Direkt zum Hauptbereich

Grün-Rote Journalisten-Mathematik hat ihre eigenen Gesetze

Mir schwante etwas Ungutes, als ich um 7 Uhr den Nachrichtensender WELT einschaltete. Schließlich war ich gespannt, wie die Endergebnisse bei den Thüringer Wahlen ausgefallen waren, wurden sie doch noch am Tag zuvor von allen Sendern als wichtiger, ja wegweisender Indikator für die kommenden Landratswahlen eingestuft.

Doch es kam erst einmal nichts, dann das Übliche, - Israel, - Ukraine, - Sylt. Und dann doch noch die Sensation: "Die AfD ist abgeschmiert", hieß es. "Dramatische Verluste bei der gesichert rechtsradikalen Partei. Der Durchmarsch ist gescheitert." Mir stockte der Atem und ich war drauf und dran, den Stimmauszählern Betrug, bösartige Manipulation und den Wahlbeobachtern hinterfotzige Untätigkeit zu unterstellen. Keine der üblichen Grafiken, keine Angaben von Prozentverteilungen…, nichts.

Ich gebe zu, im ersten Augenblick war ich erschüttert, war ich doch bis zu dem Augenblick, als ich mich gestern abend unter die Bettdecke verkroch, felsenfest davon überzeugt, dass die AfD einen großen Sieg erringen würde. Mein panischer Blick in die bunten Blätter der Presse heute beim Frühstückskaffee: BILD - „Wahlkarte schockt Rechtsaußen-Partei! Umfrage-Experten enthüllen brutalen AfD-Absturz.“ Die „WELT“, früher einmal konservativ, blökt ins Volk: „AfD schneidet schlechter ab als gedacht.“

„Verdammt“, denke ich, „was ist in Thüringen passiert?“ Gespannt glotze ich auf den Bildschirm und warte auf bunte Grafiken, Balkendiagramme und Wählerwanderungsgedöns. Nichts. Und dieses „Nichts“ weckte unversehens mein ohnehin schon strapaziertes Misstrauen. Ich schalte um in den „ntv-Sender.“ Und wer erwartet hat, dass mindestens die filigrane Ricarda begeistert mit ihren kurzen Ärmchen im Bildschirm herumfuchtelt und mit überschäumendem Stolz den umwerfenden grünen Wahlsieg gemeinsam mit dem Moderator auskostet, der sah sich getäuscht. 

Sogar Lindner glänzte durch Abwesenheit, obwohl ich fest damit gerechnet habe, dass er sich und seine Mannschaft in Thüringen wortreich bestätigt fühlt. Nichts von alledem. Auch Saskia und Ralle, die sich normalerweise zuallererst mit knackigen Worten und profunden Erklärungen zu Wahlsiegen äußern, vermisste ich schmerzhaft. Irgendetwas war also nicht in Ordnung.

Ich eilte zu meinem Laptop und fahre ihn hoch. Dann erfuhr ich die brutale Wahrheit vom Spiegel-Online: „Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte einen Achtungserfolg in einem Ortsteil namens Bleicherode und im Landkreis Nordhausen gewann der BSW-Kandidat Robert Henning die Wahl des Ortschaftsbürgermeisters gegen eine CDU-Konkurrentin.“ Jedoch immer noch keine Erwähnung der Grünen und auch keine frohen Botschaften über die FDP.

Spontan schoss mir die vage Möglichkeit in den Kopf, dass die beiden Parteien aus Protest gegen „rechts“ bei den Wahlen vielleicht gar nicht erst angetreten wären. Ich verwarf den hoffnungsvollen Gedanken so schnell wie er mir gekommen war. Doch dann stieß ich zufällig auf den ersten grünen „Siegeshinweis.“ GRÜNE – 3,8 Prozent! Mir verschlug es die Sprache - und nicht nur die. 

Wie Schuppen fiel es mir jetzt aus dem Seitenscheitel, als ich mir das Ergebnis der FDP zu Gemüte führte: ganze 2,7 Prozent, also nur knapp von den Grünen geschlagen. Auf der anderen Seite irritierten mich die Pressemeldungen und ich zog in Betracht, dass die Journaille die von Scholz angekündigte Zeitenwende bereits durchlaufen haben könnte und die 26,4 Prozent abgegebenen Wählerstimmen zugunsten der AfD neuerdings als Wahlniederlage gewertet werden.

Das würde in früheren Zeiten, als die Ampel-Mathematik in Thüringen noch nicht eingeführt war, für die AfD einen Zuwachs von 8,7 Prozent im Vergleich zu den letzten Wahlen bedeuten. Bei der Konkurrenz allerdings verzeichnen die Grünen ausgehend von dem Ursprungswert von 7,5 Prozent einen stattlichen Minuszuwachs von 4,3 Prozent, was nach neuestem Berechnungsmaßstab einem Erdrutschsieg ins Untergeschoss gleichkommt. Über die FDP will ich erst gar nicht nachdenken, zumal sie die Grünen mit sage und schreibe 2,7 Prozent um ein Haar überrundet hat, um es einmal in der Sprache der Leichtathletik auszudrücken.

Ich will ja nicht unken, aber wie es scheint, müssen sich die Bürger nicht nur von ihren schönen Öl- und Gasheizungen, den bewährten Dieselautos und ihren Gluten-angereicherten Schweineschnitzeln verabschieden, sondern auch von Pythagoras, Euklid und Thales, von unseren beliebten vier Grundrechenarten mitsamt Dreisatz und Prozent will ich erst gar nicht reden. Die Welt ist für den herkömmlichen Wähler eine andere geworden. 

In Anlehnung an das Alte Testament der Bibel: „Die Letzten werden die Ersten sein“ – so gelten ab sofort die grünen Loser, die gelben Versager und unsere roten Nullnummern als die Dominatoren über die neuen Mehrheitsverhältnisse in diesem Land. Die Medien haben beschlossen: In der Umkehrung liegt die Wahrheit. 

Daher dürfen wahre Wahrheiten auch nicht mehr laut geäußert werden - nämlich die, dass der Wählerwille Schwarz-Blau heißt und die Ampelergebnisse - selbst wenn man sie summiert, einen phänomenalen Schritt nach vorne gemacht haben, nämlich in Richtung Abgrund.  

Und so ist es auch zu erklären, dass keine Führungsfigur der Ampel vor den Kameras und vor der Presse ihre Siege - genauer gesagt, den Aufprall auf dem Boden der Realität über Gebühr feiert. Denn Häme, Schadenfreude oder gar süffisantes Mienenspiel vor den Kameras ist einfach nicht deren Sache. Die Schmallippigkeit der Koalitionsprotagonisten ist bemerkenswert und zeugt von hoher Selbstbeherrschung und Disziplin. Kompliment!

Wie lautete doch gleich der alte DDR-Witz? US-Präsident Ronald Reagan und Sowjet-Parteichef Leonid Breschnew machen ein Wettrennen um den Kreml. Reagan gewinnt mit riesigem Vorsprung. Die Schlagzeilen in der Sowjet-Presse: „Breschnew beeindruckender Zweiter bei Wettlauf – Reagan nur vorletzter!“

Ich wills mal so sagen. Das Wahlergebnis macht Hoffnung!

               ICH BITTE EUCH UM EURE UNTERSTÜTZUNG

Unabhängiger Journalismus ist zeitaufwendig und bedarf solider Recherchen. Dieser Blog ist ein "one-man-business". Wenn ihr meine Arbeit schätzt und unterstützen wollt, nutzt dazu bitte den Spendenlink zu meiner Kontoverbindung. Herzlichen Dank für eure Hilfe. Ohne eure Unterstützung könnte ich meine Berichterstattung nicht in dieser Form aufrechterhalten.


HIER GEHTS ZUM SPENDENLINK

                                                          auch der kleinste Betrag hilft.

 https://politsatirischer.blogspot.com/p/spende-fur-blog.html









Kommentare

  1. Herr Mancini, das war wieder so ein toller Beitrag, vielen Dank.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Razzia - STAATSSCHUTZ beschlagnahmt meine Rechner

Am 17.10. 2024 verschaffte sich der Staatsschutz und die Kriminalpolizei mit drei Mann überfallartig morgens um 6 Uhr meinen temporären Wohnsitz in München. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde ich weder zu einer Befragung bei der Polizei einbestellt, noch wurde mir zuvor ein justiziabler Vorwurf von Seiten der Ermittlungsbehörden gemacht. Allerdings waren die Herren der Polizei so freundlich, die Nachbarn in aller Herrgottsfrühe wach zu klingeln, um sich nach meinem Aufenthaltsort zu erkundigen. Mein Appartement wurde auf Anordnung eines unbekannten Richters (lediglich ein Stempel)   während meiner Abwesenheit, - ich befand mich zu Hause in Castel di Tusa / Sizilien, gewaltsam geöffnet, durchsucht und meine Rechner beschlagnahmt. Die Begründung lautete: „Verwendung von Kennzeichen  verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“ Unübersehbar steht auf meinem Schreibtisch neben dem Computer auch ein Glas voller Schreibstifte, in dem sich auch die Flagge Israels befindet. Nein, es is

Meloni hat die Faxen dicke! Frontalangriff auf von der Leyen.

Es war der berühmte Wassertropfen, der das Fass in Rom zum Überlaufen brachte. Bis zu 36.000 Asylanträge wollte Italiens Regierung pro Jahr prüfen - und zwar außerhalb der EU. Jetzt haben Richter Melonis Vorgehen bereits zum zweiten Mal gestoppt. Trotz eines Dekrets ,  das die Regierung in Italien auf den Weg gebracht hat,  aufgrund dessen illegale Flüchtlinge Italien nicht betreten dürfen, müssen Migranten nach dem Willen der EU und "auf Befehl" von der Leyens vorerst trotzdem ins Land gelassen werden. Giorgia Meloni reagiert am Dienstag mit einem knallharten, unmissverständlichen Frontalangriff und einer ernst zu nehmenden Kampfansage an die Adresse der EU-Ratsvorsitzenden in Brüssel. Dutzende Migranten aus Afrika waren vergangene Woche mit „tatkräftiger Unterstützung“ der unter deutscher Flagge im Mittelmeer operierenden "SOS Humanity" nahe der Insel Lampedusa von der italienischen Marine gestoppt worden. Eine italienische Marineeinheit brachte sie unverzüglich

Die 100-Milliarden-Kriegsethik in der Ukraine

Das ist doch mal wieder eine Nachricht, über die kaum jemand nachdenkt. Heute Morgen informieren „WELT“ und „ntv“ in einer 10-Sekunden-Sequenz das zumeist dumpfe Fernsehpublikum: Wolodymyr hat seit Kriegsbeginn von seinen europäischen „Unterstützern“ und der USA Waffen und Geld im Wert von über Hundertmilliarden Euro erhalten. Welch eine außerordentliche Zahl! Welch ein außerordentlicher Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die „Geldgeber“ – natürlich durchweg verantwortungsvolle Politiker -, diese unfassbare „Geldvernichtung“ mit dem pervertierten Alibi rechtfertigen: „Waffen retten Leben“.  Hübsch ist auch das Argument, der Krieg sei nicht weit von uns entfernt, bedrohe mithin das eigene Land und man müsse die eigenen Bürger vor dem Aggressor bewahren. Zur Untermauerung der drohenden Gefahr wird die zutiefst "menschliche Kriegshilfe" an Selenskyj uns nicht nur als Selbstverteidigung und Überlebensgarantie, sondern überdies auch noch als humanitäres Engagement verkauft. Unt