Es beißt
die Maus keinen Faden ab, wer da glaubt, unsere Polit-Elite wolle im Rahmen der
Regierungsbildung die Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche und Forderungen ihrer
Bürger nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen, der hat Politik nicht
verstanden. Und wer annimmt, dass jene Selbstversorgungs-Profis sich auf Basis
des kleinsten, gemeinsamen Nenners und im Rahmen der Möglichkeiten die
dringlichsten, sozialpolitischen Herausforderungen
mit Verve und Engagement, der irrt. Wer meint, er könne von Politikern – gleich
welcher Partei – visionäre Ideen, Weitsicht und tragfähige Zukunfts-Konzepte
erwarten, dürfte bitter enttäuscht werden.
Gestern Nacht endete ein weiteres Sondierungsgespräch. Hört
man sich die Kommentare der Beteiligten an, kommt man aus dem Staunen nicht
heraus. Scheinbar hat jeder mit jedem irgendetwas verhandelt, von dem der Parteigegner
nicht weiß, was genau der andere verhandelt hat. Wenn Lindner, Kubicki, Trittin
und Özdemir vor laufenden Kameras verlauten lassen, dass man nach der Sitzung nicht
wisse, was die Gegnerpartei mit ihren Forderungen eigentlich gemeint habe, kann
man nur den Kopf schütteln. Klar ist, dass es offenkundig weder Konzepte, noch
Pläne, noch Leitfäden gab oder gibt, die man gemeinsam und strukturiert
durcharbeitet und im Gremium vorträgt. Aber was soll‘s, es geht ja nur um eine
Regierungsbildung. Hauptsache,
es gab Kaffee und Kuchen oder Häppchen, Kanapees und ein Gläschen Schampus. Stößchen….!
Keiner dieser selbsternannten Geistesgrößen könnte sich
erlauben, in einem Führungskräfte-Meeting eines Konzerns mit leeren Beuteln große
Sprünge machen zu wollen. Würde ein Arbeitskreis auf Abteilungsleiter-Ebene bei
VW oder Siemens ankündigen, man wolle drei Monate lang darüber verhandeln, auf
welcher Basis man in Zukunft zusammenarbeiten wolle, dürften die Beteiligten nach
Feierabend allesamt ihre Schreibtische räumen. Die Parteiführer und ihr Gefolge,
handeln stets nach dem gleichen Muster. Jene, die bei Wahlen eine gewisse
Akzeptanz erworben haben, gehen bar jeder zielorientierten Vorlage ins Gespräch
und erreichen bei einer solch wichtigen Runde maximal das Niveau eines
zerstrittenen Kaffeekränzchens.
Stattdessen
zerteilen sie das Fell eines noch nicht erlegten Bären und schieben sich nach
Gutsherrenart Posten, Mandate und Ministersessel zu. Nur jene, die „durchgefallen
sind“, werden ins Europaparlament nach Brüssel abschoben. Es gibt auch
Ausnahmen. Solche Politiker, hauptsächlich bei den GRÜNEN beheimatet, die durch
jeden nur denkbaren Intelligenztest fallen würden, erhalten ein repräsentatives
Amt, in dem sie ausschließlich die eigene Wichtigkeit zelebrieren dürfen.
Öffentliche
Auftritte und Reden der Polit-Verantwortlichen lassen erbärmliche Rückschlüsse
auf Ethik, Niveau und intellektuellen Ressourcen zu. Die Teilnehmer treten
zumeist auf, als hätten sie das Anrecht auf Allwissenheit mit dem Amt erworben,
was allerdings nur den einfachen Wähler beeindrucken kann. Spitzenpolitiker
leiden zumeist an schweren, narzisstischen Persönlichkeitsstörungen, die sie
sich im Laufe des politischen Aufstiegs erwerben und für jeden Psychoanalytiker
offenkundig sind. Entsprechend klassische Verhaltensmuster können in Talkshows
und Debatten von jedermann bewundert werden.
Doch selbst
die Bürger erwachen allmählich und entwickeln inzwischen ein feines Gespür für
hohle Phrasen und dumpfes Geschwätz. Jamaika wird uns eine vierjährige
Stagnation bescheren, das ahnen inzwischen die meisten… Leider korreliert die Dummheit
des Wahlvolkes hoch mit der anmaßenden Ignoranz der politischen Führung – nicht
nur in unserem Lande. Einfache Botschaften braucht die Masse, die
Tagesschausprecher und Moderatorenklüngel dem Volk über ihre medialen Kanäle
regierungskonform in den Schweinetrog kippt, damit auch das ankommt, was
ankommen soll und was in Berlin für geboten gehalten wird. Freilich, in
TV-Interviews oder Talkshows gilt es, mit auswendig gelernten Worthülsen Brain
und Sachkunde, Seriosität und Kompetenz vorzuspiegeln – „Bella Figura“ nennen
wir Italiener diesen Affentanz, der selbstgefälliger kaum sein kann ... Als
Dank für ihren pseudokritischen, linkslastigen Nonsens werden Anne Will, Claus
Kleber, Marionetta Slomka, Sandra Maischberger oder gar dieser Plasberg
fürstlich entlohnt.
Hört
oder sieht man sich in diesen Indoktrinierungs-Shows die öffentlichen Auftritte
politischer Berufsschwafler an, dreht sich jedem halbwegs gebildeten Menschen
angesichts der hohlen Inhalte der Magen um. Nicht bei der Masse, denn
Stammtisch-Rhetorik, die beispielsweise der AFD vorgeworfen wird, gehört zum
wichtigsten Inventar eines jeden Politikers. Nun ja, mehr haben die meisten
ohnehin nicht zu bieten. Da kann man in Mikrophonen und vor Kameras schon mal
maximalen Stuss verbreiten. Wir werden sehen, was die bunte Truppe, sollte sie
sich je zu Sicherung ihrer Posten vereinigen, zu bieten hat. Die Zukunft wird
es weisen.
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