Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhard, vor 13
Monaten von Volkswagen angeheuert, um bei der Aufklärung der Abgasaffäre zu
helfen, hat nach Sprachregelung des Aufsichtsrates, ihren Rücktritt erklärt.
Als Abfindung für das vorzeitige Ausscheiden erhält sie 11,5 Millionen Euro.
Fast 1 Million für jeden gearbeiteten Monat? Sie muss auf eine Ölquelle mit hoher krimineller Qualität gestoßen sein. Anders ist die Höhe der Abfindung nicht zu erklären,
zumal VW eher sparen müsste.
Nun ja, für diesen Betrag finden sich ja immer wieder
Top-Manager, die unter fortschreitender Amnesie leiden, wenn man nach
Hintergründen einer plötzlichen Trennung fragt. Frau Hohmann-Dennhard meinte
dazu nur, „dass ein Vertrag erfüllt wird.“ Üblicherweise wird bei einem
vergoldeten Rauswurf beidseitiges Stillschweigen über Interna vereinbart. In
diesem besonderen Falle wohl überlebenswichtig für VW, denn die Chefaufklärerin
und ehemalige Bundesrichterin hätte sicher eine Menge zu erzählen. Angesichts
der völlig amoralischen Politik unseres Landes wundert es mich auch nicht mehr,
wenn sogar eine ehemalige Bundesrichterin für ein paar Millionen Euro groß
angelegte Betrügereien deckt, indem sie schweigt.
Auch Martin Winterkorn wurde jäh von der heimtückischen
Krankheit eines plötzlich auftretenden Gedächtnisverlustes heimgesucht, nachdem
ihm 4,1 Euro Millionen Boni ausbezahlt und eine jährliche Betriebsrente von 1,1
Millionen Euro zugestanden wurde. Vertragsgemäß, versteht sich. Mit dem
Totalausfall seines Erinnerungsvermögens dürfte der Ex-VW-Boss gut leben
können. Dass man Winterkorn von Seiten VW auch noch eine pompöse
16-Zimmer-Villa für eine Monatsmiete von unter 1.000 Euro überlässt, wird er
wohl als kleines Trostpflaster für entgangene Boni empfinden. Jedenfalls kann er sich noch delikaten Schinken kaufen, sofern er krankheitsbedingt noch den Metzger findet.
Der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser war nach seinem
Ausscheiden ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Die Staatsanwaltschaft
ermittelte gegen Esser und einige seiner Vorstandskollegen. Der Vorwurf:
Untreue. Aber da diese Herrschaften von nichts wussten und per se kein
Wässerchen trüben können, gingen sie straffrei aus. Dennoch, bei den
Zuwendungen ging es insbesondere um die Abfindung an Esser in Rekordhöhe von 60
Millionen Mark. Mit dieser Summe honorierte Vodafone seine Leistungen als
Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Konzerns. Um Sauereien zu decken und
gleichzeitig schwere Wirtschaftskriminalität als Wohlsstandswahrung zu
verkaufen, sind die DAX-Konzerne zu allem bereit.
Ähnlich spektakulär lief es bei dem Siemens-Vorstand Peter
Löscher. Nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb von weniger als drei Monaten gab
der Siemens-Konzern am 27. Juli 2013 das vorzeitige Ausscheiden Löschers als
Vorstandsvorsitzender bekannt. Da sein Vertrag noch bis März 2017 gelaufen
wäre, hat er als Abfindung 14,8 Millionen Euro brutto sowie 2,24 Millionen Euro
Sonderbeitrag zur betrieblichen Altersversorgung erhalten. Über die wahren
Hintergründe seines Ausscheidens wurde nichts bekannt.
Es zahlt sich sowohl für den Staat als auch für die
betroffenen Manager aus, wenn milliardenschwere Konzerne in der Manier der Mafia
Schweigegelder für ihre angestellten Top-Schurken bezahlen, und ihnen hinterher
mit Millionenbeträgen das Maul stopfen. Leider ist unsere Justiz nicht besser.
Sie ist der Steigbügelhalter eines völlig maroden Systems. In der Regel schaut
sie dem munteren Treiben von Hire & Fire korrupter Gauner im Frack zu, ohne
dass ein Bundesanwalt oder gar Heiko Maas ernsthafte Anstalten machte, dieses
System krimineller Vereinigungen zu durchbrechen. Das allerdings wundert nicht,
weil schließlich auch unsere Minister nach ihrem Ausscheiden aus der Politik an
schönen Ablösesummen in der Industrie teilhaben möchten, zumal sie für den
Lebensabend Wassergrundstücke und soliden Komfort anstreben.
Die Politik hat reagiert und ein Allheilmittel entwickelt, sozusagen das Antibiotikum für die Kapiatalsicherung der Finanzgiganten. Die Bezeichnung: Systemrelevanz. Nur gegen Rezept erhältlich, einzureichen beim Finanzminister und hergestellt auf Gelddruckmaschinen. Denn irgenwie muss man ja die Aushängeschilder unserer Gesellschaft vor ihrem eignen, schlechten Ruf schützen.
Die Politik hat reagiert und ein Allheilmittel entwickelt, sozusagen das Antibiotikum für die Kapiatalsicherung der Finanzgiganten. Die Bezeichnung: Systemrelevanz. Nur gegen Rezept erhältlich, einzureichen beim Finanzminister und hergestellt auf Gelddruckmaschinen. Denn irgenwie muss man ja die Aushängeschilder unserer Gesellschaft vor ihrem eignen, schlechten Ruf schützen.
Und damit in unserem Land alles schön im Lot bleibt, fängt
man Schwarzfahrer, kleine Sozialbetrüger oder Ladendiebe ein, um sie der
Gerechtigkeit zuzuführen. Ausnahmen: Neubürger aus den Magreb-Staaten. Der
Bürger spendet Beifall, wenn auch mal ein armes Schwein dran glauben muss.
Wundert es irgendeinen unserer derzeitigen Polit-Clowns, dass die Bürger an
Recht, Ordnung und Gerechtigkeit zweifeln? Glücklicherweise will Martin Schulz
Bundeskanzler werden. Er will sich ganz besonders um Recht und Gerechtigkeit
kümmern. Will er etwa sämtliche Kleinkriminelle amnestieren….?
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