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Fernsehumfrage: Lockdown für Ungeimpfte?

Die Perversionen der öffentlichen Medien sind inzwischen nahezu grenzenlos. Die Instrumentalisierung der staatskonformen Sender, etwa ein „Stimmungsbild“ für einen politischen Handlungsrahmen abzustecken, hemmungslos. Heute fordert „ntv“ sein Publikum auf, an einer Umfrage teilzunehmen. Die Erhebung: „Soll es einen Lockdown für Ungeimpfte geben.“



Kanzlerin Merkel und einige ihrer ergebenen Vasallen haben bereits latentes Interesse angemeldet, das ungeimpfte Restvolk mit geeigneten Maßnahmen in die Knie zu zwingen. Zwar gibt es intern ein paar Stimmen, die sich Merkels Ideen nicht so eindeutig anschließen wollen – nicht etwa, weil sie an Angelas Unfehlbarkeit Zweifel hätten -, sondern weil sie immer noch im Kanzleramt herumgeistert und Karrieren vernichten könnte. Glücklicherweise springen Medien hilfreich ein, geht es doch um das Überleben der Nation und das der Fernsehmacher.

Aha, denke ich mir: Neuerdings darf also der Fernsehzuschauer seine unmaßgebliche Meinung über Freiheit oder Sippenhaft für Gesunde abgeben. Er soll dann der Politik ein statistisch hieb- und stichfestes Alibi für die zukünftigen Maßnahmen gegen pumperlgesunde Renitente, Verweigerer, Kritiker, selbstredend auch für Sozialschädlinge, Gesellschaftssaboteure und Lauterbach-Boykotteure liefern. Nun habe ich ja prinzipiell nichts gegen Fernsehzuschauer, Meinungen und Statistiken. Ich habe eher eine kritische Haltung, was die Pläne einer Regierung angeht, bei der ich nicht weiß, auf welche Weise und mit welchen Ziel sie Zahlen und Fakten fälscht und was sie damit anstellt.

Diese Fernsehaktion erinnert uns doch sehr an Jean-Claude Junker und sein freimütiges Bekenntnis, das er am 27 Dezember 1999 in Brüssel vor der Kamera abgab. ZITAT: »Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was wir beschließen wollen, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.«

Doch nicht nur dieser wie in Stein gemeißelte Satz Junkers führt uns die Perfidie der Mächtigen vor Augen. Vor allem, wenn man sich an seine Rede im April 2011 anlässlich der Eurokrise erinnert. ZITAT: »Wenn es für einen Politiker ernst wird, muss er lügen.« Gut zu wissen, könnte man sagen. Besser wäre allerdings: Das sollte man sich merken. Doch die konsumierenden und selten nachtragenden Fernsehdeppen und Wahllügengläubige verarbeiten politisch positiv formulierte Amokläufe so gut wie nie im Oberstübchen. Dort sind die noch lebenden Synapsen eher mit Fußball, Prostatagut forte, Bier und Chio Chips beschäftig. Da ist kein Raum für komplizierte Denkprozesse. Immerhin, für Statements wie: „Wegsperren“ oder „Isolieren“ reicht das Knöpfchen auf der Fernbedienung, wenn es im Falle von Fernsehumfragen mit nationaler Bedeutung geht.

Anschließend können Deutschlands staatsgepamperte Virologen, Epidemiologen, Immunologen und allen voran Lauterbach, die zwingende Notwendigkeit von Massenverhaftungen ungeimpfter Staatsschädlinge wissenschaftlich begründen. Flankierend präsentiert man uns schockierende Grafiken, wer immer die kreiert hat, die uns den akuten Notstand beweisen sollen. Zum Glück leben wir in einer Merkel-Demokratie, bei der statistische Erhebungen und wissenschaftliche Argumente, alternative Fakten und fantasievolle Evidenzen zum Vorteil der Regierenden und zum Nachteil des Bürgers ausgelegt werden.

Ich gebe zu, die Argumente einiger Klinikprofessoren mit hoher Motivation zur Erhaltung ihres Postens und der Volksgesundheit, fein in Szene gesetzt mit Stetoskop und Operationsbekleidung, sie überzeugen selbst den einfältigsten Geist vor der Mattscheibe. Vor allem dann, wenn in einer Großstadt die auf 4 Intensivbetten reduzierten Intensivstationen des Großklinikums fünf Covid-Patienten liegen. Da kommt man schnell über 100 Prozent. Alle ungeimpft, selbstredend. Ich nehme an, die umtriebige Moderatorin hat Bettlägrigen vorher alle durchgezählt und deren Krankengeschichte durchleuchtet. Das wird ja heutzutage alles reltaiv locker gehandhabt, zumal sie auch jeder Kellner beim vorherigen Kneipenbesuch abfragen kann.

Dennoch...! Die Gefahr ist geradezu zum Greifen, wenn bewegende Bilder von ganzen Ärzteteams einen Patienten beatmen, von dem kein Mensch weiß, ob da nicht gerade jemand gezeigt wird, der mit Herzinfarkt, Hirnschlag oder Leberzirrhose sein Leben aushaucht. Noch vor wenigen Monaten wurden bei unsere täglichen Coronastatistiken auf der Mattscheibe wenigstens noch unterschieden zwischen „an Corona“ und „mit Corona“ Verstorbenen unterschieden. Darauf verzichtet man inzwischen, weil das den Zuschauer erstens verwirrt und zweitens irrelevant ist. Jetzt gibt es nur noch ungeimpfte, ungetestete Coronatote die vorher von ungetesteten Geimpften infiziert wurden.

Egal...! Die Moderatorin kommentiert mit gut intonierter Betroffenheit das Risiko des ungeimpften Gefährders, der astronomische Kosten verursacht. Die Dramatik ist so offensichtlich, dass sich jeder vor dem Fernseher ein authentisches Bild machen kann, was ihn erwartet, wenn er einem Gesunden zufällig beim Einkaufen begegnen sollte. Da hat er keine Wahl, der Bürger. Da kann er nur aufs Knöpfchen „Wegsperren“ drücken und sich dann beruhigt Erdnüsse und Chips in den Rachen schieben.

 

 

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