...so lautet die Überschrift einer Tageszeitung in Bayern!
Wie die Deutsche Presseagentur dpa meldete, muss das Sozialamt für mittellose,
einsame Ehemänner für Bordellbesuche nicht aufkommen.
Mit diesem Urteil hat das Verwaltungsgericht im bayerischen
Ansbach letzte Woche einen entsprechenden Antrag eines 35jährigen
Sozialhilfeempfängers, dessen Frau seit einiger Zeit in Thailand lebt, vorerst
abgelehnt. Für die Trennung von seiner Ehegefährtin machte der Kläger die
Behörden verantwortlich, die sich nicht an den Flugkosten für regelmäßige
Besuche beteiligen würden. Um seinen latenten Sexualtrieb zu befriedigen,
verlangte der Franke eine Kostenerstattung für monatlich vier Bordellbesuche
samt Anfahrtswege, des weiteren die Kostenübernahme für acht Pornofilme, zwei
Kontaktmagazine sowie Hilfsmittel zur Selbstbefriedigung.
Die ablehnende, ja geradezu störrische Haltung unserer
Sozialämter zeigt eine nie gekannte Dimension sparwütiger Beamter, die natürlichste
menschliche Bedürfnisse juristisch abschmettern. Zwar ist dieser ungewöhnliche
Fall nicht ohne gewisse Pikanterie, dennoch steht er exemplarisch für die
Diskriminierung ganzer Gesellschaftsgruppen. Haben nicht auch »Mittellose« ein
Recht auf ein wenig Lust und Liebe? Alle wissen es! Angela Merkel, Claudia
Roth und Heiko Maas. Unisono predigen sie seit: Reformen müssen her! In vielen
Branchen der Wirtschaft knackt es im Gebälk.
Allenthalben wird geklagt, debattiert, diskutiert und
nachgedacht, wie man die Konjunktur beleben könne. Im Falle des nämlichen
Sozialfalles hätte man parteiübergreifend beweisen können, wie ernst den
Politikern Reformen sind. Und nun verhindern deutsche Sozialämter schon
kleinste Ansätze marktbelebender Maßnahmen. Immerhin denken die Grünen darüber
nach, unseren Flüchtlingen monatliche Gutscheine für Liebesdienerinnen zukommen
zu lassen.
Selbst das freischaffende Gewerbe der Bordsteinschwalben
spürt die lahmende Konjunktur. »Sex sells«, lange Zeit Inbegriff jeder
Verkaufsmetapher, ist inzwischen durch die Werbung so stark überfrachtet, dass
sie kaum noch als Anreiz zum Konsum taugt. Männer, die noch vor wenigen Jahren
reichlich Kleingeld in den Taschen hatten, von dem ihre Frauen nichts wussten,
haben dem Rotlichtmilieu den Rücken gekehrt und sich dem Internet zugewendet.
Grund! Sie sind arbeitslos und müssen ihr freudloses Dasein nun in kahlen
Wohnungen fristen.
Der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit, unsozialer
Gesetzgebung und Diskriminierung alleinlebender Ehemänner liegt auf der Hand
und bleibt nicht ohne gesamtgesellschaftliche Folgen. So sind auch die Damen
des Gunstgewerbes gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen, wollen sie
einigermaßen unbeschadet die sich abzeichnende Rezession überstehen. Mit dem
sogenannten »Sozialswinger« könnte man unbillige Härten abfedern. Kleinanzeigen
wie: „Mona feucht und willig“ oder „Chantal, großes Herz - kleine Titten“
reichen nicht mehr aus, dem Geschäft frischen Wind zu verleihen. Spots
heimischer Kosmetikfirmen lassen sich mit ein wenig Pragmatismus leicht in die
Horizontale übertragen. »Come in & find out« scheint mir ein passendes
Motto zu sein.
Auch das wenig erfolgreiche »Plan & Spar-Paket« der
Bundesbahn böte sich an, in der Erotik-Branche mit Erfolg umgesetzt zu werden.
Sieben Tage vorher buchen - bei Mona sparen. Man schafft damit solide
Planungssicherheit und größere Transparenz hinsichtlich Auslastung und
Kundenterminierung. Selbstredend würde eine Stornogebühr von 50 Euro fällig,
ginge der Frühbucher statt zur dunkelhaarigen Mona zur blonden Chantal oder zur
brünetten Anouschka mit den vollen Brüsten.
»Du kommst als Fremder und gehst als Freund« sind überkommene Werbetexte, auf die kaum noch ein Mann reagiert. »Table-Dance« mit günstigen Bierpreisen sind Ladenhüter, Eroscenter, in denen zugängliche Damen im Fast-Food-Stil zum hastigen Konsum anbieten, zum Lustkiller geworden. Rabattsysteme sind in!
»Du kommst als Fremder und gehst als Freund« sind überkommene Werbetexte, auf die kaum noch ein Mann reagiert. »Table-Dance« mit günstigen Bierpreisen sind Ladenhüter, Eroscenter, in denen zugängliche Damen im Fast-Food-Stil zum hastigen Konsum anbieten, zum Lustkiller geworden. Rabattsysteme sind in!
Selbst mein Friseur hat die Zeichen der Zeit erkannt und
trägt den immer enger werdenden Brieftaschen Rechnung. Für jeden Haarschnitt
gibt es ein Bonuspunkt. Ist ein Heft vollgeklebt, werde ich einmal umsonst
gebürstet. Kundenbindung nennt man dieses Marketinginstrument. Mona &
Chantal könnten sich auf ähnliche Weise einen festen Kundenstamm sichern, auf
den sie auf Dauer bauen könnten. Aber was nützen innovative Vorschläge, wenn
sich die Sozialämter quer stellen.
In Anbetracht leerer Kassen und gekürzter Spesenbudgets
dürften auch Gruppentarife oder Mengenrabatte kein Tabu sein. Die Lufthansa ist
ein ideales Vorbild moderner Kundenwerbung. Ähnlich wie beim
Viel-Flieger-Ausweis könnten Mona und Chantal dem »Frequent- Popper« ein
»Card-System« anbieten. Beim Besuch der Entspannungsräume wären
Serviceleistungen eingeschlossen, die es sonst nur gegen saftigen Aufpreis gäbe.
Erlangt ein Dauergast die »Gold-Card«, käme er in den Genuss des
»Senator-Service«. Für den devoten »VIP-Klienten« wäre beispielsweise eine
Stunde Käfighaltung mit anschließender Auspeitschung oder das Fesseln mit
Handschellen am Heizungsrohr als kostenlose Zusatzleistung denkbar.
Der anspruchsvolle Kunde mit hyperaktiver Libido und
ausgefallenem Geschmack griffe dagegen zum »Fit for Fun-Arrangement«. Die
siebzehn Stellungen des Kamasutra mit partieller »Wellness-Behandlung« oder
»Tantra-Massagen« mit finaler Handentspannung sind Ansätze, mit denen man
interessante Marktsegmente hinzu gewinnen und Geschäftsfelder erweitern könnte.
Auch bei Autovermietern lassen sich jede Menge Anregungen
aufgreifen. Schnäppchenjäger können im Internet unter www.mona&chantal.de
preisgünstige Angebote und Termine auswählen. An messe- oder kongressfreien
Tagen werden nur geringe Bereitstellungspauschalen fällig. Mit aggressiven
Slogans wie »We try it harder« wird dem Sachbearbeiter während seiner
Mittagspause ein verlockerndes Preis/Leistungs-Verhältnis geboten. Für den
kleinen Quicky zwischendurch, so wird die schnelle Nummer auch für den schmalen
Geldbeutel erschwinglich. Will man mehr anlegen, sind Leihsklavin und
Andreaskreuz im »Leistungs-Bundle« mit Handschellen, Klistierbehandlung,
SM-Gewichten und Gynäkologenstuhl zusätzlich buchbar.
Ähnlich wie in der Automobilbranche, deren Zulieferer aus
logistischen Gründen in unmittelbarer Nähe der Fertigungen produzieren, haben
sich die Damen inzwischen im Umfeld großer Flughäfen niedergelassen. Dort sind
sie auch deutlich besser positioniert. Mit DIN-zertifizierten Angeboten wird
dem eiligen Manager – sozusagen »just in time« nicht nur bequemes »Relaxing«
schmackhaft gemacht, sondern er kann sich dabei auch auf gleichbleibende Qualität
verlassen. »FUCK & FLY« oder »POP & WEG« böten sich als griffige
Formeln an. Sie implizieren zügige Abfertigung und bevorzugten Service, die den
Aufenthalt bis zum Connecting-Flight freudvoller gestaltet. In Anlehnung an
„Miles & More“ könnte man auch die Variante: „zweimal zahlen, dreimal
relaxen“ denken. Nun ja, ich bin ehrlich, welcher Mann bringt das schon…!
Gerade in Zeiten großer Verunsicherung bei Konsumenten und
Investoren, würde ein positives Signal seitens des Verwaltungsgerichtes Ansbach
einen Wirtschaftsimpuls ausgelöst haben, wäre man dem Sozialhilfeempfänger
hinsichtlich seiner Grundbedürfnisse entgegengekommen. Ein entsprechendes
Kostenübernahme-Konzept, am runden Tisch mit Vertreterinnen des
»Gunstgewerbeverbandes (GGV)« und des Sozialministeriums erarbeitet und
ratifiziert, hätte möglicherweise zur Folge, dass eine große Anzahl
perspektivloser Arbeitsloser neue Motivation durch Lustgewinn würden schöpfen
können. »Jetzt vögeln, später zahlen« würde nicht nur – davon bin ich überzeugt
-, enormen Zulauf auslösen und die Zufriedenheit einer ganzen
Gesellschaftsschicht verbessern, sondern auch zu entspannteren
Bewerbungsgesprächen führen und Einstellungschancen erhöhen.
Aber wie steht es eigentlich um unsere Frauen? Haben sie
nicht ebensolche Bedürfnisse wie die Männer? Gibt es unter ihnen nicht auch
eklatante Sozialfälle? Von Männern verlassen, alleinerziehend, arbeitslos? Wie
mir scheint, sind Wirtschaft und Politik auch in diesen Fällen aufgerufen,
gangbare Lösungen anzubieten. Männliche Arbeitslose in gutem gesundheitlichem
Zustand und solider Vitalität gäbe es genug. Bei ein wenig gutem Willen seitens
des Gesetzgebers und vernünftiger Koordination beidseitiger Grundbedürfnisse
könnte das Arbeitsamt – kostenredundant -, wie ich meine, mindestens 30% aller
männlichen Erwerbslosen unbefriedigten und vernachlässigten Frauen zuführen.
In Frage kämen alle gut gebaute junge Männer im Alter
zwischen 28 und 42 Jahren, denen ein 8-stündiger Arbeitstag nicht zumutbar
wäre. Stattdessen böte sich an, das Selbstwertgefühl jedes perspektivlosen
Menschen dahingehend zu unterstützen, sie regelmäßig in Fitness-Studios mit
anschließender Solarbestrahlung zu schicken. Ich befürchte nur, solch
wegweisende Ideen, seien sie auch noch so naheliegend, würden wie so oft im
Dschungel der Bürokratie sang und klanglos scheitern.
Kehren wir zurück zu den Ungerechtigkeiten dieser Welt und
zur Elite der Gesellschaft, die jene Art Lustbarkeiten nach wie vor von der
Steuer absetzt. Sozialverträgliche Vorgehensweisen bedeuten in einem intakten
Gesellschaftsgefüge eine sozial gerechte Verteilung. Deshalb machen jetzt Mona & Chantal den Weg frei, vorausgesetzt, das Konto auf der Volksbank ist gedeckt oder das
Sozialamt übernimmt die Kosten.
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