Endlich ist es wieder soweit. Am Mittwoch ist die Landung eines Chartfluges in Hannover angekündigt. 130 Schutzbedürftige Kinder im Alter zwischen 22 und 27 Jahren dürfen im Rahmen eines Abkommens zwischen Frau Merkel und dem griechischen Ministerpräsidenten Korinthos Kakis an unserem Sozialsystem teilhaben.
In der
humanistischen Kanzlersprache, die, wir wissen, vom begnadeten Regierungssprecher
Steffen Seibert semantisch maximal aufgehübscht wird, mutieren die in letzter
Not geretteten 30-jährigen Männer zu schützenswerten Flüchtlingsfamilien aus
Afghanistan, Iran und Iraq. So zumindest der Kommentar der offiziellen
deutschen Quellen. Natürlich vermeiden Parteiführer und Regierungsmitglieder Unwörter
wie Moria, Brandstiftung, Vandalismus oder Kriminalität im Zusammenhang von
Asyl-Erpressung, schon alleine deshalb, um die Emotionalität deutscher Bürger und
die gute Stimmung in unserem Land nicht über Gebühr zu reizen. Fakten würden bei
weiteren, anstehenden Rettungsaktionen in der Bundespressekonferenz nur
unangenehme Fragen provozieren.
Freilich sorgen Bundesregierung und Hilfsorganisationen dafür, dass von den schutzbedürftigen Kindern auf unseren Flughafen auch schöne Bilder entstehen. Deswegen stattet man sie vorher mit nagelneuen Nike-Schuhen, modischem Outfit und modernen Smartphones aus, damit unsere Sozialgäste Kontakt zu ihren verwandten im fernen Syrien halten können. Jedenfalls beherzigen unsere Verantwortlichen das gute, alte, deutsche Sprichwort: Kleider machen Leute. Wir wissen ja alle, wie das im Leben läuft. Der erste Eindruck ist der Wichtigste und unsere Regierungsfotografen können der Welt geradezu beispielhaft frisch gewaschene, saubere Notleidende präsentieren.
Ich wills mal so sagen: Es dürfte in Deutschland kaum jemanden geben, der sich nicht darauf freut, mitten in der schlimmsten Coronakrise im kommenden Monat über 1.500 gesunde Migranten begrüßen zu dürfen. Zum einen helfen sie dabei, den durchschnittlichen Inzidenzwert in unserem Land signifikant nach unten zu nivellieren. Zum anderen naht Ostern und wir haben, weil unser Urlaub gestrichen wird, ohnehin nicht viel vor. Ob die Ankömmlinge gleich nach der Landung sofort unseren Impf-Bataillonen in den leerstehenden Impfstationen zugeführt werden, ist zwar noch nicht geklärt, ist aber zu vermuten. Unsere Alten in den Pflegeheimen sind zwar priorisiert, wie unser aller Markus Söder immer sagt, aber Schutzbedürftige sind priorisierter.
Noch heute wird unsere Bundeskanzlerin mit Kommunalpolitikern über weitere Aufnahmen von Geflüchteten aus dem neuen, griechischen Lager Karatepe beraten. Zwar haben sich unser Innenminister und der Gesundheitsminister darauf verständigt, dass die Grenzen zu umliegenden Ländern hermetisch abgeriegelt werden, um Deutsche vor Todesgefahren zu schützen. Aber, das gilt es zu bedenken, muss man auch Ausnahmen zulassen. Bei unseren Friseuren stellen wir uns ja auch nicht so an.
Allerdings beklagen die Grünen die harte Haltung der griechischen Regierung, die dazu übergegangen ist, Flüchtlinge, die mit Schlauchbooten von der Türkei kommen, nicht mehr als Schiffbrüchige betrachtet werden. Man lässt sie an der griechischen Küste nicht mehr anlanden. Stattdessen werden die Leute als Eindringlinge behandelt und mithilfe des Militärs auf dem gleichen Wege wieder zurückgeschickt. Da heißt es: stramm zurück paddeln. Deutsche Menschenrechtsorganisationen kritisieren, solche Aktionen seien illegale "Push-Backs". Dennoch, die griechische Regierung lässt sich nicht beeindrucken und bleibt bei ihrem Kurs der Abschottung.
Auch deshalb engagiert sich unsere Kanzlerin, weitere Aufnahmen zu planen. Während beispielsweise ein Österreicher ohne Impfpass und ein ungeimpfter, polnischer Pendler erst gar nicht ins Land gelassen wird, schickt man einen Tschechischen Lieferant von Autoteilen in sein Mutantenland zurück, wenn er seinen Test vergessen hat. Was soll ich sagen, die Welt ist irgendwie verkehrt, seitdem uns an jeder Hausecke entweder ein Virus oder ein Sanitäter mit einer Spritze auflauert. Nur gut, dass wir alle zuhause bleiben müssen und uns die Regierung vor Ansteckung oder etwaigen Körperverletzungen schützt. So bekommen wir auch gar nicht mit, was sich nachts an unseren Flughäfen so alles abspielt und wir müssen uns deshalb auch nicht aufregen..
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