Als regelmäßiger Konsument von Nachrichten aller Art, stößt man immer wieder auf Meldungen, die unser mit Hiobsbotschaften verhunstes Leben ein wenig aufhellen. So stieß ich am 17. April auf eine Nachricht, dass es ein Münchner Amtsrichter abgelehnt habe, den Pinschermischling Robert zu einer Anhörung in den Zeugenstand zu laden.
Dem Streit vor dem Kadi mit mehreren Klägern lag
zugrunde, dass Robert am Volkstrauertag im Münchner Hofgarten das fröhliche
Gelage einiger Zecher mit seinem Dauerkläffen empfindlich gestört habe. Herrchen
sollte aufgrund einer Anzeige des Ordnungsamtes ein Bußgeld von 100 Euro
bezahlen. Die Anhörung des vierbeinigen Störenfriedes des nervtötenden Gebells
kam für den Richter nicht in Betracht.
Noch ungewöhnlicher war die Zeitungsnotiz im Münchner
Abendblatt vom 14 März. Ein norwegischer Fischer hatte einen ungewöhnlich
fetten Kabeljau an Land gezogen. Björn Frilund, der sich über seinen Fang
freute, machte sich sofort an Filettieren und förderte einen 20 Zentimeter
großen Dildo aus dem Magen des Fisches. "Ich wusste, dass Kabeljaue alles
vertilgen, was ihnen in die Quere kommt“, meinte er verschmitzt. Ob es sich
dabei um ein weibliches Exemplar des Fisches gehandelt hat, wurde nicht
erwähnt.
Auch eine Meldung aus Frankreich schaffte es in die
SZ, wonach in Südfrankreich ein junger Mann in einer Verkleidung als Känguru einen
Tabakladen überfallen hat. Der Inhaber informierte nach der Flucht des Täters
die Polizei, die das hüpfende Beuteltier einige Straßenzüge weiter mit
gezückter Dienstwaffe stellte. Aus dem Bauchbeutel förderten die Beamten
mehrere Stangen Camel.
Auf einem nächtlichen Toilettengang hat sich ein
Hotelgast in schwäbischen Höchenschwand splitterfasernackt ausgesperrt und von
einer Polizeistreife im Auto wieder aufgewärmt. Der Hesse wollte sich nachts am
Getränkeautomat neben dem Hotel ein paar Bier besorgen, als die Tür hinter ihm
zuschlug, wie die Schwäbische Zeitung im Januar dieses Jahres berichtete. Der
frierende Hotelgast randalierte vor dem Eingang, weil ihn die Dame am Nachtschalter
in diesem Aufzug nicht ins Hotel lassen wollte.
Auch die WAZ wartete im Juni mit einer skurrilen
Meldung auf. Sein schlechtes Personengedächtnis ist einem Taschendieb in
Dortmund zum Verhängnis geworden. Der Langfinger habe am Sonntag einer Frau
durch Zufall ihr eigenes Handy zum Kauf angeboten, berichtete die Bundespolizei
am Montag. Der 24 Jahre alte Dieb hatte die 22-Jährige im Dortmunder
Hauptbahnhof angerempelt und ihr dabei das Smartphone im Wert von 700 Euro
gestohlen. Die Frau erstattete Anzeige und ging danach in die Innenstadt. Dort
versuchte der 24-Jährige, sein Diebesgut zu Geld zu machen, und bot ihr das
Telefon an - für 60 Euro. Der Dieb hatte sein Opfer nicht wiedererkannt. Die
Frau hingegen konnte dem Langfinger ihr Handy wieder abnehmen und die Polizei
nur eine Stunde nach der ersten Anzeige erneut alarmieren. Beamte nahmen den
Mann wenig später fest.
Wie das Emser Tageblatt berichtete, wollte eiin
Niederländer, nach Schweden auswandern, ist aber mit seinem maroden
Wohnmobil-Gespann nur bis kurz hinter die deutsche Grenze gekommen. Beamte
stoppten den 36-Jährigen auf der Emslandautobahn bei Weener, teilte die Polizei
mit. Auf dem durchgerosteten und überladenen Anhänger mit profillosen, kaputten
Reifen transportierte der Mann einen Traktor. In das Wohnmobil hatte er einen
200-Liter-Dieseltank montiert, der über einen Gartenschlauch verbunden war.
Über dem Tank war ein Bettgestell befestigt, das als Schlafmöglichkeit dienen
sollte. Die Polizei untersagte dem Mann aus der Provinz Groningen die
Weiterfahrt und setzte die Fuhre außer Betrieb.
Nach einer kurzzeitigen Affäre mit einer anderen ist
Storch Fridolin im Nabu-Artenschutzzentrum Leiferde (Kreis Gifhorn) wieder mit
seiner Störchin Frida vereint. Fridolin war bereits Mitte Februar aus dem
Winterurlaub nach Deutschland zurückgekehrt, seine langjährige Partnerin Frida
kam allerdings erst Anfang März nach, teilte ein Nabu-Sprecher mit. Ein anderes
Weibchen hatte die günstige Gelegenheit beim Schopf ergriffen, Fridolin derweil
heftig umworben und bereits neben ihm im Nest Platz genommen. Bei Fridas
Rückkehr verließ Fridolin die Neue jedoch sofort, um sich mit Frida zu paaren. Doch
bevor es soweit kam, vertrieb Frida die Nebenbuhlerin in mehreren heftigen
Kämpfen. Das Storchenpaar sitzt nun wieder glücklich vereint im gemeinsamen Nest.
Ein Zug aus Mailand hatte am Montagabend an der
Bahnstation in Chiasso angehalten, das bereits zum Schweizer Kanton Tessin
gehört. Die Reisenden strömen zum Teil aus den Waggons, beobachtet von mehreren
Grenzbeamten. Auf dem Bahnsteig kam den Grenzern ein junger Ertrieer mit
Rollkoffer verdächtig vor, bei der Kontrolle machten sie dann die überraschende
Entdeckung. Nach der Aufforderung an den Afrikaner das Gepäckstück zu öffnen,
streckte sich ihnen aus der Reißverschlussöffnung ein Arm entgegen. Aus dem
Koffer kletterte langsam ein 20-jähriger Eritreer.
Ein erfreulicher Rückblick.
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