Vor genau 24 Stunden meldeten nicht nur so genannte „seriöse“
Zeitungen, sondern auch Sender wie ARD, ZDF und sogar NTV ein
verabscheuungswürdiges Attentat auf den Bürgermeister von Altena. „Gegen den
56-jährigen Täter, den die Inhaber einer Dönerbude überwältigten, wurde
Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.“ Die bestürzende Information, es
handele sich dabei um einen politisch motivierten Mordversuch war sowohl Thema aller
Medien, als auch sofort in aller Munde. Da es sich um einen deutschen Täter
handelte, war der Angriff auf einen CDU-Politiker für sämtliche Fernsehsender
unseres Landes Anlass genug, sich hinsichtlich der Tat in pathetischer Dramatik
und menschenverachtender Grausamkeit zu überbieten.
Alle spielten mit. Polizei, Staatsanwälte, Redaktionen,
Politiker und Medienmacher. Ein Rechtsradikaler hat dem Politiker sein Messer
in den Hals gerammt. Jetzt galt es der fremdenfeindlichen Stimmung nicht nur in
Altena, sondern gleich in ganz Deutschland ein adäquates Gegengewicht zu
schaffen. Lichterketten wurden organisiert, Kerzen aufgestellt, Mahnwachen
gebildet und Nachrichtensender vermittelten Bilder, bei den man annehmen
durfte, Anis Amri aus Berlin sei wieder auferstanden. Nach dem offenbar
politisch motivierten Angriff auf den Bürgermeister zeigten sich Politiker
aller Parteien entsetzt. Selbst Frau Merkel äußerte sich tief betroffen.
Der für seine Flüchtlingspolitik bekannte CDU-Politiker Dr.
Andreas Holstein habe das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen, so hieß es
wenig später. Binnen weniger Stunden mutierte die schwere Verletzung am Hals zu
einer 15 Zentimeter langen Schnittwunde. Dann kam die große Stunde des
Bürgermeisters von Altena. Kameras stürzten sich auf den Vorzeige-Humanist,
diesem Fleisch gewordenen Samariter aller Flüchtlinge, der heroisch sein
gütiges Helfersyndrom wie ein Fanal der Barmherzigkeit dem Publikum entgegen
schleuderte. Der mutige Mann, der in seiner Kleinstadt mehr Flüchtlinge
aufgenommen hat, als er sollte, er erhielt sogar eine Verdienstmedaille aus
Kanzlerinnen Hände für sein humanitäres Engagement.
Gleich nach dem lebensgefährlichen Angriff präsentierte
sich der Altenaer Bürgermeister bei einer eigens anberaumten Pressekonferenz
vor den Kameras. Und wer da geglaubt hat, dass sich ein schwer gezeichneter Politiker
mit zentimeterdickem Pressverband um den Hals dem Publikum stellt, war nun
ziemlich irritiert. Ziemlich gesund und redselig referierte er den
hinterlistigen Vorgang und vergaß bei den Fragen der Reporter nicht, explizit
zu erwähnen, dass seine Flüchtlingspolitik richtig sei. Alle Wetter. Als Opfer,
das gerade noch einmal dem Teufel von der Schippe gesprungen ist, referiert er
ziemlich eloquent und zielgerichtet über Merkels Flüchtlingspolitik und gab
erneut den Vorzeige-Gutmensch.
Was nicht zu den Bildern einer schweren Verletzung passte,
die Herr Hollstein nur mit Glück und der tatkräftigen Hilfe des
Dönerbudenbesitzers überlebte, war das 3 x 3 Zentimeter großes Pflästerchen am
Hals, was mich nun zu der Frage verleitete, ob sich Nachrichtensprecher oder
Chirurg im Krankenhaus versehentlich geirrt haben. Es soll ja hin und wieder
vorkommen, dass eine Kommastelle verrutscht und aus einer 15 Zentimeter
Fleischwunde ein 1,5 Zentimeter langer Kratzer wird. Eigentlich wäre ich ja
lieber zum Kondolieren gekommen, aber bei sowas...! Unsereiner schneidet sich
morgens beim Rasieren, macht ein wenig Spucke auf den Zeigefinger, verreibt sie
auf der Wunde und gut is.
Recht kleinlaut verbesserte gestern „Spiegel online“ die
Ausführungen des Bürgermeisters, der sich nach dem medienwirksamen Tamtam
gezwungen fühlte, aus der schweren Verletzung einen kleinen Schnitt zu machen.
So idiotisch auch ein Messerangriff ist, dieser Vorfall hätte es normalerweise
nicht einmal als Kleinnotiz auf der 5. Seite eines Provinzblattes geschafft,
wenn der Täter einer von Hollsteins Gästen aus Schwarzafrika gewesen wäre. Den
sudanesischen Einzeltäter, vermutlich verwirrt, den hätte man zurück ins
Flüchtlingsheim gebracht und ihn dort ermahnt. Den deutschen Täter erwartet
dagegen eine Mordanklage. Gerechtigkeit muss schließlich sein. Das
Affentheater, das man hier mittels Presse und Fernsehen veranstaltete, ist an
Lächerlichkeit und Dreistigkeit kaum zu überbieten, es ist auch bezeichnend für
die unverblümte Verbreitung staatlicher Fake-News, wenn es der eigenen Sache
dient.
Aus dem Rechtsradikalen wurde plötzlich ein angetrunkener
Arbeitsloser. Das politische Motiv stellte sich als Wutanfall heraus. Und der
Wutanfall rührte aus der puren Verzweiflung eines Bürgers, der seine Rechnungen
nicht mehr bezahlen konnte. Der Mann stand vor dem Ruin. Die Gemeinde hat ihn
wegen ausstehender Gebühren in den Bankrott getrieben, während die Flüchtlinge
im Ort kostenfrei und gut versorgt bei Aldi ihre Zigaretten kaufen und im
Handyshop ihre Prepayed-Kärtchen auffüllen lassen können.
Noch spannender wird es, wenn man nach dem Grund des
lebensgefährlichen Übergriffes forscht. Der Mann, ein Sozialhilfeempfänger,
stand kurz vor der Zwangsvollstreckung seines kleinen Häuschens und man hatte
dem armen Schwein bereits das Wasser abgestellt. Er war so erbost darüber, dass
Holstein, 'Zitat', "diesen Flüchtlingen alles in den Arsch schiebt“ und er
nicht einmal Wasser hätte, um zu trinken.
Ein Blick in die Werbebroschüre des Wasserwirtschaftsamtes
klärt auf. Geschäftsführer: Bürgermeister Dr. Andreas Holstein. Ach, schau an,
denke ich mir. Hat der Kerl im Bürgermeisteramt vielleicht selber Hand an die
Wasserleitung angelegt, weil die Gemeinde dringend das Grundstück für weitere
Flüchtlingsheime braucht? Ich glaube, es könnte sich lohnen, etwas genauer
hinter die Kulissen zu schauen und die Motivlage zu durchleuchten.
Nein, niedere Beweggründe möchte ich diesem Bürgermeister
nicht unterstellen. Dennoch, da hat so ein Polit-Strolch aus den Niederungen
einer unbedeutenden Kleinstadt den passenden Anlass gefunden, einen medialen
Aufriss zu veranstalten, um endlich aus der Diaspora seines jämmerlichen
Bürgermeisterdaseins zu entfliehen. Wer weiß, wollte er sich noch einmal bei
Frau Merkel in Erinnerung bringen? Könnte ja sein, dass er ins Kabinett
aufrückt. Versuchen kann man‘s ja mal.
Wie hieß doch gleich noch einmal die Schlagzeile?
Mordversuch auf CDU-Bürgermeister in Altena. Heute wissen wir, der Täter hat
dem in jeder Hinsicht bedauernswerten Politiker ein Messer an den Hals
gehalten. Nicht mehr, nicht weniger. Und morgen sitzt der Profilneurotiker bei
Maischberger. Ob und auf welche Weise er sich mit eigener Kraft in die Talkshow
schleppt, oder ob er via Krankentransport und Rollstuhl in die Sendung
geschoben wird, muss noch geklärt werden.
Aber vielleicht geht es in Wirklichkeit beim Altenaer
Messerangriff um etwas ganz anderes. Möglicherweise sollte der „Mordversuch“
instrumentalisiert werden, um der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin den Rücken
zu stärken. Vielleicht will er aber nur beim Papst selig gesprochen werden. Man
weiß es nicht, man forscht noch.
Ich finde es einfach lächerlich und skandalös wie unsere Medien aggieren!!!!wenn Asylbewerber so ein Verbrechen begehen interessiert es niemand,aber wenn ein deutscher aus Verzweiflung und im Suff überreagiert wird gleich ein Mordversuch daraus gemacht.Armes Deutschland!!!!!!!
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