen, die man getrost
verschrotten könnte.
Ganz nach dem Motto: Nie wieder Krieg, beschwerte sich
beispielsweise ein Hauptfeldwebel persönlich bei Uschi, der Ministerin. Er
fragt, warum fast 6.000 Geländewagen vom Typ Wolf ausgemustert werden, ohne
dass Ersatz bereitsteht. Er klagt weiter über die Mängel an „praktischer,
sinnvoller, zeitgerechter persönlicher Ausrüstung“. Die Folge: Die Soldaten
beschafften sich die wichtigsten Utensilien privat im Army Shop, für „im
Schnitt 500 Euro im Jahr“. Nun ja, Hauptsache, in Mali, Somalia, Sudan,
Afghanistan oder sonst einem Einsatzort werden Terrororganisation von
deutschen, russischen und amerikanischen Waffenlieferanten optimal ausgerüstet,
damit er im Zweifelsfall mit unseren Soldaten besser fertig wird.
Noch hat sich unsere Kanzlerin noch nicht geäußert, ob
Frau Von der Leyen erneut die Verteidigungsministerin gibt. Man muss das
Schlimmste befürchten. Denn, so warnte der Wehrbeauftragte: "Der Marine
gehen die einsatzfähigen Schiffe aus." Gründe seien ein Ersatzteilmangel,
der zu jahrelangen Werftaufenthalten führten, sowie ein Bürokratiemonster, das eine
zügige und vorausschauende Planung verhindere. "Es gibt zu viele
Zuständigkeiten auf der Ämterseite, Personalmangel und Zulieferfirmen, die sich
gern so lange wie möglich an einmal erteilten Aufträgen festhalten."
Flottenverbände sind nicht einsatzfähig, weil eine
Ölpumpe, ein Hydraulikventil oder eine verbogene Schraube nicht ersetzt werden
kann. Welch ein Armutszeugnis. Während immer mehr Offiziere nur noch frustriert
Dienst schieben, lobt Frau Von der Leyen ihre Truppe und deren Einsätze über
den grünen Klee. Hat ihr noch niemand mitgeteilt, dass ihre Bundeswehr über
alle Waffengattungen gesehen nur 30 bis 70 Prozent ihrer Waffensysteme
einsetzen kann? Der Rest ist defekt und wartet auf Reparatur.
Stattdessen völlig antiquierte Ausbildungsmethoden.
Ein Leutnant, der seine Truppe solange Liegestütze und Kniebeugen machen lässt,
bis einige ohnmächtig zusammenklappen, scheint ein guter Ersatz für
einsatzfähige Gerätschaften zu sein. Seit neuestem plagt die Truppe dazu noch ein
„Compliance Management System“, eine Erfindung unserer Ministerin. Nichts
braucht eine Truppe mit klaren Befehlsstrukturen weniger als das. Schon jetzt
seien Kommunikationswege, die vor jeder Entscheidung einzuhalten sind, viel zu
lang und kosten zu viel Zeit.
Die Bundeswehr verfügt über ein riesiges Arsenal defekter
Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe. Ein verschwindend kleiner Teil
davon ist derzeit einsatzfähig. Dutzende Einsätze im Ausland haben
das Material verschlissen. Aber dass den
Werkstätten Personal und Ersatzteile fehlen, ist mehr als nur eine Lachnummer. Sie
sind der Beweis für fehlende Kompetenz an der politischen Führungsspitze im Verteidigungsministerium.
Im Falle des Eurofighters hatte man zwar neue Waffen gekauft, aber nie genug
Nachschubteile bestellt. Bis zu 70 Prozent teilweise veralteter Waffensysteme
der Bundeswehr stehen kaputt in irgendwelchen Häfen, Kasernen oder Werkstätten herum.
Derzeit verfügt die
Bundesmarine über nicht ein einziges funktionsfähige U-Boot. Sie liegen
allesamt auf Trockendocks, während die Matrosen in den Bäuchen der schwimmenden
Festungen so tun, als seien sie in der Nordsee auf Patrouillenfahrt. Vorteil:
Sie können während ihres Dienstes nicht absaufen, was ja auch schon eine
vernünftige Perspektive ist. Blicken wir zurück. Vor knapp zwei Jahren war die
gesamte Truppe mit dem Standardgewehr G 36 von Heckler & Koch ausgerüstet,
mit dem der Soldat garantiert danebenschoss, sollte er tatsächlich einmal ein
Ziel anvisiert haben.
Ob das Transportflugzeug A400M oder der Schützenpanzer
Puma – immer wieder sorgen defekte Waffen der Bundeswehr für
Schlagzeilen. Teilweise sind die Waffen bereits so alt, dass es für sie
gar keine Ersatzteile mehr gibt. Der Hubschrauber Sea King beispielsweise kann
nur noch durch "unkonventionelle Ersatzteilgewinnung" repariert
werden, wie es im Bericht des Generalinspekteurs heißt. Was bedeutet, dass die
Bundeswehr ihre Flotte nur noch am Leben erhalten kann, indem sie in anderen
Ländern ausgemusterte Hubschrauber dieses Typs kauft und ausschlachtet.
Tja, jetzt will Frau von der Leyen die Bundeswehr mit
mehr Sold und einer 41-Stunden-Woche attraktiver machen. Glaubt sie allen
Ernstes, dass sich ein Soldat, egal, ob in der Luft, zu Wasser oder im Gebüsch,
wegen eines höheren Soldes lieber erschießen lässt? Ich sage, das ist zum Scheitern
verurteilt, solange Probleme wie Ausrüstungsmängel und Frust grassieren. Es
wäre besser, einen Fremdkörper wie Ursula aus der Truppe zu entfernen, als eine
flügellahme Arme an unzureichenden Waffen auszubilden.
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