Das eigentliche Leiden aller Schwätzer ist unbestritten
deren geistige Inkontinenz. Um es vorweg zu nehmen, Markus Lanz ist von dieser
Krankheit besonders stark betroffen. Inzwischen sind diese selbstgefälligen
Gesprächsrunden und das selbstgerechte Gehabe dieses Lackaffen unerträglich.
Eine Onlinepetition forderte kürzlich die Absetzung von Markus Lanz beim ZDF. Mehr als
50.000 haben unterzeichnet. Der Mainzer Sender duckt sich weg. Vermutlich haben
ebenso viele schmachtende Frauen, denen Optik und Endorphine wichtiger sind als
Hirn, um seinen Verbleib gebeten. Nun ja, der Meister gefälliger Floskeln
darf sich ob der Zuwendung minderbemittelter Fans mit mütterlichen Erbanlagen gebauchpinselt
fühlen.
Nicht nur, dass sich dieser Lanz wahnsinnig gerne sprechen
hört, doziert er munter mit dem Habitus eines moralisierenden Gutmenschen über große
Weltpolitik und Wirtschaft, obwohl er davon keinen blassen Schimmer hat. Im Vergleich dazu ist sein Profilierungs- und Geltungsbedürfnis reziprok proportional entwickelt. Vermutlich hört er sich auch nach Feierabend vor
seinem großen Schlafzimmerspiegel stundenlang selber zu. Es hat allerdings den Vorteil, dass er die auf seinen Merk-Kärtchen vorbereiteten Fragen mit sich selbst diskutieren und all seine infantilen Thesen ohne Gegenwehr anderer Beteiligter politisch korrekt erwidern kann. Den gravierenden Nachteil: „viel reden behindert das Denken, könnte
er, wie in seinen Sendungen, weiterhin vernachlässigen, zumal in seinem Falle diese
Tatsache ohnehin nicht ins Gewicht fiele.
Mit geradezu professionellem Geschick zieht er meterlange Schleimspuren quer durch die Gesprächsrunden, dass selbst Kameraleute Mühe haben, nicht darauf auszurutschen. Und sobald er mit irgendeinem passenden Gesprächspartner auf das deutsche Migrationsdrama zu sprechen kommt, überkommt einen das Gefühl, er sei mit knapper Not dem IS entkommen und gerade mit einem Gummiboot vor der türkischen Küste gestrandet.
Wer, im Sender, dreht diesem allwissenden Gockel endlich
den Hahn ab, so frage ich mich. Dieser geschniegelte Musterknabe führt selbst
mit Hochkarätern wie Ezard Reuter (ehemaliger Daimler-Benz Vorstandsvorsitzender)
Diskussionen wie mit einem 6-Jahrigen, lädt Frau Wagenknecht ein, um sie nicht
zu Wort kommen zu lassen. Er vollendet grundsätzlich Sätze von
Gesprächspartnern, fällt anderen ins Wort, wenn ihm eine Antwort nicht in den
Kram passt und gibt militant-inkompetente Thesen von sich. Selbst seine
Witzchen sind peinlich, unangebracht und oft genug einfach nur verblödet.
Markus Lanz, die intellektuelle Eintagsfliege, das ist
einer, der dieser Frau im roten Kleid nicht ansatzweise das Wasser reichen
kann, was Hirnschmalz, Bildung und messerscharfe Synapsen angeht. Er ist auch der Mann, den das ZDF, ein öffentlich-rechtlicher Sender,
regelmäßig außerhalb des Kinderprogramms über Politik diskutieren lässt. Ein
Mann, für den sich die Debatte um die richtige Europapolitik auf die Frage
reduzieren lässt: Europa — Ja oder Nein, oder sich provozierend um die richtige Euro-Politik kümmert: Euro — Rein oder
Raus. Und ein Mann, der dann wütend wird, wenn sich jemand nicht zu ihm in den
Sandkasten setzen will, um auf seinem Niveau zu diskutieren. Ich plädiere dafür, ihm Eimerchen und Schippchen zu geben.
Dieser selbstgefällige Retorten-Schwiegersohn ist optisch gesehen ein
schnuckliges Kerlchen, der mit seinem intellektuellen Flachland-Entertainment zweifellos ein
Liebling der Damen zwischen 32 und 67 ist. Seine Sendungen wären allerdings eher
bei den kunterbunten Trash-Sendern wie "RTL 2" aufgehoben, die man am liebsten nicht
bezahlen würde, am besten gegen 2 Uhr morgens, also in der Zeit zwischen "Ruf mich an" und "Ich mache alles". Wann zieht er sich wieder dorthin zurück wo er herkommt - in
eines dieser abgelegenen Tiroler Bergdörfer. Dort fände er vermutlich ein
Publikum, das ihn mit Muh und Mäh akzeptiert.
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