Wieder einmal sind streng geheime, militärische Dokumente „durchgestochen“ worden und haben sich blitzartig in Internetforen und Netzwerken verbreitet und gingen viral. Vergeblich haben US-Behörden versucht, nicht nur die Dynamik der Publikationen einzubremsen, sondern auch die Quellen „dichtzumachen“. Nach der Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Aufklärung und versucht, ihre Verbündeten zu beruhigen. „Wir werden jeden Stein umdrehen, bis wir den Ursprung und das Ausmaß des Vorfalls herausgefunden haben“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Klar, werden sie das. Denn die Papiere enthalten Sprengstoff. Es ist die übliche Floskel des US-Sprechers, die jetzt signalisieren soll, man habe alles im Griff. Aha, denkt sich der Zuschauer an der Mattscheibe und kratzt sich am Hinterkopf. Man kennt zwar weder Ausmaß des Verrats und damit auch nicht die Folgen, aber man beherrscht die Lage. Dann kanns ja nicht...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)