Wie sagt der Volksmund so knackig…? Eine Rezession erkennt man
daran, dass die Löhne fallen und die Diäten steigen. Dieser Meinung kann ich
mich nicht anschließen, zumal ich davon überzeugt bin, dass sich Politiker nur
dann mit höheren Diäten trösten, wenn sie von der eigenen Arbeit sehr
enttäuscht sind. Der gestrige Beschluss bestätigt meine These eindrücklicher,
denn je, zumal wir im Augenblick nicht einmal eine handlungsfähige Regierung
haben.
Apropos „handlungsfähig“. Man könnte die selbst
genehmigte Gehaltserhöhung unserer Minister als ziemlich originell bezeichnen,
wenn man bedenkt, dass historische Fehlleistungen einer Regierung mit höheren
Einkünften belohnt werden soll. Ähnlich wie Boni bei den Banken oder
Erfolgsprovisionen bei Versicherungen. Dieser zwingenden Methodik folgend,
müsste dann auch ein VW-Vorstand, der mit verdreckten Dieselmotoren Millionen
von Autokäufer beschissen hat, sein Gehalt verdoppeln. Aber wir wollen mal unseren
Neid hinten anstellen.
Die Amerikaner
scheinen zumindest in dieser Hinsicht noch eine intakte Moral zu haben, sie
haben den Kerl von VW erstmal für 7 Jahre in Knast gesteckt. Im Umkehrschluss
würde ich mir das Gleiche von unseren Gerichten wünschen, wenn sie
abwechslungshalber einmal unsere Ministerstühle abräumten und ausbruchssichere
Zellen für unsere Partei-Eliten einrichteten. Aber ich will bescheiden sein,
schließlich ist bald Weihnachten.
Dennoch, es ist
geradezu atemberaubend, in welcher Geschwindigkeit sich die Parteispitzen der
SPD, CDU und CSU darauf einigen konnten, einen „gemeinsamen“ Antrag auf
Erhöhung der Einkünfte festzulegen. Nun ja, ich will mich nicht aufregen, Weihnachtsgeschenke
sind teuer und der Urlaub in der Panama, Dubai oder Aruba muss auch irgendwie
bezahlt werden. Es liegt auf der Hand, ein selbstbestimmtes Gehalt ist
natürlich angenehmer geregelt, als sich beispielsweise dazu durchzuringen, dem
politischen Gegner einen Ministersessel zu gönnen.
Zum Ausgleich dürfen Rentner, alleinerziehende Mütter und andere
bejammernswerte Randgruppen noch ein paar Jahre länger Brotsuppe löffeln.
Besonders spannend aber ist die Zukunft unserer politischen Leistungsversager.
Es wird eine neue Regel eingeführt. Je desaströser das politische Versagen,
desto höher die Diät. Klingt logisch. Diese Regel soll jedes Jahr am 1. Juli
automatisch angewendet und Ministereinkommen angepasst werden. Die Politik hat
dafür auch einen passenden Namen gefunden. Nominallohnindex.
Dieser Terminus klingt einigermaßen harmlos, bedeutet aber in
Wahrheit: Die Diätenerhöhungen werden ins reziprok proportionale Verhältnis zu
den dynamisierten Lohneinsparungen gestellt. In Zahlen ausgedrückt wird die
neue Belohnungsstrategie für politische Fehlleistungen mit einem noch
festzulegenden Faktor (Misserfolgskoeffizient) nach dem maximalen
Versagensprinzip optimiert. Im Jahre 2014 lagen die Bezüge für durchschnittliche
Fehlleistungen und schwachsinnige Entscheidungen eines Politikers bei 8.667
Euro und 40 Cent.
Durch die aktive Muslimisierung unseres Landes, ein
unbestrittenermaßen gravierendes Missgeschick, stiegen nach dem neuen
Misserfolgsschlüssel die Einkünfte jetzt auf 9.542 Euro und 72 Cent. Ich kann
verstehen, wenn einige unserer Parteiführer mit dem marginalen Aufschlag
unzufrieden sein werden. Auf der anderen Seite bin ich optimistisch, dass sich
Martin, Angela, Özdemir und Co in Zukunft noch stärker für ihre eignen Belange
einsetzen und dem Bürger das Leben nach Kräften schwermachen werden. Blöd nur,
wenn diese Genossen eines Tages bettlägerig werden.
Um überflüssige
Debatten über Lohnerhöhungen unserer Politiker zu vermeiden, wird in Zukunft
unser Bundespräsident das Ausmaß der Fehlschläge, Katastrophen und Misserfolge
jährlich bewerten und die Diäten adäquat nach oben anpassen. Es bedarf in
Zukunft keines besonderen Antrages mehr. Wir Bürger gehen gesegneten Zeiten
entgegen, besonders, wenn wir am 24 unterm Weihnachtsbaum die Geschenke suchen.
Drum, meine lieben Leser, hier ein Rat an euch: Ernährt Euch von Diäten.
Politiker können nicht irren.
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