Peter Fischer, Präsident eines der größten Proletenvereine Deutschlands hat für seinen Club die Ethik und die moralische Verantwortung entdeckt. Er und sein Präsidium
haben ganz plötzlich entschieden, sich auf ihr hauseigenes Wertesystem zu
berufen, in dem sich die Eintracht Frankfurt für mehr Toleranz gegen
Ausgrenzung beruft. Für sich gesehen, ist das ja ein schöner Zug, wenn dieser
Herr Präsident in einem ZDF-Interview nicht im gleichen Atemzug erwähnt hätte,
dass Toleranz ja auch Grenzen habe. Bis zu diesem Satz bin ich ihm noch mit
Freuden gefolgt. Doch was er dann von sich gab, kann man getrost in die Kategorie
gequirlte Dämlichkeit einordnen.
„Wer die AFD wählt, der passt nicht zur Eintracht“,
das sagt ausgerechnet ein Mann, dessen Affinität zur Frankfurter Unterschicht
geradezu sprichwörtlich ist, und wo er geht und steht, auf die Kacke haut.
Wenngleich er sich als ehemaliger Werbekaufmann redlich bemüht, seinen Drang zu
Höherem mit einem aufpolierten Image zu untermauern, scheinen ihm die Synapsen bisweilen
ein Schnippchen zu schlagen. Gewiss, er tut Gutes bei den Ausländerbehörden,
verschenkt steuermindernd Trainingsanzüge an Flüchtlinge und stellt sich gerne
als Gönner dar. Im Gegenzug drückt die Stadt mehrere Augen zu, wenn die
Frankfurter Hooligans aus ihren Löchern kriechen und im und außerhalb des
Stadions alles kurz und klein schlagen. Nun ja, Herr Fischer hat kein Problem
damit, Menschen, die einer gewählten politischen Partei nahestehen,
auszugrenzen, aber gewaltbereites Gesindel ins Stadion zu lassen.
Auf die Anwendung seiner vereinsinternen Satzung,
AFD-Anhänger nicht als Vereinsmitglieder in seinem Verein zuzulassen von der
Moderatorin angesprochen, betonte er wortwörtlich im ZDF: „Nein, wir grenzen
nicht aus. Es handelt sich hier um einen Mehrheitsbeschluss während unserer
Mitgliederversammlung.“ Aha. Diese Logik verstehe wer will. Wenn sich also ein
Fußballverein, genauer gesagt deren Vorstände, gegen eine demokratische
gewählte Partei stellt und mit dem Argument einer gesellschaftlichen
Verantwortung eine „politische Säuberungsaktion“ durchführt, dann erinnert mich
eine solche Maßnahme an das Dritte Reich. Da hat man auch mittels
Vergewaltigung der Semantik und der Umdeutung von Begrifflichkeiten gleich
einer ganzen Ethnie klargemacht, dass sie in Deutschland nichts zu suchen hat.
Sämtliche Spitzenfunktionäre des Sports gehen in
Deckung, wenn Putin seine Athleten dopen lässt. Alle Verantwortlichen der FIFA
halten die schützende Hand über korrupte Verbrecher, die sich gegenseitig die
Millionen zuschieben. Selbst die Frankfurter Eintracht gewährt dem einen oder
anderen Provinzpolitiker freien Eintritt in die Logen, weil man sich gewisse
Vorteile verspricht. Wo kämen wir hin, wenn man allen SPD-Mitgliedern die
Teilnahme an der Olympiade verweigerte oder CDU-Anhänger an
Wintersport-Aktivitäten nicht mehr teilnehmen lassen würde?
Die Scheinheiligkeit des Vorstandes der Eintracht
Frankfurt ist durch nichts zu überbieten. Ach, eh ich‘s vergesse zu erwähnen:
1933 war die Eintracht Frankfurt der erste "judenfreie" Fußballverein
...., man liebt offensichtlich seine Traditionen, die nun mit dem Präsidenten
fortgeführt wird. Deutschlands erster AFD-freier Fußballclub! Der
Verdienstorden wird ihm vermutlich demnächst von Angela Merkel verliehen.
Fischer ist nicht nur ein chauvinistischer Opportunist.
Dieser intellektuelle Trauerfall sollte einen Blick in die Annalen des Vereins
werfen. Ob er begreifen würde? Ich glaube nicht. Schließlich war er sich auch
nicht zu schade, AFD-Politiker in übelster Weise zu beleidigen. So vermied er im
Hessischen Rundfunk, seine pauschalen Beschimpfungen der AFD als „braune Brut“
und „Nazis“ noch einmal zu wiederholen. Jetzt ist seine öffentliche Einlassung
Gegenstand einer Strafanzeige.
Fast ist man geneigt zu glauben, dass Fischer tagsüber
verbotene Mittel einnimmt. Die Verlogenheit und die Doppelmoral mancher
Wichtigtuer sprengt mittlerweile jede Grenze. Um Missverständnisse zu
vermeiden, ich bin kein Anhänger der AFD, aber ich hänge an den
Errungenschaften unserer Demokratie, plädiere für gegenseitige Toleranz und die
freie Meinungsäußerung. Dass sich jetzt sogar Fußballvereine ihrer
pseudo-ethischen Verantwortung erinnern, ohne gleichzeitig die körperliche
Gewalt der Ultra-Proleten in ihren Stadien einzudämmen, das schlägt dem Fass
den Boden aus.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
ich freue mich auf jeden Kommentar