Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen
Spezialkräfte der Polizei die bekannte Salafisten-Moschee „As-Sahaba“ in Berlin
Wedding. Zeitgleich werden auch halbes Dutzend weiterer Objekte, die im
Verdacht terroristischer Umtriebe stehen, mit starken Polizeikräften
durchsucht, wie der Berliner Generalstaatsanwalt heute Morgen twitterte.
Salafisten Moschee in Wedding As-Sahaba |
Die As-Sahaba-Moschee wird schon seit Jahren vom
Verfassungsschutz observiert und gilt als Treffpunkt der salafistischen Szene
und ist keineswegs nur ein regionaler Versammlungsort harmloser
Glaubensanhänger. Sie hat eine zentrale, ja eine überregionale Bedeutung. Dass
man von Seiten unserer Sicherheitskräfte und der Justiz diese Brutstätte des
bekanntermaßen radikalen Imam Abul Baraa aufgemischt hat, verstehe wer will.
Der Salafistenprediger steht seit längerer Zeit im Verdacht, für dschihadistische
Kämpfer in Syrien Geld eingesammelt zu haben, die zur Durchführung
terroristischer Straftaten eingesetzt wurden.
Die Polizei beschlagnahmte Datenträger, also Computer,
USB-Sticks, Festplatten oder Smartphones. Die Daten sollen untersucht und
ausgewertet werden, wie ein Polizeisprecher betonte. Mehr wollte auch die
Staatsanwaltschaft nicht zu den Razzien in Berlin sagen. Dennoch erhebt sich
die berechtigte Frage, ob das Recht auf freie Religionsausübung, die von Imamen
zur Akquisition und Finanzierung so genannter Gotteskrieger die im Grundgesetz
verankerten Menschenrechte nicht komplett unterminiert.
Das Recht auf freie Religionsausübung ist, was die
christliche Hemisphäre anbetrifft, nicht nur Ausdruck für gelebte Freiheit und
Demokratie, sie ist auch Grund- und Menschenrecht. So weit so gut. Doch die
Sache hat einen Haken. Die Religionsfreiheit findet ihre Grenzen in den
konkurrierenden Menschenrechten. Diese Grenzziehung gegenüber der freien
Religionsausübung hat noch eine weitere Dimension. Westliche Demokratien fußen
als weitgehend säkularisierte Gemeinwesen auf der jahrhundertealten Trennung
von Staat, Kirche und Herrschaft. Genau jene Form der Trennung gibt es in
arabischen Kulturkreisen nicht.
Wenn unsere christliche Gesellschaft bedenkenlos und
selbstverständlich in unseren Großstädten den Bau von Moscheen zulässt und
damit die freie Ausübung von Religion akzeptiert oder fördert, dann mag dies
unserem Grundgesetz und den Grundrechten entsprechen, muss aber nicht jedem
gefallen. Wenn jedoch der muslimische Glaube daraus den Anspruch ableitet, die
öffentliche Moral zu bestimmen oder gar mit eigenen Glaubensüberzeugungen und
im Namen ihrer Religion die Gesellschaft zu dominieren, dann sind Grenzen
überschritten, auf die eine Demokratie reagieren muss.
Diese banale Erkenntnis kann ich von einer Regierung
nicht nur erwarten, ich muss sie voraussetzen, wenn der Staat gleichzeitig
seiner Aufgabe des Schutzes der eigenen Bevölkerung nachkommen will. Viele
unserer Politiker haben in dieser Frage ihre bodenlose Naivität bewiesen, indem
sie im alleinigen Vertrauen voraussetzten, dass unser Grundgesetz auch von
jenen respektiert und eingehalten wird, die aus völlig fremden Kulturkreisen
bei uns buchstäblich eingefallen sind. Man könnte das Verhalten auch
vorsätzliche Dummheit nennen. Der Beweis liegt auf der Hand: Die
infantil-christliche Einschätzung, Moscheen und deren Imame sind keineswegs ein
Hort friedfertiger Lehre, sondern in der Lehre des Glaubens eine Auslegung.
Inschā'a llāh – kann man angesichts des jüngsten Terroraktes in Straßburg
ausrufen.
Was das Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung angeht,
wird die Aktion in Berlin nicht gerade dazu beitragen, dass nun wir Bürger in
der Annahme, alles sei nun in Ordnung, aufatmen und mit einem guten Gefühl
unsere Weihnachtsmärkte besuchen. Poller, Betonsperren, vor Waffen starrende
Polizeipräsenz und auch unser Bewusstsein erinnern uns bei jedem Glühwein und
bei jeder Bratwurst, dass unser Leben nicht mehr das Gleiche ist wie vor fünf
Jahren.
Scheich Nahjan Mubarak Al Nahjan, der in seinem Land
das Ministerium für Toleranz leitet, rügte in Abu Dhabi vor der Deutschen
Presse-Agentur unsere Regierungsverantwortlichen mit folgendem Wortlaut:
"Man kann nicht einfach eine Moschee öffnen und jedem erlauben, dorthin zu
gehen und zu predigen. Auch nicht in meinem Land. Es muss eine Lizenz dafür
geben." In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen Moscheen unter
umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen.
Dort kennt man die Gefahren, die von Imamen ausgehen können nur zu gut.
Zusammen mit mächtigen Geheimdiensten und weitreichenden Befugnissen der
Sicherheitskräfte haben die Vereinigten Emirate große Anschläge der Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) oder anderer Terrororganisationen in der Vergangenheit
verhindert.
Weiter führte Scheich Nahjan Mubarak aus: "Und
wir denken, dass auch in Europa etwas passieren muss". Die Länder auf dem
Kontinent hätten es gut gemeint, als sie "diesen Leuten" erlaubten,
ihre eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben. Religiöse
Führer müssen aber ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine
Lizenz haben. Die weitere Kontrolle sei jedoch unverzichtbar. Schließlich könne
in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und die Predigt halten.
Nichtsdestoweniger ist die Aussage an Zynismus kaum zu übertreffen, denn
ausgerechnet die Saudis finanzieren die Moscheen und exportieren die
gefährlichste Form des Islam nach Deutschland … – den dogmatischen
Wahabismus.
In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der
Prediger in Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen hierzulande keine
Genehmigung. Kaum ein Bürgermeister, kein einziger Deutscher, nicht einmal die
örtlichen Sicherheitsorgane haben einen blassen Schimmer, welcher religiöse
Führer seine „Schäflein“ mit welchen Lehren indoktriniert. Müssen wir uns dann
wundern, wenn Terroranschläge, Messerattacken, blutrünstige Amokläufe oder
Vergewaltigungen auf deutschen Straßen beinahe zum Tagesgeschehen gehören, wenn
nicht klar ist, was in Moscheen passiert? Es wird nicht sehr viel bringen, wenn
jetzt der Staatsanwalt in Berlin seine Säuberungsaktion in der As Sahaba
Moschee in der Sprengelstraße in dem Wissen durchführt, dass es in Deutschland
2.700 Moscheen gibt, bei denen wir nicht wissen, was sich dort abspielt.
Letztes Jahr hatten Polizisten einen Prediger aus
Hildesheim verhaftet. Der aus dem Irak stammende Islamist war in
Salafisten-Kreisen unter dem Namen Abu Walaa bekannt. Er hatte junge Muslime
für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeworben zu haben. Der
Verfassungsschutz beobachtet Dutzende Moscheen in der Bundesrepublik, aber eben
nur von draußen. Verhindern konnten sie die Anwerbungen nicht, weil ich keinem
gläubigen Araber unterstellen würde, sich in Sachen religiöser Überzeugungen
ausgerechnet dem Verfassungsschutz anzuvertrauen.
In Deutschland, aber auch in Frankreich,
Großbritannien und Belgien haben sich nachweislich Muslime ebenso radikalisiert
wie in den Niederlanden oder anderswo, weil muslimische Gotteshäuser und Gemeindezentren
nicht kontrolliert wurden. Im gleichen Interview mit dem Toleranzminister
erklärte dieser vor deutschen Mikrofonen: "Wir haben immer unsere Hilfe
angeboten. Wir haben mehrfach den deutschen Sicherheitsorganen geraten, erst
nach gewissenhafter Prüfung Lizenzen für die Betreibung von Moscheen
auszustellen.“ Bis heute sei sein Land aber nicht um Hilfe aus Europa gebeten
worden. Man wundere sich nicht, dass man in Europa unter Terrorängsten leide.
Man kann den Ausprägungsgrad arroganter Selbstüberschätzung
deutscher Politiker nur ansatzweise erahnen, die sich nach jedem blutigen
Anschlag der deutschen Öffentlichkeit stellen und mit arrogantem Habitus
erklären: „Wir sind betroffen, aber es gibt keine hundertprozentige
Sicherheit.“ Stattdessen werden munter Islamische Vereine wie TTIP oder
Ahmadiya Muslim Jammat, Religionsschulen wie Milli Görüs, türkische,
schiitische, sunnitische und alevitische Moscheen mit Finanzmitteln deutscher
Steuerzahler unterstützt, die kaum irgendwelchen Kontrollen unterworfen sind. Stattdessen nimmt man zur Kenntnis, dass in Deutschland mehr sich als 600 Terrorismus affine Islamisten herumtreiben, die mit Hilfe ihrer Gebete Allah im Hilfe bitten, möglichst viele Christen auszurotten.
Man möchte in die Tischkante beißen, wenn man am Rande
der Sondierungsgespräche in Berlin zur Kenntnis nehmen muss, dass die
politischen Parteien ernsthaft über den weiteren Familiennachzug von
Flüchtlingen debattieren, ohne die Minimalerfordernisse für ein friedliches und
gedeihliches Miteinander vorher umgesetzt zu haben. Der lächerliche Versuch der
Integration einer muslimischen Kultur in eine christliche Gemeinschaft gleicht
dem Vorhaben, einer Herde von Wildschweinen die Pflege von Blumenbeeten im Park
zu überlassen.
Der humanitäre Wahnwitz scheint bei manchen so weit zu
gehen, dass man den Verfechtern gutmenschlicher Integration Hirnleere
bescheinigen muss. Wenn schon die Integrationsbemühungen Hunderttausender
ehemalige Zuwanderer aus türkischen oder arabischen Ländern, die seit mehr als
40 oder 50 Jahre hier leben, in den meisten Fällen noch nicht oder nur
unzureichend gelungen ist, mit welchem Recht glauben Politiker behaupten zu
können, dass Integration von 1,5 Millionen Neuankömmlingen ausgerechnet unter
ihrer Ägide klappt? Ach ja, ich weiß schon…, die Grünen werden es richten.
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