Wie es scheint, geht es seit der Silvesternacht 2015/16 auf
den Flaniermeilen von Essen, Berlin und Köln noch ziemlich bunt zu. Es wird
zwar nicht mehr so viel Aufhebens darum gemacht, wenn marodierende
Männergruppen mit arabischen Aussehen bundesweit die Polizei in Atem halten,
aber immerhin trauen sich noch einige Medien, in Nebensätzen darauf aufmerksam
zu machen.
Nun ja, der Essener Hauptbahnhof musste wegen
Ausschreitungen für rund eine Stunde gesperrt werden, was in Zeiten von
Sondierungsgesprächen und Jamaika-Theater kaum der Rede wert ist. In Köln
spricht die Polizei von „einzelnen Sexualdelikten“, die noch vor drei Jahren in
der Bevölkerung die schiere Empörung hervorgerufen hätten. Doch unsere Polizei
hat inzwischen gelernt, solche Vorfälle nicht über zu bewerten und eigens eine
beruhigende Sprachregelung entwickelt, während aus dem Kanzleramt
Schalmeienklänge zu vernehmen sind. Ave, Angela, morituri te salutant.
Schwamm drüber, sexuelle Übergriffe afrikanischer
Männergruppen gehören inzwischen zu den alltäglichen Begleiterscheinungen
unseres bürgerlichen Zusammenlebens. Lohnt sich gar nicht mehr, sich über solche
Kinkerlitzchen aufzuregen, auch wenn mal so ein Hauptbahnhof komplett geräumt
werden muss. Schließlich sind Berichte über ergebnislose Verhandlungen
spektakulärer und bergen auch nicht die Gefahr, dass versehentlich ein
bewaffneter Islamist durchs Bild läuft. Ein solches Szenario könnte womöglich
die Diskussion zwischen Grünen und CSU unverhältnismäßig belasten.
In Essen wurden am Bahnhof 1.200
Platzverweise ausgesprochen, wie FOCUS online gestern berichtete, und wie am
Rande bemerkt wurde, sei eine Gruppe von etwa 200 Personen mit
„augenscheinlichem Migrationshintergrund“ auf Teilnehmer des „Zombie-Walks“
losgegangen. Nur das beherzte Einschreiten der Polizei habe Schlimmeres
verhindert. Insgesamt werde aber dennoch gegen mehr als ein Dutzend
„Provokateure“ wegen Drogendelikten, Zünden von Böllern und schweren
Körperverletzungen ermittelt. Ich vermute, manchem würde etwas fehlen, wenn er
einen Tag ganz ohne einen Bombenanschlag oder einen Schusswechsel zwischen
unbewaffneten Passanten und verärgerten Besuchern aus Marokko auf dem Gelände
eines Kaufhauses auskommen müsste.
Liest man solche Zeilen in einem „Organ, das ernst genommen
werden will, drängt sich zwangsläufig der Eindruck auf: „Peanuts. Passiert doch
täglich irgendwo. Weshalb also die Aufregung?“ Dass in dem Zusammenhang auch
Diebstähle zuhauf verzeichnet werden mussten, zählt zu den kaum erwähnenswerten
Bagatellen. Die Vorfälle in Essen und Köln waren jedoch nur zwei
Randerscheinungen, denn Polizeikräfte hatten nicht nur im Ruhrgebiet reichlich
zu tun, sondern in der ganzen Republik. Aber verfahren wird ganz nach unserer
Kanzlerin Motto: "weshalb großes Aufhebens machen, wenn zusätzliche
Familienzusammenführungen im Rahmen eines humanitären Stuhlkreises mit
renitenten Kollegen ausgehandelt werden müssen?"
Doch die Taten unserer Gäste aus dem schwarzen Kontinent
sind bereits Schnee von gestern. Ein Polizei-Skandal in einer Berliner
Ausbildungskaserne füllt die gähnende Lücke zwischen randalierenden Muslime
beim Halloweenfest und die Ergebnislosigkeit bei den Jamaikaverhandlungen. Wie
berichtete ein Informant aus dem Klassenraum unserer zukünftigen Ordnungshüter?
"Der Klassenraum sieht aus wie Sau, die Hälfte Araber und Türken, frech
wie Sau, dumm, können sich nicht artikulieren. Sprechen kaum Deutsch. Ich habe
echt Angst vor denen. (…) Das sind keine Kollegen, das ist unser Feind, das ist
der Feind in unseren Reihen."
Die Äußerungen sollen über eine Polizeiklasse gemacht
worden sein, die gerade erst mit der Ausbildung begonnen hat – rund 40 Prozent
der Schüler dort haben einen Migrationshintergrund. Trotz der fragwürdigen
Wortwahl des Lehrers will die Polizei die angesprochenen Missstände nun
untersuchen. "Wir werden uns die Schule genauer anschauen, mit Schülern
und Auszubildenden sprechen, was dort für Missstände herrschen", so
Polizeisprecher Thomas Neuendorf.
Ganz nebenbei erfährt unsereiner, dass Rocker der Bandidos
in Kiel die Polizei unterwandert haben und deshalb die gesamte Führungsspitze
mitsamt Polizeidirektor beurlaubt werden musste. Und eh ich‘s vergesse, vor
knapp einer Woche war da noch dieser Yamal A., ein aufmüpfiger Gast aus Syrien
übrigens, der nach heutigem Kenntnisstand mit einer Bombe die Rügenbrücke bei
Stralsund in die Luft jagen wollte. Ach, was rede ich hier über alltägliche
Petitessen, wenn anderswo, der Bär tobt, wie beispielsweise unsere Gurkentruppe
in Berlin, die unser Leben durch aktive Gruppen-Paralyse und gemeinschaftliche
Apraxie so richtig aufmischen wird. Hoffnungsträger, so weit das Auge reicht.
Es scheint, die Politik hat sich eine alternative Strategie
ausgedacht. Bagatellisierung von Straftaten soll Normalität suggerieren, eine,
die den Bürger in seiner Lebensqualität und seinem satten Wohlbefinden nach
Möglichkeit nur peripher einschränkt. Der Blick soll sich gefälligst auf die
wahren, packenden und interessanten Nachrichten richten. Zum Beispiel darauf,
dass Hofreiter, sehr zum Ärger von Claudia Roth, wegen einer akuten Verstopfung
auf der Toilette verbracht hat und entscheidende Auseinandersetzungen über
Monokulturen bayerischer Salatköpfe versäumte.
Ich will‘s mal so sagen: Der Fokus liegt eindeutig auf
unseren genialen Verhandlungsprofis Hofreiter, Lindner, Göring-Eckart und
natürlich unserem großen Seehofer, der stets von einer kleinen Zecke an seiner
Seite eskortiert wird. In Berlin spielt die Musik! Hier entsteht deutsche
Geschichte. Was sind schon ein paar Hundert randalierende Afrikaner gegen
attraktive Sondierungsgespräche ohne erkennbaren Ausgang. Was bitte sind ein
paar Dutzend arabische Polizeianwärter mit fragmentarischen Wortschatz und
einem kaum messbaren Intelligenzniveau, gegen tiefschürfende Zwischenmeldungen unserer
Politiker. Faszination auf höchstem Niveau.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
ich freue mich auf jeden Kommentar