Direkt zum Hauptbereich

Der grüne Rücktritt - Spektakel oder Heldentat?

Man möchte sich vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen. Der Grüne Vorstand tritt von allen Parteiämtern geschlossen zurück und die buntfarbigen Parteigegner vergießen eindrucksvolle Krokodilstränen. Im Blätterwald der Medien rauscht’s so espig. Das Szenario gleicht einer Beerdigung, bei der zwei verhasste Zeitgenossen zu Grabe getragen werden, bei dem die Trauergemeinde heilfroh ist, dass die Zwei endlich abgetreten sind, aber nur Gutes über die Verstorbenen zu berichten haben.

Nun ja ..., Verblichenen soll man nichts Schlechtes nachsagen, so heißt es. Die beiden wohlgenährten Parteiführer haben für einen Paukenschlag gesorgt und werden indessen mit derart an den Haaren herbeigezogenen Attributen bedacht, dass einem schwindlig werden konnte, wenn man länger als 10  Sekunden zuhörte. Da ist plötzlich von bewundernswertem Mut, von beeindruckendem Verantwortungsgefühl, Respekt und neuen Impulsen die Rede, obwohl es kaum einen klardenkenden Menschen und schon gar keinen Oppositionspolitiker gibt, der die beiden Fleisch gewordenen Sprechblasen wirklich ernst genommen hätte.

Man muss schon angesichts der "geframten" Statements des Wirtschaftsministers Habeck zum plötzlichen Abgang der beiden Parteiführer einen merkwürdigen Humor haben, war er doch nicht nur höchstselbst der Drahtzieher, sondern auch der Exekutor des grünen Liebesentzuges und der Demission. Es muss hinter den Kulissen gewaltig gerumpelt haben. Den beiden Protagonisten stand auf die Stirn geschrieben, dass ihr Rücktritt keineswegs freiwillig und in gutem Einvernehmen erfolgte. Dennoch, medial schön inszeniert, wurden die unzumutbaren Galionsfiguren mit warmen Worten verabschiedet. 

Die Regeln sind bekannt und wurden einstmals in der SPD erfunden.  Feind, Todfeind, Parteifreund. "Die Parteifreundin Ricarda Lang", so ließ Robert Habeck in einem vertraulichen Interview einen Journalisten wissen, "sei kein Sympathieträger und in der Bevölkerung verhasst. So konnten wir nach dem Wahlergebnis nicht weitermachen." Diese Tatsache hielten Robert und Annalena aber nicht davon ab, den beiden übergewichtigen Plappermäulchen den überschwänglichen Dank der Partei für ihre "überragende Arbeit" auszusprechen. "Hony soit, qui mal y pense", sagt man so schön. Oder auch: "Nachtigall, ik hör dir trapsen." Der Notfall-Abschuss zweier Störfaktoren hat dem "9-Prozent-Minister" und "Ofenexperten" Robby den Weg zum Kanzlerkandidaten der Grünen frei gemacht.

Die Erleichterung über die grüne Doppelverpuffung ist nicht nur in den Parteiflügeln der grün-militanten "Irrealos" mit dem Hang zur langfristigen Gastfreundschaft zu spüren, sondern auch im Bundestag. Aus ganzen Stuhlreihen des Berliner Abgeordnetenhauses poltern Steine aus den Herzen amtlich bestellter Sesselpupser, ach was sag’ ich ..., es haben sich gewaltige Geröll-Lawinen gelöst. Denn die allermeisten Abgeordneten fühlten sich von den nimmermüden Berufsschwätzern jahrelang verbal gefoltert. Nun ist, das kann man mit Fug und Recht sagen, eine Riesenlücke entstanden. Es steht auch außer Frage: Die Grünen verlieren gewaltig an Gewicht und die Kantine im Bundestag darf einer signifikanten Kosteneinsparung entgegensehen.  

Lediglich die ideologisch unerleuchteten Gebetsbrüder der „Grünen Jugend“ zeigen sich obstinat, denn jetzt hat sich auch der gesamte pubertierende Vorstand spontan zurückgezogen und droht gar mit Parteiaustritt. Grund: Die desaströsen Wahlergebnisse im Osten unseres schönen Landes. „Wir können mit der grünen Politik nichts mehr anfangen!“, heißt es aus dem Off. Alle Wetter. Immerhin scheinen die jungen Wilden den Pulverdampf wahrzunehmen, der bald durchs ganze Land wehen wird. Denn, wenn alles in Schutt und Asche liegt und sich nur noch bei Ostwind die Windmühlen drehen, ist's vorbei mit Urlaub in der Karibik, mit coolen E-Scootern, Klebeorgien auf Flugplätzen und der eigenen Bedeutung. Dann heißt es aufbauen wie einst die Trümmerfrauen nach dem Weltkrieg.

Nichtsdestoweniger beweihräucherten Habeck und Baerbock mit gut trainierten Betroffenheitsmienen den von Robert Habeck brachial herbeigeführten, "selbstlosen" Abgang der beiden „Partei-Schwergewichte“ Nouripour und Lang. Ich wills mal so sagen. Ich werde die beiden vermissen, waren sie doch stets Garant für atemberaubende Nichtigkeiten, schön vorgetragenes Verbalgesülze und substanzloses Geblubber.  

Man höre und staune: Es dankte sogar die SPD-Vorsitzende Saskia Esken der zurückgetretenen Grünen-Spitze für die gute Zusammenarbeit. Eine schöne wie auch verständliche Geste, wie ich finde, zumal die personifizierte Hohlfloskel der SPD eine gewisse Seelenverwandtschaft zu den beiden Dampfplauderern empfindet und in naher Zukunft den ausgemusterten Störfaktoren Gesellschaft in der Schmoll-Ecke leisten wird. Wie sagt der Volksmund so treffend: Gleich und Gleich gesellt sich gerne. 

Die Grünen befinden sich in der „tiefsten Krise in einer Dekade“, kommentierte Nouripour gemeinsam mit seiner Kollegin, die man jahrelang nicht als dick bezeichnen durfte. Immerhin, wenn sie das Amt offiziell nicht mehr bekleidet, darf man sie guten Gewissens wieder adipös nennen. „Beratungen hätten ergeben, dass es einen Neustart“ brauche. „Deshalb hat der Bundesvorstand heute Morgen entschieden, dass es Zeit ist, die Geschicke dieser großartigen Partei in neue Hände zu legen.“ Nun ja, „großartige Partei“ ist in der Tat ein Euphemismus für eine als gesichert geltende antidemokratische Religionsgemeinschaft, die außer Flops nichts auf die Reihe bekommen hat.

Alleine die Bürger dürfen so etwas wie Hoffnung schöpfen, deuten doch alle Anzeichen darauf hin, dass sich die Regierungskoalition in einem dynamischen Erodierungsprozess befindet. Die Frage, die offen bleibt, ist dennoch dramatisch. Man will sich neu ausrichten, so hört man - eine neue Richtung einschlagen. Noch ist nicht klar, ob es in Richtung Auflösung oder Hinterhausgang geht. Treten die Herrschaften ab, bevor die deutsche Industrie Konkurs anmelden muss, oder warten sie das Spektakel noch ab. Es ist Licht am Ende des Tunnels. Wollen wir hoffen, dass Ricarda und Omid nicht kurz vorm Ausgang stecken bleiben. Wir dürfen gespannt sein.

               ICH BITTE EUCH UM EURE UNTERSTÜTZUNG

Unabhängiger Journalismus ist zeitaufwendig und bedarf solider Recherchen. Dieser Blog ist ein „one-man-business“. Wenn ihr meine Arbeit schätzt und unterstützen wollt, nutzt dazu bitte den Spendenlink in der oberen Menueleiste zu meiner Kontoverbindung. Herzlichen Dank für Eure Hilfe. Ohne Eure Unterstützung könnte ich meine Berichterstattung nicht in dieser Form aufrechterhalten.


HIER GEHTS ZUM SPENDENLINK

                                                          Auch der kleinste Betrag hilft.

 https://politsatirischer.blogspot.com/p/spende-fur-blog.html

Kommentare

  1. Der Rücktritt dieser beiden Pfeifen ist allenfalls leichte Oberflächenkosmetik ,sie sind nur Bauernopfer ,damit die grüne Ministerriege noch bis zur nächsten BT-Wahl weiter wursteln kann .Beim nächsten Parteitag werden dann halt Pfeifen durch Luschen ersetzt. Im Grunde genommen sind die Grünen nur noch ein Haufen von dummen ,lebensuntüchtigen und ungebildeten Figuren ,die in einer Art einer Art Klima-und Multikultireligion verharren und die Realität um sich herum überhaupt nicht mehr wahrnehmen . Diese Partei hat ihren Zenit schon lange überschritten und kann auf den Müllhaufen der Geschichte.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sie haben nichts gelernt - sie können nichts, – sie sind fürchterliche Stümper!

  „Wir werden von Politikern regiert, die über keinerlei Berufserfahrung verfügen“, so das vernichtende Urteil von Wendelin Wiedeking. Der Mann ist nicht irgendein unbedeutender Schwätzer, der sich wichtigmachen will, er war einst einer der wichtigsten und schillerndsten Automobil-Manager Deutschlands.  Dr.-Ing. Wiedeking, Ex-Vorstandsvorsitzender und späteres Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche AG, weiß nicht nur, was er sagt, er verfügt unbestrittenermaßen über eine beeindruckende Beurteilungskompetenz. "Sie haben Deutschland wirklich angezündet, und zwar an allen Ecken und Enden gleichzeitig", lässt Wiedeking den BILD-Journalisten wissen. "Ich kann nur hoffen, dass die nächste Regierung keine Ampel mehr ist!"  Der begnadete Ingenieur, ausgebuffte Wirtschaftskenner und Finanzexperte hat angesichts der dramatischen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland schallende Ohrfeigen verteilt. Seine schonungslose Abrechnung mit der Ampel ist eine deftige Klatsche in Ric

Talkshow-Verbot für Saskia – Maulkorb für einen schlichten Geist

Alle Wetter, entfährt es dem überraschten TV-Konsumenten. Der bildungsaffine Bürger jedoch dürfte die Botschaft als ausgesprochen wohltuend empfinden und sich mit einem erleichterten Seufzer der nächsten Polit-Show hingeben. Welch ein intellektueller Quantensprung der Öffentlich-Rechtlichen, wenn der interessierte, jedoch allen Illusionen beraubte Zuschauer, nicht länger von einer ehemaligen Paketzustellerin über seinen eigenen bejammernswerten Geisteszustand aufgeklärt werden darf, nur weil er partout nicht die SPD wählen will. Dieses innerparteilich verfügte Auftrittsverbot für die Spitzenpolitikerin ist insofern überraschend, als man bislang in der SPD nicht davon ausgehen durfte, dass es auf der Entscheidungsebene doch noch einen Personenkreis zu geben scheint, der des analytischen Denkens mächtig ist. Denn wer bislang angenommen hat, dass mit manchen öffentlichen SDP-Selbstinszenierungen die Talsohle unfassbarer Schlichtheit erreicht wäre, sah sich in der Vergangenheit schwe

Der grüne Endspurt – oder schuften wie Sysiphus

Die grünen Heilsbringer und Erlöser legen sich derzeit mit maximaler Realitätsferne ins Zeug. Mit 5,1 Prozent in Sachsen und 3,2 Prozent in Thüringen sind unsere Erlöser von Diesel, Öl und Ofenheizungen nur knapp am ultimativen Endsieg vorbeigeschrammt. Bis Brandenburg ist noch Luft nach unten. Da geht noch weniger, möchte man die grünen Matadoren anfeuern, da sie doch die rettende Ziellinie bis zur totalen Selbstvernichtung in Sichtweite vor Augen haben. Die Hoffnung der Grünen ist nicht ganz unberechtigt, dürfen sie beim Absturz in Brandenburg auf die Unterstützung von mehr als 95 Prozent der Bürger rechnen. Jetzt gilt es für Ricarda, Annalena und Robert für die anstehenden Wahllauftritte vor dem Countdown am letzten semantischen Feinschliff Hand anzulegen. Zugegeben, eine sprichwörtliche Sisyphus-Aufgabe, bei der eigentlich nur noch das Orakel von Delphi eine überzeugende Endlösung anbieten könnte. Wie wir alle wissen, ereilte in der griechischen Mythologie Sisyphus, der in de