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Wer verhaftet Putin?

Der Internationale Gerichtshof in den Haag hat einen Haftbefehl wegen behaupteter Kriegsverbrechen gegen Putin ausgestellt. Die Nachricht für sich gesehen hat das Potential, zur besten Satire aller Zeiten zu werden. Die europäischen Medien übertreffen sich gegenseitig mit triumphierenden Headlines, deren infantile Urheber man angesichts ihres journalistischen Freudengeheuls durchweg in die Klapse schicken müsste.

„ntv“ bringt die Hammerüberschrift: „Kreml ringt mit Haftbefehl gegen Putin.“ Der "Merkur" setzt noch einen drauf: „Wackelt jetzt der Kreml?“ und impliziert, dass Russland nun bald am Ende ist. Man sieht es bildhaft vor sich, wie sich Vladimir Putin, Waleri Gerassimow, Sergej Lawrow mitsamt ihrer Generalität und der restlichen Führungsriege angstschlotternd unterm Konferenztisch im Machtzentrum des Kremls verkriechen und befürchten, dass Ursulas Schergen mit einem martialischen Polizeiaufgebot an die Tore Moskaus klopfen und mit Handschellen wedeln.

Wie sagt ein kaum bekanntes, biblisches Gleichnis im Alten Testament so treffend: Ein Zwergdackel will mit großen Hunden pissen gehen, kann aber das Bein nicht heben.“ Jetzt ist er pudelnass. Da nützt es auch nichts, wenn das Zamperl dem ausgewachsenen Rottweiler drohend anknurrt und ihm das Gebiss zeigt. Selbstredend zeigt sich der ukrainische Präsident Selenskyj über die baldige Festnahme des russischen Präsidenten erfreut und sieht sich gleichzeitig darin bestärkt, den Europäern noch einige Hundert Milliarden zusätzlich aus dem Kreuz zu leiern und jetzt auf die Lieferung von Nato-Kampfjets zu pochen.

Der Haftbefehl könnte „den Prozess der Ablösung Putins beschleunigen“, erklärt Geoffrey Nice, ehemaliges Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs, laut Sky News. Der berühmte "Klammernsack" lässt grüßen. Dass der IStGH einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin erlassen hat, hält dieser Spinner demnach für „äußerst wichtig und nicht nur symbolisch“. Sind Europas politische Führer von allen guten Geistern verlassen? Mehr und mehr verdichtet sich der Eindruck, dass die USA Europa systematisch in einen Atomkrieg treiben will und sich nun sogar des internationalen Gerichtshofes in Den Haag bedient. Und das halten die Bürger in Europa für völlig in Ordnung?


Wenn zwei das Gleiche tun...

Auslöser für die Ausstellung des Haftbefehles ist nicht etwa der russische Einmarsch in ukrainisches Staatsgebiet. Selenskyj forderte ein Verfahren gegen Russland vor dem Haager Tribunal wegen mutmaßlicher russischer Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg und die angebliche Verschleppung Tausender Kinder aus der Ukraine nach Russland. Und nun begrüßen mit medialem Tam Tam die USA das Urteil, als seien sie das Maß unübertreffbarer Moral, obwohl sie den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bis heute nicht anerkennen. Da darf man sich schon wundern, weshalb man im Juli 2018 nicht den amerikanischen Präsidenten Donald Trump kurzerhand verhaftete.

Wir erinnern uns noch lebhaft an die Schlagzeilen: Nach Angaben von Müttern, Bürgern und Bürgerrechtsaktivisten, die in den USA auf die Barrikaden gingen, haben US-Behörden an der mexikanisch-amerikanischen Grenze mehr als 900 Migranten-Kinder von ihren Eltern getrennt und an einem geheimen Ort hinter Drahtgittern interniert. Hier hat sich auf Anweisung von Donald Trump besonders die US-Administration mit einer humanistischsten Großtat vor aller Welt hervorgetan, und zwar ohne Folgen.

Der US-Anwalt Lee Gelernt sagte damals - ZITAT: "Es ist schockierend, dass die Trump-Regierung Eltern ihre Babys wegnimmt." Die Regierung von US-Präsident Donald Trump umgehe sogar die Anordnung des höchsten Gerichts. Die konkrete Zahl der Fälle zwischen dem 26. Juni 2018 und dem 29. Juni 2019 gab er mit etwas mehr als 900 Kindern an. Rund 20 Prozent der betroffenen Kinder seien jünger als fünf Jahre gewesen.

Die Emotionen kochten richtig hoch, als klar wurde, dass nach dem Verbot amerikanischer Gerichte, Kinder mexikanischer Einwanderer nach wie vor von Müttern und Vätern gewaltsam separiert wurden, und es nun nicht mehr möglich sei, die Kinder wieder ihren leiblichen Eltern zuzuordnen. Oft genug suchten verzweifelte Mütter monatelang nach ihren Töchterchen und Söhnen. Gab es da etwa einen internationalen Aufschrei? Hat sich Den Haag etwa mit ihren Richtern aus der Deckung gewagt?

Ach, eh ich’s vergesse. Hat sich damals unsere Kanzerin Merkel etwa über diese Unmenschlichkeit des US-Staates öffentlich echauffiert? Und wie war das doch noch gleich mit dem ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat und den Tausenden von Zwangsadoptionen? Haben Honecker & Co nicht die Kinder, deren Mütter nicht staatskonform das hohe Lied des sozialistischen Paradieses gesungen haben, mit Gewalt aus der sicheren Obhut gerissen und Adoptiveltern zugeteilt? Hat irgendein europäisches Land oder gar die USA die Verhaftung des damaligen Staatssekretärs der DDR betrieben?   

Nun ist die Sachlage der sogenannten Kinderverschleppung aus der Ukraine bei genauerem Hinsehen doch ein wenig anders, als uns die deutsche Presse glauben lassen will. Laut russischen Verlautbarungen hat man ukrainische Kinder aus den Kriegsgebieten herausgeholt, um sie vor dem Gemetzel zu schützen. Den Haag hat auch vergessen zu erwähnen, dass es sich um Kinder russischstämmiger Eltern handelte, die gleich selbst die Flucht nach Russland ergriffen haben. Schwamm drüber. Die Bürger in Europa sind es längst gewohnt, dass sie von der Politik und den Medien rund um die Uhr belogen und betrogen werden, um die eigenen, ach so hehren Handlungen zu rechtfertigen.

Betrachtet man die Gesamtlage nicht nur aus deutscher Sicht mit kritischem Auge und dem Blick zurück in unsere düstere Historie, darf man jetzt schon sagen: „Es ist angerichtet.“ Weit banalere Gründe haben ausgereicht, Deutschland sowohl in den ersten, als auch in den zweiten Weltkrieg zu treiben. Anscheinend haben unsere Politker vollkommen vergessen, dass damals Europa in Schutt und Asche gelegen hat.

Wenn man davon absieht, dass keine Macht der Welt in der Lage wäre, Putin zu verhaften und einem Gericht zuzuführen, muss man ebenso konstatieren: Wer mit dem Feuer spielt und glaubt, Putin und Russland in die Knie zwingen zu können, muss wissentlich in Kauf nehmen, dass in Europa erneut kein Stein mehr auf dem anderen stehen bleiben wird. Doch für diese Tatsache scheint es Scholz, Habeck, Lindner und Konsorten an Vorstellungskraft zu fehlen.

Wie ich eingangs bemerkte. Ein Dackel kann das Bein nicht hoch genug heben, wenn er mit Rottweilern und Bernhardienern die Bäume markieren will. Und Vladimir Putin? Er wird sagen: Was kümmerts die Eiche, wenn sich eine Sau an ihrem Stamm reibt. Er wird völlig unbehelligt sein Leben so fortführen, wie er es schon immer getan hat, im Atomnotfall ohne Westeuropa.

                                        

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