Die Auftritte vor Angela Merkels Wohnung waren legendär. Ein Stockwerk unter ihrer Berliner Wohnung mussten sich sämtliche Büro-Angestellten eines Dienstleisters auf der Straße versammeln und applaudieren, wenn Angela einen besonderen Termin hatte und vor die Haustür trat. Action: Die Jubeltruppe schwenkte Fähnchen, dann klackerten die Schnellauslöser von zwei Dutzend Linsen.
Die "verpflichteten Claqueure" durften nach getaner Arbeit wieder an ihre Schreibtische und Angela verschwand wieder hinter der Tür. Den Rest mit euphorischem Begleittext erledigten die Redaktionen der Fernsehsender. Doch je spektakulärer der Hintergrund, desto höher die Aufmerksamleit.
Wenn dann die grüne "Friedensaktivistin" Annalena das G3 anlegt und den Russen ins Visier nimmt, liegen die Regierungs-Fotografen auf der Lauer, damit sie nicht verpassen, wie ein tschetschenischer Agressor lehrbuchhaft ins Gras beißt. Was tut man nicht alles, um dem blutigen Krieg einen humanistischen Anstrich zu verleihen. Annalena verteidigt nicht nur den Ukrainer, sie verteidigt geradezu heldenhaft auch unsere Demokratie. Die Kolatteralschäden erfrorener Rentner zuhause muss man leider in Kauf nehmen. Das muss uns die Demokratie und die Freiheit wert sein.
Minister Altmeier radelte medienwirksam ganze 100 Meter vom Auto bis vor den Bundestag, begleitet von einem Dutzend Fotografen. Doch was Altmaier recht war, ist bei den Grünen Standard. Pressetermine, Radweg-Einweihungen, Fake-Session mit Öko-Touch, CO2-Partys mit Ministern werden stets mit Fahrrad inszeniert. Fronteinsätze unsere Regierungsspitze an der russisch-ukrainischen Gefechtslinie erfordern allerdings einen etwas größeren Aufwand.
Es gibt kaum ein grünes Sektenmitglied, das dieses Affentheater ungenutzt, und medial aufgepeppt, verstreichen lässt. Wenn schon das eigene, politische Image kaum das eines türkischen Autohändlers in einem Berlin-Neuköllner Hinterhof erreicht, soll wenigstens dem Volk das gute Beispiel eines umweltbewussten Politikers suggeriert werden, der es ernst mit der Rettung der Welt, des Klimas und unserer Atemluft meint. Selbst der hirnlose Grünen-Nachwuchs spannt die Medien für sich ein und klebt sich neuerdings auf Straßenpflaster fest oder kippt in Museen Tomatensuppe über alte Meister.
Seht her, ich bin eine von euch, sollen die Bilder transportieren. Doch länger als 3 Minuten dauert dieses verlogene Fraternisieren nicht. Und weil die Show nicht nur auf dem Fahrrad gut funktioniert, werden diese erbärmlichen Veranstaltungen überall dort zelebriert, wo Politiker glauben, den Bürgern suggerieren zu können, sie seien volksnah, verantwortungsbewusst oder gar gesellschaftsmoralisch engagiert. Für wenige Minuten, und nur, solange Kameras und Mikrofone in der Nähe sind, geben sie sich leutselig und spielen die vorbildlichen Kümmerer.
Nicht nur Hochwasserkatastrophen, sondern auch Kriege werden für gute Fotosessions missbraucht. Unsere Politkasper, man kann sie inzwischen nicht mehr anders bezeichnen, posen wie die Influenzer bei Instagram. Im Ahrtal wurde noch über 134 Tote gelacht, in der Ukraine gehts ernster zu. Bevorzugt vor Locations mit rauchenden Trümmern und verwüsteter Umgebung. Fehlen nur noch ein paar verstümmelte Leichen im Hintergrund, um die Szene authentischer zu gestalten. Die Kamera schwenkt hinüber zu zwei ausgebrannten Panzern. Die Regie gibt ein Zeichen. Dann schleifen zwei behelmte Moderatoren in geduckter Haltung ein paar gebrechliche Mütterchen herbei, die in tränenerstickter Stimme vom letzten Raketeneinschlag berichten. Schnitt.
Mittlerweile gibt es kaum noch einen nennenswerten Politiker, der sich nicht schon mindestens einmal für ein Werbefilmchen im ukrainischen Kriegsgemetzel hat ablichten lassen. Ob Kramp-Kuchenbäcker, oder, wir erinnern uns an Frau Nancy Faeser und Hubertus Heil. Sie ließen sich fotogen im gepanzerten Hubschrauber an die Frontlinien fliegen. Es war zwar weit und breit niemand zu sehen, dafür legten sich die Moderatoren ins Zeug und berichteten mit sensationsintonierter Stimme über den mutigen, aber auch notwendigen Besuch. Danach gabs gemeinsam mit Klitschko Schampus und Häppchen auf dem Balkon eines Kiewer Nobelhotels.
Natürlich durfte auch die FDP-Amazone Strack-Zimmermann nicht fehlen. Gleich bei ihrer Ankunft in Kiew wurde sie fachgerecht und kugelsicher verpackt, obwohl zum Zeitpunkt ihrer Landung der Russe nahezu unerreichbar weit entfernt in Lugansk Schützengräben ausbuddelte. Aber darauf kommt es ja auch gar nicht an. Unsere politische Influenzer-Truppe will Botschaften in die Heimat senden und nicht etwa mit Brain und Diplomatie einen Krieg beenden. Die Devise heißt: Lasst Bilder sprechen - Hirn ist da völlig überflüssig. Die Instagram-Mädels wollen schließlich auch nicht mit ihrem knappen Bogner-Outfit einen 5 Grad kalten und kristallklaren Alpensee durchqueren. Da kommt es auf Bauch, Busen, Po an... und natürlich auf die Bogner-Kollektion.
Auch unsere EU-Uschi gab ihr "Stell-Dich-Ein" in der Ukraine. Dieses Mal ohne Helm. Stattdessen gabs Gruselfotos. Ursula besichtigte in gewohnt akkurat geföhnter Betonfrisur in Leichensäcke verpackte Soldaten. Ein Stahlhelm war in ihrem Fall überflüssig, zumal nicht einmal Granatspritter oder Schrapnelle ihren wetterfesten Haarlack durchschlagen können. Fake oder nicht. In Anbetracht der schauspielerischen Leistungen unserer Spitzenpolitiker darf man davon ausgehen, dass auch diese Bilder getürkt, zumindest aber arrangiert waren.
Schnitt. Großaufnahme, Frau Baerbock in kugelsicherer Weste, Stahlhelm und Tarnnetz, umringt von waffenstrotzenden Soldaten im Kampfanzug, während im Hintergrund das Aufnahmeteam explodierende Granaten vom Band einspielen. Auch der Mund-Nasenschutz in "nato-kampf-schwarz" durfte im Kampfgetümmel nicht fehlen, schließlich hätte Annalena das halbe Offizierscorps im Schützengraben mit Covid anstecken können. Immerhin, mindestens so gefährlich wie ein Dumdum-Geschoss oder ein Querschläger. Welch eine verblödete Farce.
Doch der Teufel steckt im Detail. Während bei ihrem politischen Frontbesuch aus dem „off“ phonetisch die Fetzen fliegen und Trümmerteile durch die Luft wirbeln, hat der „Begleitoffizier“ auf seinen Schutzhelm, nicht aber auf seine modische Sonnenbrille verzichtet. Bella Figura auf dem Schlachtfeld, bei gleichzeitigem, schwerem Beschuss vom Russen – ein gelungener Spagat, der dem Bürger zu Hause auf dem Sofa den schieren Respekt vor der Ministerin abnötigen soll. Doch keiner lacht über die Lachnummer. Wahrscheinlich nicht witzig genug.
Der neueste Hit fand gestern statt. Sogar unser Bundespräsident Steinmeier findet seit neuestem Gefallen an der Fake Politik. Nun ja, er war zu Besuch bei Selelnkyj, der telegene Fernsehstar, Berufskomiker und Kriegspräsident. Da war man sozusagen unter sich. Selbstredend im Programm, ein pünktlich durchgeführter, russischer Raketenangriff, der unser Staatsoberhaupt dazu nötigte, sich fluchtartig mitsamt seiner Entourage in den ukrainischen Führerbunker zurückzuziehen. ZDF und ARD waren „live“ dabei, als Frank-Walter, gerade sein Leben retten konnte.
Der
schönen Bilder wegen auch Franky in einer Schutzweste. Ohne Stahlhelm, der Frisur wegen. Wollen wir hoffen, dass der
Bundeswehrflieger reibungslos abheben kann, wenns wieder nach Hause geht und nicht wegen eines Defektes nicht
flugfähig ist. In unserem Land ist schließlich alles möglich. The show must go on, auch in der aktuellen Reality Show "Deutschland vor dem Untergang." Und wir dürfen alle mitspielen.
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Was will Baerbock eigentlich zum Ausdruck bringen ,wenn sie in Kriegsmontur mit einem Schnellfeuergewehr (völlig falsch gehalten ) vor der Kamera posiert ? Bei solchen Bildern müßte sich doch jeder Anhänger der grünen "Friedenspartei " ,insbesondere Grüne der ersten Generation glatt übergeben .Ein Bild kann nicht lügen ? Mag sein aber mit Bildern wird gelogen ,daß sich die Balken biegen.
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