Es ist ja nicht so, als wäre es noch niemandem aufgefallen.
Das politisch linkslastige Mainstreamdenken ist nicht etwa die Erfindung des
Normalbürgers von heute, sie ist vielmehr das Ergebnis einer politisch
angeordneten und lang angelegten Denk-, Sprach- und Informationssäuberung, die
in den 60er Jahren zwar ihren Anfang genommen hat, aber seit der
Flüchtlingskrise sich sozusagen im perfektionierten Endspurt-Modus befindet.
Haben die Kritiker auf der Straße wirklich unrecht? Ganz
sicher nicht! Die Erziehungsbemühungen am „gemeinen Bürgers“ zeichnen sich bei
den Print- und TV-Medien durch großes Engagement aus. Aber sie werden auch
zunehmend schwieriger und aufwändiger. Wenn sich heute Journalisten über die
Begriffe Lügenpresse, Gesinnungsterroristen oder „Lückenpresse“ echauffieren,
ist das für mich nicht mehr, als eine reflexartige Reaktion. Im Brustton der
Überzeugung und mit Unschuldsminen verbreiten sie ganz offenkundig geschönte
Zahlen, Fakten und Inhalte mit dem Ziel, den Mächtigen dieses Landes nicht ans
Bein zu pinkeln. Besonders vor den Wahlen. Der Idiot Bürger hat es hinzunehmen, auch wenn das wie eine Monstranz
vor sich hergetragene Motto lautet: "Wir sind der Wahrheit
verpflichtet". Ein verdammt strapazierter "Slogan“.
Namentlich die linken Genossen der Journaille, sei es im
SPIEGEL, der SZ, der TAZ oder Frankfurter Rundschau, sie fühlen sich mehr und
mehr in die Enge getrieben oder gar zu Unrecht angegriffen und diffamiert.
Längst spielen auch die so genannten „seriösen“ Sender in Funk und Fernsehen
das infame Spiel der Politik und der Industrie mit. Das System funktioniert von
oben nach unten. Chefredaktionen oder Studioleitungen sorgen auf Anweisung von
ganz oben oder durch „freiwillige Selbstzensur“ dafür, dass zu kritische
Berichte gar nicht erst gesendet werden. Sie produzieren mittels „Unterdrückung
von Realitäten“, Beschönigungen, Bagatellisierungen, nivellierende Interpretationen
und durch Klima der Angst am Arbeitsplatz objektive Bilder. Eines haben diese
Einrichtungen gemeinsam. Sie alle behaupten von sich, sie seien neutral, also
politisch unabhängig. Ein Blick in die Vorstandsetagen, Intendanzen oder
Verlagsleitungen klärt schnell auf. Journalisten sind Befehlsempfänger von
starken Interessensgruppen wie Industrie, Parteien oder der Regierung.
Es beißt die Maus keinen Faden ab, was viele Bürger täglich
erleben, und was die Mehrheit der Menschen anzweifelt, betrifft fast jedes
brisante Thema, mit dem wir heute medial gefüttert oder konfrontiert werden. Ob
Flüchtlinge, Dieselfahrzeuge, terroristische Anschläge oder Bankenpleiten, ob
politische Verantwortlichkeiten, Klima- oder Sicherheitsfragen, objektive,
verlässliche oder fundiert recherchierte Reportagen, Fehlanzeige. Die
Übergriffe auf der Kölner Domplatte oder der G20-Gipfel in Hamburg stehen als
Paradebeispiel für Desinformation. Politik, Industrie und Medien sind eine
unheilige Allianz zu Lasten der Bürger eingegangen. Man könnte auch den Begriff
Komplott verwenden, ohne Sorge davor zu haben, völlig daneben zu liegen oder zu
pauschalisieren. Und das nicht erst seit vorgestern.
Die fatale Mischung von Selbstprofilierung, „political
correctness“ und Selbsterhaltung hat sich in den letzten Jahren in fast allen
renommierten Redaktionen massiv etabliert und zu einer Haltung geführt, bei dem
sich unsere Medienmacher verpflichtet fühlen, dem Bürger Nachhilfeunterricht in
Demokratie zu erteilen. Sie selbst haben ihren willfährigen Geist aus der
Flasche gelassen und jetzt, da die Bürger nicht mehr alles hinnehmen, reagieren
sie aggressiv demagogisch, belehrend und agitatorisch. Völlig gleichgültig ob
es um Flüchtlinge, Kriege, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten oder Wahlen
geht, stets wird zu suggestiven Informations-Strategien gegriffen, die den
Bürger zu angepasstem Wohlverhalten veranlassen soll. Und wehe, jemand
hinterfragt die weich gespülte Pseudo-Moral eines arrivierten Medienvertreters,
wehe er schert aus oder äußert seine "eigene" Sicht der Dinge.
Wie pervertiert das System funktioniert, zeigt sich
besonders in diesen Tagen, da man in den Verkehrsministerien mit allen Mitteln
den Diesel zu retten versucht, der in Wahrheit nicht mehr zu retten ist. Auch
nicht mit Software. Nun ja, es geht um Hunderttausende Arbeitsplätze, die man
im Verbund mit der Politik und der Medienlandschaft nach dem Motto behandelt:
Nur, das, was unwiderlegbar an die Oberfläche kommt, wird eingeräumt.
Ansonsten: Rette sich, wer kann. Und solange nach Möglichkeit
entschärfend-beruhigende Informationen mit dem Hinweis auf baldige Besserung.
Manus manum lavat. Politik und Wirtschaftsinteressen sind
untrennbar miteinander verbunden und pflegen ein gegenseitig parasitäres
Dasein. Anzeigenschaltungen, Werbebeilagen, bezahlte Kolumnen und gegebenenfalls
Subventionen sichern Verlagen und ihren Mitarbeitern das Überleben. Werbe- und
Anzeigenstornierungen bedeuten zu Deutsch: Pleite! So platt wie diese Wahrheit
auch sein mag, ein Redakteur möchte gerne seine Familie ernähren, da greift man
auch gerne mal zu einer verwegenen und „sozial erwünschten“ Interpretation
einer Nachricht, notfalls unterfüttert mit Studien oder Expertenwissen, für die
man Honorare bezahlt.
Die Kontrollorgane der Sender, die Großverlage und
„Meinungsbildner“ sind maßgeblich durchsetzt von regierungs- oder parteinahen Managern und fungieren als verlängerte Befehlsempfänger. Inhaber von
Machtpositionen geben je nach Interessenslagen und Opportunitäten den Druck
nach unten weiter um eigene Pfründe zu sichern. Das Gesetz von Hierarchie und
Gehorsam ist so alt wie die Menschheit und ändert sich auch dann nicht, wenn
man das Gegenteil mit integrer Miene und gewählter Sprache dem Bürger weiß machen will.
Politik hat gefährliche Abhängigkeiten geschaffen. Wer als
Berichterstatter nicht spurt, sitzt schnell auf der Straße. Die Quintessenz?
Medienmacher und Politiker haben im Verbund nachhaltig für ihre eigene
Demontage gesorgt und ihre Glaubwürdigkeit nahezu vollständig verspielt. Dass
die mittlerweile aufgebrachten Bürger den Terminus Lügenpresse wortwörtlich
nehmen, ist evident. Das weit verbreitete Gefühl, von einer staatlich
gesteuerten Presse auf eine Weise informiert zu werden, die ausschließlich der
Selbstbeweihräucherung, der Eigensicherung des Jobs und dem Wohle politischer
Interessen dient, ist am einfachen Mann auf der Straße nicht vorbeigegangen. Die
so wohlklingende These: „Journalisten lügen nicht“, und da nehme ich
selbstredend einschlägig bekannte Redakteure und Moderatoren nicht aus, dürfte
selbst bei einem pseudo-liberalen Herrn Claus Kleber im ZDF ein betretenes
Schweigen hervorrufen.
Es ist phänomenal, mit welch bodenloser Naivität und
bejammernswerter Unkenntnis der Geschichte die zweite Generation der
Journalisten sich politisch erwünschte Werte zu eigenen Überzeugungen gemacht
haben, und sie unter dem Label von Freiheit, Menschlichkeit und dem Habitus der
Demokratie dem Bürger ihre linke Meinung um die Ohren hauen. Mir graust es vor
dieser bezahlten Medien-Brut, die unter Vermeidung jeder Vernunft, jeder
Weitsicht und jeder Wahrheit Thesen in die Welt setzt, die unter den heutigen
gesellschaftlichen Bedingungen kein Mensch mehr begreifen kann und schon gar
nicht begreifen will.
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