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Der rassistische Biodeutsche

Meischbergers Talkrunde hatte wieder einmal das Zeug zur Farce. Denn erneut versammelte sie mehrheitlich Gäste, die mit moralisch-belehrendem Vokabular die glasklaren Fakten der AFD-Vertreterin Alice Weidel mit geradezu herablassender Attitüde zu widerlegen suchten. Neben Gesine Schwan und Alice Weidel (AFD) hatte man noch den Tübinger Grünen Boris Palmer und Paul Ziemiak, Vorsitzender der Jungen Union aufs Sofa drapiert. Paul, der Bundesvorsitzende…, auch so einer, der ein Studium begonnen, aber nicht beendet hat. Geradezu der Klassiker. Nichts gelernt, dann ab in die Politik und nun bei Frau Maischberger.

Und dann legte sie los, die Runde der humanistisch umnebelten. Ach, was war die Sendung doch wieder unterhaltsam. Die mittlerweile geschmähten Gutmenschen sind zu Gutmeinern mutiert. Und die sind bekanntlich noch schwerer zu ertragen als geschönte Statistiken.



Dem gemeinen TV-Bürger ging beinahe im Minutentakt das Messer in der Tasche auf. Schwerpunkt: Was macht das mit dem hilfsbereiten Freiburger, wenn ein Asylbewerber eine „Bio-Deutsche“ – wie Frau Gesine Schwan die „native German“ in verschmitzt- besserwisserischem Ton nennt, erst vergewaltigt und hinterher in der Dreisam ertränkt? Welch eine Frage...? Und was, bitte, ist ein „Bio-Deutscher?“ - Frau Schwan erklärt es: Ein in Deutschland geborener Deutscher - also ein "Arier?" Welch ein Vokabular! Weiß sie, was sie daher redet?

Aber diese Untat ändere nichts an der Tatsache, - so Frau Schwan weiter, dass ein solches Verbrechen genauso gut von jemand anderem hätte begangen werden können. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist Rassismus in seiner seltsamsten Umkehrung. Und zum Hundertsten Male hören wir uns vor der Mattscheibe an, dass wir es mit bedauerlichen Einzelfällen zu tun haben.

Der ewig lächelnde Ranga Yogeshwar, selbsternannter Menschenrechtler, verhedderte sich permanent in seinem schwülstig-romantischen Menschenbild und behauptete, Ausländer seien nicht krimineller als „Bio-Deutsche“. Asylsuchende sind im selben Maße mehr oder weniger straffällig, so sein Argument, während er permanent versucht, seine AFD-Nachbarin mit seinem Lächeln zum Schweigen zu bringen. Die allerdings griff sich zuletzt nur noch an den Kopf. Ich mir übrigens auch!

Ist ja alles irgendwie logisch, wenn man in dehnbaren Statistiken nur jene Straftäter zählt, die auch verurteilt wurden. Dass man in Köln, Berlin, Frankfurt und anderswo nur einem Bruchteil der Straftäter habhaft wird und sie daher in keiner Statistik auftauchen, verschweigt der hilfsbereite Gutmensch, weil ja anderenfalls sein empfindsames Weltbild zusammenbräche. 



Stephan Paetow - Chefredakteuer von TICHYS EINBLICKE

Dass Aldi und Lidl inzwischen sprunghaft ansteigende Diebstähle zu verzeichnen hat und die Filialleiter mittlerweile auf Anzeigen verzichten, gehört ebenso zur bitteren Wahrheit wie Tausende von Wohnungseinbrüchen oder der weitverbreitete Handyklau, die in Kriminalstatistiken gar nicht mehr eingepflegt werden. Das nimmt der nimmermüde Helfer schon wegen seiner humanitären Argumentationskette dankbar in Kauf. Irgendwie muss man schließlich diesen Bio-Deutschen Rassisten Paroli bieten. Und wenn dieser renitente Ausländerfeind unbelehrbar bleibt, kann man ihn immer noch mit Drecksnazi oder Pegida-Schwein beschimpfen.

Vorgestern Freiburg, gestern Bochum, heute Kiel…. Und jedes Mal handelt es sich um Täter, die in Deutschland Gastrecht genießen. Selbstverständlich ist nicht jeder Muslim ein potentieller Verbrecher, aber mir geht dieses standardisierte Geschwätz der Generalverdachtswarner maßlos auf die Nerven. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendein Verbrechen geschieht, an dem kein Migrant, Flüchtling oder Asylant beteiligt ist.

Scheinbar begreifen diese selbsternannten Pseudo-Humanisten nicht, dass diese Taten das Land signifikant verändern, die der Bürger so nie gewollt hat. Gesetze werden verschärft, Polizisten eingestellt, Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Angst und Misstrauen wächst, Sozialkosten explodieren, Versorgungsleistungen laufen aus dem Ruder. Es sind reaktive Entwicklungen auf eine nicht enden wollende Reihe von „Einzeltaten“, die auf Dauer schwerwiegende und einschneidende Veränderungen in der Wahrnehmung der Bürger bewirken.

Auf der Straße hat sich eindeutig etwas verändert, aber das will man in der gut meinenden Runde bei Frau Maischberger unter keinen Umständen hören.


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