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Robert allein in China - Ring frei für das deutsch-chinesische Wirtschaftsduell

Wäre die Sache nicht so unendlich peinlich, müsste man in schallendes Gelächter ausbrechen. Da wartet doch gestern dieses rote Frontblatt SPIEGEL mit einem Statement auf, bei dem sogar der schlichteste Geist unter den Religions-Infiltrierten die Hände vor den Kopf schlägt:

„Auf seiner Chinareise hat Wirtschaftsminister Habeck die Volksrepublik wegen ihrer Wirtschaftsbeziehungen zu Russland gerügt. Ein erhoffter Termin bei Ministerpräsident Li Qiang ist geplatzt.“ Ich wills mal so sagen…, wenn mich Tante Hedwig telefonisch zum Kaffeekränzchen und Gugelhupf eingeladen hat und ich ihr zu verstehen gebe, dass sie jeden Kuchen verhunzt und sie keine Ahnung vom Backen hat, muss ich mich nicht wundern, wenn sie nicht aufmacht, wenn ich an der Tür klingle.

Nun scheinen ja prophylaktische Beleidigungen, mit denen man die Gastgeber auf gute Gespräche einstimmt, eine grüne Domäne mit traditionellem Charakter zu sein. Immerhin hat sich doch schon Roberts Parteigenossin Annalena mit legasthenischem Engagement und konstruktiven Beschimpfungen und Schmähungen bei allen möglichen Staatsführern unvergessliche Entrees verschafft. Inzwischen darf nicht nur die grüne  Außenministerin auf eine lange Liste erfolgreicher Brüskierungen, provokative und beleidigende Statements sowie oberlehrerhafte Belehrungen zurückblicken.

Annalenas verunglückter Auftritt in China hat nicht nur beim chinesischen Außenminister Pinyin Wáng Yì einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch wenn Xi Jinping diese Annalena nach ihrer Rückkehr in Deutschland mit der gesichtswahrenden Umschreibung "dumme Frau" bedachte, war ganz China von den Socken, da Annalena den Staatspräsidenten Xi Jinping kurz vor dem Besuch im Land der aufgehenden Sonne öffentlich einen Diktator nannte.   

Kann man machen. Aber ob der Staatsbesuch bei einem zutiefst brüskierten Staatschef unter einem günstigen Stern steht und zu einem harmonischen Gesprächende führt, darf man getrost ausschließen. Wenigstens hat man dem Staatsflieger der Außenministerin als Zeichen des guten Willens auf dem Pekinger Flughafen sowohl die Lande- als auch die Starterlaubnis erteilt. 

Es folgte das obligatorische Händeschütteln auf dem Flugfeld mit irgendwelchen subalternen Beamten, aber das war auch schon alles. Nicht einmal gemeinsam mit Annalena fotografieren lassen wollten sich die chinesischen Deligierten. Und nun, als hätten wir es alle befürchtet, reiste jetzt Robert mit schönen Provokationen und elegant formulierten Respektlosigkeiten im Gepäck nach China.

„Was erlaubt sich dieser Chinese eigentlich, einfach diesen Wladimir Putin einzuladen, ohne Deutschland vorher um Erlaubnis zu bitten? Und dann auch noch mit diesem Potentaten und Agressor zu reden...! Unerhört...! “ Nun gut, Robert Habecks Wortwahl klang natürlich differenzierter, zumal er nicht unter diesen jäh auftretenden Sprachbarrieren leidet wie Annalena. Dennoch, die Szenarien in China gleichen sich. Nun ist der Bundes-Robert alleine in Peking. Ein vom Grünenpolitiker für Samstag erhoffter Termin mit Ministerpräsident Li Qiang in Peking komme nicht zustande, hieß es laut der "Nachrichtenagentur dpa" in der Delegation des Ministers.

Wenn man die „dpa-Meldung“ ins bürgerliche Deutsch übersetzt, lautet sie: Was will dieser unwichtige Mann aus dem Land der untergehenden Sonne mit seinen bedeutungslosen Anliegen in unserem Riesenreich? Robert, leicht verschnupft, lässt die Presse wissen, dass der »angedachte« Termin »vormittags« vor dem Abflug terminlich nicht »darstellbar« gewesen sei. Er treffe aber »eine ganze Reihe von Kabinettskollegen«, vervollständigte Habeck seine Erklärung. »Warum der Termin nicht zustande komme, wisse er nicht.« 

Auch hier helfe ich gerne bei der umgangssprachlichen Übersetzung. Die „nicht darstellbare Verabredung“ war ein Schuss in den Ofen. Außer Spesen, nichts gewesen, so sagt man hierzulande. Zum Glück hat unser Wirtschaftsminister wenigstens solide Erfahrungen mit Schüssen in die deutschen Öfen. Insofern dürfte es den Robert nicht allzusehr treffen, wenn dem chinesischen Kabinettskollegen Li Quiang der grüne Besuch aus Deutschland schlicht Banane war. 

Der ehrenwerte Herr Li Quiang zog es wahrscheinlich vor, zuhause ausgiebig zu duschen, danach ein opulentes Frühstück einzunehmen und sich anschließend mit angenehmeren Dingen zu beschäftigen, als seine Zeit ausgerechnet mit einem grünen Quertreiber zu vergeuden. Schon gar nicht, wenn er über seine schönen chinesischen Waffenlieferungen nach Russland und hinterfotzige deutsche Strafzölle für die schönen chinesischen E-Autos streiten oder über die Vorzüge deutscher Windräder und Gebläse-Öfen debattieren will.

Stellen wir also fest: Es gibt in China keinen einzigen wichtigen Staatsvertreter, der sich mit dem deutschen Minister treffen und dessen gute Ratschläge entgegennehmen wollte, - auch noch mit einem Staatsvertreter mit pädagischen Habitus, dessen Land aber gerade in Richtung Staatsbankrott schlittert. Nein, das tut sich kein Chinese an. Termin in Peking also geplatzt – darin liegt eine gewisse Logik. Jetzt fliegt er halt weiter nach Schanghai, der Robert. Was er dort will, weiß niemand, nicht einmal er selbst, ist aber auch in diesem Zusammenhang nicht wichtig. Ursprünglich wollte Robert in Peking ersatzweise den Handelsminister Wang Wentao und den Industrieminister Jin Zhuankong treffen. Aber ob die beiden auch tatsächlich Zeit und Lust hatten, ist nicht bekannt.

Ich persönlich gehe davon aus, dass auch die beiden Schwergewichte chinesischer Wirtschaftspolitik unter einer latenten Grün-Phobie leiden und daher Berührungsängste haben. Letztere müssen sich akut verstärkt haben, denn zu Beginn seiner Chinareise sparte Habeck nicht mit Kritik an dem Land und verurteilte die guten Wirtschaftsbeziehungen Chinas zu Russland. Und das, obwohl Deutschland unter Inkaufnahme nachhaltiger Verarmung der eigenen deutschen Bevölkerung alles unternimmt, Putin niederzuringen.

Und wie erwartet, schloss Robert sein offizielles Statement mit einer knackigen Drohung, die wohl auch Xi Jinping bis ins Mark erschüttern wird:  »Die Volksrepublik zahlt einen wirtschaftlichen Preis für die guten Beziehungen zu Russland«, so kündigte er an. Man darf gespannt sein, welchen Preis Deutschland und seine Bürger bezahlen müssen, wenn China ernst macht. Nach dem Motto: Diplomatie ist nur etwas für Weicheier, lieferte sich unser unbewaffneter Wirtschaftsminister einen kurzen Schlagaustausch mit einem chinesischen Regierungsvertreter. Habeck und Baerbock ist etwas gelungen, was niemand zuvor jemals hätte erreichen können. Sie haben es mit gemeinschaftlicher Anstrengung erfolgreich geschafft, die chinesisch-deutschen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen 4.0 auf das neue Niveau 0.4 herunterzuschrauben. 

Ich fürchte sogar, irgendeine eifrige chinesische Hotelangestellte hat diesem Robert etwas in seinen schmackhaften Morgentee der Marke Lapsang Souchong geträufelt, anders ist Habecks Torpedo-Diplomatie nicht zu erklären, mit der ein veritabler Handelskrieg mit China immer wahrscheinlicher wird. Wie sagt der Volksmund so schön? Wer mit großen Hunden pissen gehen will, sollte wenigstens auch das Bein ordentlich hochheben können. Nun ja, Deutschland kann man nur so lange an die Wand fahren, bis es das Land nicht mehr gibt.

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