Das 140-Kilo-Schwergwicht, zwei Meter groß, ist gegen einen 50-Kilo-Hänfling angetreten. Die Arena ist bis auf den letzten Platz besetzt. Europa und die USA sitzen am Ring in der ersten Reihe und feuern den schmächtigen Kämpfer an, der wie unter Drogen angefixt und unter maximaler Verdrängung seiner hoffnungslosen Unterlegenheit sich berechtigte Siegeschancen ausrechnet. Immerhin stehen seine Fans wie ein Mann hinter ihm.
Das international gut durchmischte Publikum hat den kleinen Ukrainer Glauben und Hoffnung gemacht, dass er dem Muskelberg auf der anderen Seite mit mehreren linken Geraden und einem tödlichen Schwinger auf die Bretter schicken kann, wenn er seine Arme nur lang genug machte. „Wir unterstützen dich“, hört er die Europäer und die Amerikaner von den Zuschauerrängen brüllen. "Du bist der Größte", heizen sie den Kümmerling an. Er bäumt sich mit mühsam aufrechterhaltener Wahrnehmungsverzerrung auf und schlägt eine Finte.
Die Franzosen, die Polen, die Deutschen, sogar die Italiener, Spanier und Holländer auf den billigeren Rängen, sie applaudieren, pfeifen gellend durch die Finger, treiben den kleinen Kerl aus Kiew in emotionale Rage und skandieren ihm zu, es dem Russen so richtig zu zeigen. Dem aber rutschen bei jedem Sidestep die Hosen. Inständig hofft er, dass die Deutschen ihm in der Ringpause neue Hosen mit einem strammeren Gummi zur Verfügung stellen.
Die Heuchler sitzen ganz hinten und feixen. Sie wissen, wie die Sache zu Ende gehen wird. Mit klammheimlicher Freude verfolgt das blutdürstige Publikum den ungleichen Kampf, begaffen sensationslüstern das Geschehen, wie das ukrainische Fliegengewicht mit jedem Schlag gnadenlos durch den Ring getrieben wird. Die Zuschauer grölen, trampeln und klatschen vor Begeisterung mit Händen und Füßen und feuern das schmächtige Handtuch an, dem Riesen endlich ein paar schmerzhafte Leberhaken zu verpassen, wohl wissend, dass ein einziger Treffer des Kolosses vernichtend sein würde.
Die internationalen Kommentatoren sind völlig aus dem Häuschen, moderieren den ungleichen Kampf am Mikrofon fürs heimische Publikum und feiern den mutigen Zwerg. Ukrainische Fäuste hinterlassen kleine Löcher in der Luft, der Riese schaut irritiert und die Zuschauer toben vor Begeisterung.
„Und wieder würde der tapfere Ukrainer um ein Haar seinen Gegner mit einem gewaltigen Haken niedergestreckt haben, wenn er ihn getroffen hätte,“ brüllt der Berichterstatter euphorisch durch den Äther und dreht fast durch. Der Gong ertönt gerade noch rechtzeitig. Der schmalbrüstige Ukrainer taumelt, der Bewusstlosigkeit nahe, in seine Ringecke und der Reporter geifert mit sich überschlagender Stimme ins Mikrophon, dass sich der russische Bär aus dem Kaukasus kaum noch auf den Beinen hätte halten können, wären die Luftschläge des Ukrainers Treffer gewesen wären.
Die Betreuer in der Ecke des Ukrainers versuchen, die gebrochene Nase und die aufgeplatzten Lippen notdürftig zu versorgen und fächeln dem japsenden Boxer mit dem Handtuch frische Luft zu. Ein Amerikaner aus dem Publikum versucht dem hoffnungslos unterlegenen Leichtgewicht zwei Hufeisen in die Handschuhe zu platzieren, was der Russe in der anderen Ecke mit einem Grinsen zur Kenntnis nimmt. Der Ami zuckt zurück, muss er doch damit rechnen, dass auch der Russe ein paar Hufeisen in petto hat.
An den heimischen Radiogeräten drücken die Europäer dem kleinen Kampfzwerg aus Kiew alle Daumen, zumal der Wicht dem Russen mit seiner Flucht von einer Ringecke in die andere schwer zu schaffen macht. In Berlin und Brüssel fiebern Olaf Scholz und von der Leyen aus der Ferne mit, während die Sportberichterstatter aus der Arena das baldige Ende des Russen prognostizieren, sich der Kampf allerdings noch paar Runden hinziehen könnte.
Von den Moderatoren werden dem Russen nur geringe Siegeschancen eingeräumt, zumal die "Zuschauer" auf der Seite des kleinen Ukrainers stehen. Und..., zu groß ist der mentale Widerstand des kleinen Deppen, der sich weiter aufhetzen lässt und deshalb glaubt, gegen das Ungetüm mit der Atomfaust in der anderen Ecke eine realistische Chance zu haben.
Der kleine Kerl mit den zu schweren Boxhandschuhen knallt mit dem Gesicht auf die Bretter. "Steh auf du Feigling", brüllt Olaf durch die Seile. Der Ringrichter unterbricht und zählt den Halbtoten schon mal an. Endlich richtet er sich wieder auf. Der Moderator kündigt jetzt den wütenden Angriff des Ukrainers an. Schließlich will er die zahlenden Gäste bei der Stange halten, wenngleich einige Mitleidige fordern, den Kampf aus humanitären Gründen endlich abzubrechen.
So, oder so ähnlich klingen derzeit unsere Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Sendern aus dem ukrainischen Kriegsgebiet. Der Ukrainer ist drauf und dran zu gewinnen, auch wenn er seines blutenden Nasenbeins verlustig gegangen ist. Doch die Wahrheit ist weit grausamer und erbarmungsloser. Der Krieg in der Ukraine fordert täglich unzählbare Opfer. Kampfbereite Soldaten fehlen, sie fliehen in wahren Heerscharen in sichere Länder – insbesondere nach Deutschland.
Selenskyjs Schergen jagen jeden Mann auf den Straßen. Zwangsrekrutierungen werden überall gemeldet. Deshalb müssen jetzt auch Männer zur Waffe greifen, die keine Erfahrung und keine Ausbildung haben. Der Grund, weshalb Zehntausende versuchen, sich dem Dienst zu entziehen, um ihre Haut zu retten. Mit Geld, Flucht oder guten Beziehungen.
Kiew spricht seit Kriegsbeginn über gigantische Opferzahlen auf russischer Seite. Über Verluste der eigenen Streitkräfte schweigt die Ukraine eisern. Es werde eine «schreckliche Zahl» sein, sagte der ukrainische Botschafter kürzlich in Großbritannien, Wadym Prystajko (53), dem „Daily Express“. Doch «unsere Politik war von Anfang an, nicht über Verluste zu sprechen», so der Botschafter.
Der ehemalige Außenminister der Ukraine äußert Verachtung für den Kriegsgegner, der die eigenen Truppen geringschätze. «Hier unterscheiden wir uns von den Russen. Jedes ukrainische Leben ist für uns kostbar. Der russischen Elite scheint es egal zu sein, wie viele ihrer Soldaten getötet werden.» Von Friedensverhandlungen hält Botschafter Prystajko rein gar nichts.
Notfalls kämpfe man bis zum letzten Mann. Es sind die Worte eines martialischen Idioten, der bedenkenlos den kleinen Hänfling im Ring opfert. Notfalls werden die nächsten Leichtgewichte in den Ring geschickt, bis eben keiner mehr auf den Beinen ist. Wenn alle KO am Boden liegen, wird dieser Irre schulterzuckend den Ort des Geschehens verlassen, ohne einziges, blaues Auge, versteht sich.
Ja, der Vergleich hinkt, dennoch stimmt das Bild. Nichts anderes passiert im Boxring. Der russische Schwergewichtsboxer wird mit mehreren schweren Treffern den Wicht ins Koma befördern, während seine Betreuer dem Publikum vormachen, wie es Wolodimir Selenkyj und Wadym Prystajko seit Monaten tun: «Wir können nicht mit Leuten verhandeln, die gekommen sind, um unser Volk zu töten und unsere Nation zu zerstören. Für uns lautet der Beschluss, dass die Russen aus unserem Land verschwinden müssen. Also müssen wir bis zum Allerletzten von ihnen kämpfen – oder leider auch bis zum Letzten von uns.»
Das pervertierte Publikum, auch in Deutschland, wird so lange weiterjohlen, bis der Ukrainer vernichtend geschlagen und blutend am Boden liegt. Im Anschluss verlassen Zuschauer wie Finanziers des Debakels die Kampfarena. Das Einzige, was sie dabei bedauern, ist die Tatsache, dass sie hohe Eintrittsgelder für einen beschissenen Kampf bezahlt und Wetten verloren haben. Zum Glück war es nicht ihr eigenes Geld. Das haben die Bürger bezahlt, die zuhause am Radio saßen und denen man bis zuletzt erzählt hat, dass der Sieg des kleinen Ukrainers so gut wie sicher ist.
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