Direkt zum Hauptbereich

Die alternativen Wahrheiten des Friedrich Merz

Wer glaubt dem Mann noch ein einziges Wort? Mit jedem Tag seiner Regierungszeit wird diese Frage drängender. Leider muss man Bürgern mit schwerwiegenden Indoktrinierungsschäden oder geistig-ideologischer Benachteiligung immer wieder mit biblischen Gleichnissen auf die Sprünge helfen, damit sie leichter begreifen. Ob es hilft, ist eine andere Frage, aber der Versuch ist es wert.

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir, an den „ungläubigen Thomas“ zu erinnern. Das war dieser nervige Kerl, der seinen Finger selbst und höchstpersönlich in die Wunden Jesu legen wollte, um den handfesten Beweis für dessen Tod und Auferstehung zu haben. Gut, gut, nun wissen wir ja alle, dass Friedrich Merz nicht mit Jesus zu vergleichen ist, zumal man bei dessen Prognosen, Ankündigungen und Versprechen nicht nur einen Finger, sondern vorsorglich beide Hände benötigen würde, um die Echtheit der Wundmale auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. 

Ich liege mit meiner Vermutung sicher nicht weit daneben, wenn ich behaupte, dass es nach mehr als 100 Regierungstagen und jeder Menge Fehlleistungen, gebrochenen Handlungs-Garantien, unerfüllter Willensbekundungen und hübsch klingenden Absichtserklärungen viele verärgerte und daher ungläubige Bürger gibt, die seiner Amtszeit ein schnelles Ende wünschen. Wer hätte gedacht, dass es nach der vorigen eine noch schlimmere Regierung in Deutschland geben kann. Mehr sage ich nicht, zumal ich mir nicht schon wieder einen neuen Bademantel kaufen will.

Bis vorgestern stand Deutschland – wenn man unseren Politikern und insbesondere dem Kanzler Merz Glauben unbedingt schenken müsste,  „bombensicher“, kompromisslos und ohne Wenn und Aber an der Seite Israels. Wie ich jedoch eingangs schon erwähnte, ist das mit dem "Glauben", wie wir aus der Bibel wissen, eine unsichere Sache, besonders, wenn wir in dem Zusammenhang über unseren Kanzler reden. Das bewies Wirbel-Friedrich gestern eindrücklich mit seinen berüchtigten und schon mehrfach vollzogenen 180-Grad-Spontan-Pirouetten. 

Mittlerweile reihen sich seine Wortbrüche wie Perlen an der Schnur aneinander. Misslungene Schuldenbremse, vorsätzlich vergeigte Strompreisentlastung, fantasievolle Grenzsicherungen und massenhaft unterlassene Zurückweisungen von Migranten, hinzu kommt die Chimäre von Hoffnung getragenen Abschiebungen islamistischer Krimineller in ihr Heimatland. Die geflissentlich unterschlagene Reform der Einkommenssteuern scheint auch schon wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Dazu addieren sich die verhunzte Mütterrente und das Bürgergeld-Desaster. Lange Rede, kurzer Sinn - es gibt kaum ein Thema, das Merz nicht vollmundig angekündigt hätte, aber gleich nach seiner wundersamen Kanzlerernennung aus seiner Agenda gestrichen hat. 

Jetzt ist etwas Brandneues hinzugekommen, womit in unserem Land niemand gerechnet hat. Wie es scheint, hat unser Kanzler über Nacht eine gewisse Affinität zu radikal-islamistischen Palästinensern und zur Hamas entwickelt. Ja, man könnte in diesem Zusammenhang sogar glauben, er hätte ein solides Verhältnis zum Adenauer’schen Geist hergestellt, der einst sagte: „Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?“

Keine Waffen mehr an Israel, so lautet Friedrichs einsame wie spektakuläre Entscheidung, die er unter maximaler Missachtung der selbst formulierten Staatsraison verkündigen ließ. Bis vorgestern hieß es noch: Der Schutz Israels hat für Deutschland höchste Priorität. Das ist jetzt Schnee von gestern, den irgendeiner seiner Staatssekretäre mit einer großen Schaufel wegräumen muss. 

Hat Merz in seiner Bundestagsrede noch als Oppositionsführer Olaf Scholz vorgeworfen, er habe Israel in einer Notsituation die militärische Hilfe verweigert, straft er sich heute selbst Lügen. Wie warf er einst Olaf - Gott hab ihn selig -, knallhart an den Kopf: „Was sind Ihre Solidaritätsbekundungen für den Staat Israel und die Menschen in Israel eigentlich wert?“

Dann führte er im Plenum großkotzig seinen Angriff weiter aus: „Wie müssen Ihre beständigen Beteuerungen der Sicherheit Israels als Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland in den Ohren der Menschen in Israel klingen, wenn Sie dem Land zugleich wesentliche Teile der Hilfe in einer so prekären Situation verweigern?“ Tja, lieber Fritz! Und nun? Jetzt darf man unserem Bundesschaumschläger wohl bescheinigen, dass er sich damit indirekt auch dem antisemitischen Mob auf unseren Straßen beugt. Welch ein politischer Offenbarungseid. Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon die Fahnen schwingenden Palästinenser, wie sie Freudentänze auf den Straßen unserer Großstädte aufführen. 

Benjamin Netanjahu hat klar und deutlich gekontert: Deutschland belohnt die islamistische Hamas für ihren blutigen Überfall. Deutschland belohnt den Terror. Dass Israels Premier mit seinem klaren Statement, Gaza militärisch einzunehmen, um die Stadt ein für alle Mal von Terroristen zu befreien, konsequent Nägel mit Köpfen macht, ist die einzige Option. Denn Gaza ist Hamas und hier gibt es keinen Raum für eine andere Sichtweise. 

Dennoch - Gaza ist auch ein moralisches Dilemma, eine gigantische Tragödie. Aber der Beschluss von Merz kann keine adäquate Antwort auf Netanjahus Vorgehen sein. Friedrich Merz's Reaktion ist ein Dokument der beängstigenden Hilflosigkeit eines Kanzlers auf tönernen Beinen, der vor allem um seine Koalition mit der SPD fürchtet. Und einer, der Angst hat, inkonsequent und nicht vertrauenswürdig ist, überdies für das eigene Land keinerlei spürbaren Lösungsansätze für die anstehenden Probleme vorweisen kann, sollte schnellstens abdanken und einen anderen Beruf ergreifen. Einen, der nach Möglichkeit weniger anspruchsvoll ist.  

Ich wage die Prognose, dass sich diese Entscheidung für unseren Kanzler zum letzten, großen und damit endgültigen Stolperstein entwickeln wird. Welch ein Treppenwitz der Geschichte! Während Deutschland Israel die Hilfe verweigert, obwohl sich auch deutsche Geiseln in der Hand der Hamas befinden, liefert es weiter Waffen an die Türkei, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt und Kurden abschlachtet. Der Mann hat seinen politischen Kompass vollkommen verloren. Nicht nur nach innen, in dem er keine seiner Zusagen und Versprechen einhält, sondern auch nach außen, indem er seine Freunde und Verbündeten verprellt.

                                            

Für eine Patenschaft mit einem monatlichen Betrag bin ich sehr dankbar. Selbst die kleinste Spende hilft mir, diesen völlig unabhängigen Blog stets aktuell, spannend und informativ zu halten. 

Auch ein Klick auf einen der Werbebanner im Lesetext oder das Teilen in anderen Netzwerken (FB oder X) hilft mir bei der Arbeit und der Finanzierung meines Blogs.

Herzlichen Dank - euer Claudio Michele Mancini

SPENDENKONTO
siehe auch SPENDENLINK
Claudio Michele Mancini
Unicredit Santo Stefano
IBAN IT03S0200882540000106185335

BIC/Swift: UNICRITM1892

Kommentare

  1. Die ständigen "Meinungsänderungen " von Merz zu den aktuellen politischen Themen , beweisen ,daß er kaum Führungskompetenz besitzt . Vielmehr schubsen ihn hinter den Kulissen Sozen und Grüne hin und her, wohlwissend daß Merz mit seiner idiotischen Brandmauer sich zu ihrem Büttel gemacht hat.
    Bisher glaubte ich nicht, daß man Scholz in Punkto Inkompetenz ,Führungsschwäche und "Vergesslichkeit" noch toppen kann. Seit Merz bin ich eines Besseren belehrt.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

ARD und die 100. Der Infantilismus des Otto-Normal-Bürgers wurde erfolgreich abgeschlossen.

Nein, ein Bürger, der noch über einige funktionstüchtige Synapsen verfügt, konnte sich die sogenannte „ARD-Debatten-Show“ nicht auf der Zunge zergehen lassen, da er spätestens nach dem Genuss der ersten Minuten als Akutfall in die nächste Klaps-Mühle eingeliefert worden wäre.  Sechzig Minuten lang ein geballter ARD-Angriff auf kognitive Restbestände der Zuschauer in ihren Wohnzimmern. Von den rekrutierten Studiogästen will ich erst gar nicht sprechen, die müssen schon vorher vollkommen verblödet gewesen sein. Und abermals nein, es konnte aus Sicht der Fernsehmacher einschließlich der Programmdirektoren und Chefredakteuren bei der Live-Sendung nichts schief gehen, da die Hundert geladenen Studio-Claqueure zuvor einem strengen Auswahlverfahren unterworfen worden waren. Ähnlich wie vor vielen Jahren in Deutschland, als von bestimmten Personengruppen wie beispielsweise Beamten, Ärzten oder Juristen ein beglaubigter Nachweis über deren Denkweise, Gesinnung und sogar Herkunft verlangt ...

Der Kanzler weint!

Ich wills mal so sagen. Fritz, von sich selbst tief ergriffen und von der Last seiner nächtlichen Alpträume übermannt, ließ uns uns der aufgewühlte Kanzler an seiner sensiblen Gefühlswelt teilhaben. Großartig, wenn ein richtiger Mann auch mal Gefühle zeigen kann. Jetzt wissen wir, Fritz hat nah am Wasser gebaut. Am Pathos und an seiner Theatralik allerdings  könnte er noch ein wenig arbeiten.   Dennoch, - das Volk lauschte tief bewegt seinen Worten, als er sich öffentlich vor dem Mikrofon offenbarte und mit tränenerstickter Stimme, ja, man kann sagen,  mit brüchigem Timbre  seinen Untertanen erklärte, dass er jede Nacht, ja, sogar auch morgens, wenn er erwacht, erst furchtbar leidet und dann einen kurzen Augenblick ein wenig denkt. Sprechen wir es doch offen an! Bei diesem erschütternden Eingeständnis am gestrigen Nachmittag ging ein gewaltiger Ruck durchs mitfühlende Deutschland. Ein weinender Kanzler? Und niemand reicht ihm ein Taschentuch? Herzergreifend! ...

Das letzte Aufbäumen - ein Kanzler auf tönernen Füßen.

Dem Beobachter des politischen Schauspiels müssen die Haare zu Berge stehen, angesichts des kräftezehrenden Zweckoptimismus unseres Kanzlers, der längst weiß, dass er auf ganzer Linie verloren hat. Merz ist von seinem neurotischen Zwang zur Großartigkeit regelrecht umzingelt, aus dem es kein Entkommen gibt. Es gibt keinen einzigen Misserfolg,  den er nicht als großen Schritt, als triumphale Bilanz oder als Beweis seiner Durchsetzungskraft verkauft hätte. Fehlschläge, Bruchlandungen, demütigende Korrekturen und parteipolitische Niederlagen reihen sich jedoch wie Perlen an einer unendlich langen Schnur. Und wehe dem, der seine höchst eigene euphorische Sichtweise richtigstellt oder ihn entlarvt.  Hunderte von Strafanzeigen gegen Bürger, die ihn vermeintlich beleidigt, herabgewürdigt, unangemessen kritisiert oder öffentlich „abgewatscht“ haben, sind mehr als nur ein starkes Indiz dafür, mit welch übermenschlichem Aufwand er sein Selbstbild verteidigt. Fritz, ein Mann, der sich se...